Mein Herz gehört nur dir (Nobility) (German Edition)
Hausaufgaben gemacht, die dir über das Woche nende aufgegeben wurden?" fragte diese das kleine Mädchen.
"Ja, Mama." Evelyn nickte eifrig.
"Gut, dann darfst du Frau Hofmann und Onkel Michael begleiten."
"Morgen nachmittag werde ich sicher nicht mehr hier sein", wandte Laura ein und fühlte bei diesem Gedanken eine gewisse Wehmut.
"Da bin ich mir aber nicht so sicher", antwortete Baron Michael. "Morgen ist Samstag. Ihr Wagen wird sicher nicht vor Montag fertig sein. Ich habe vorhin mit der Werkstatt telefoniert. Der Meister vermutet, daß es an der Lichtmaschine liegt, aber Genaues konnte er noch nicht sagen. Wenn Sie Pech haben, muß unter Umständen eine neue Lichtmaschine eingebaut werden."
"Aber ich kann Ihnen doch nicht so lange zur Last fallen", meinte Laura. "Vielleicht könnte mich einer Ihrer Angestellten nach Hellheim bringen, dann..."
"Das kommt überhaupt nicht in Frage, Frau Hofmann", lehnte die Baronin ab. "Wir freuen uns, Sie zu Gast zu haben."
"Das ist wirklich sehr nett von Ihnen, Baronin Paulsen", sagte Laura überwältigt. "Ich hätte niemals gedacht, daß ich jemals in meinem Leben Gelegenheit haben würde, in einem Schloß zu übernachten", fügte sie aufrichtig hinzu.
"Im Sommer mag es ja ganz romantisch sein, aber im Winter hat so ein Schloß auch seine Tücken", antwortete ihre Gastgeberin. "Was meinen Sie, wie schwierig es ist, ein wenig Wärme in das alte Gemäuer zu bekommen."
"Dabei ist es heute schon viel besser, als noch in meiner Kin dheit", erzählte Michael. "Mein Vater hielt nichts von elektrischen Heizöfen, also mußten wir mit der Wärme auskommen, die die Kachelöfen in unseren Zimmern tagsüber gespeichert hatten. Da es aber auf Paulshof ziemlich zieht, froren mein Bruder und ich in kalten Winternächten geradezu erbärmlich."
Nach dem Essen wurde der Kaffee im kleinen Salon serviert. Evelyn hatte ihrem Onkel und Laura eine gute Nacht gewünscht und war zu ihrem Zimmer hinaufgegangen. Baronin Anna wollte in einer halben Stunde nachkommen.
"Wir haben zur Zeit kein Kindermädchen", bemerkte sie zu der jungen Lehrerin, als sie Kaffee tranken. "Anja, unser letztes Kindermädchen, hat uns überraschend verlassen. Mein Mann ist bei der Erziehung unserer Tochter sehr heikel. Keines der Mädchen, das sich während der letzten Wochen vorgestellt hat, ist von ihm akzeptiert worden." Sie schaute in das Kaminfeuer. "Im Moment kommen wir auch ganz gut ohne Kindermädchen aus. Es macht mir Spaß, mich um meine Tochter zu kümmern."
"Evelyn ist ein reizendes Mädchen", bemerkte Laura. Sie mochte die Kleine.
"Danke." Die Baronin schenkte ihr ein warmes Lächeln.
"Evelyn ist in Ordnung", bestätigte Michael.
"Besucht sie hier in der Nähe eine Schule?"
"Nein, Evelyn geht in eine Privatschule bei Nordwalde. Sie wird jeden Morgen zur Schule gebracht und nachmittags wieder abgeholt. Bei dieser Schule handelt es sich um ein Internat, das aber auch externe Schüler aufnimmt." Die Baronin erhob sich. "Bitte, entschuldigen Sie mich. Ich muß jetzt nach Evelyn sehen."
Ihr Schwager stand ebenfalls auf. Er trat an die Terrassentür. "Es stürmt noch immer", stellte er gleichgültig fest, dann drehte er sich abrupt Laura zu. "Wie haben Sie die Stelle bei den Langs bekommen?" fragte er.
Laura bemerkte, daß sich sein Gesicht wieder verdunkelt hatte. Am liebsten hätte sie ihn gefragt, warum er die Langs so haßte. Etwas anderes als Haß konnte es ihrer Meinung nach nicht sein. "Durch eine Zeitungsanzeige", erwiderte sie. "Ich bewarb mich schriftlich. Zwei Tage später rief Herr Lang an und wir führten ein ausführliches Gespräch."
"Richard Lang ist ein sehr harter Mann, der stets unter allen Umständen seinen Willen durchsetzt. Ihm ist es völlig egal, wieviel Menschen dabei auf der Strecke bleiben. Sein Sohn Claus eifert ihm darin nach." Spontan ergriff er Lauras Hand. "Seien Sie auf der Hut, Frau Hofmann. Nehmen Sie sich vor allen Dingen vor Claus in acht."
"Was hat er Ihnen getan, Baron Paulsen?" fragte die junge Frau wider besseres Wissen. "Es muß doch einen Grund geben, daß Sie ihn so hassen."
"Ich bin nicht der einzige, der ihn haßt", erwiderte Michael. "Die Langs sind der Meinung, daß ihnen die Welt gehört und sie leben auch danach. Claus Lang..."
Er wurde vom Butler unterbrochen, der nach kurzen Anklopfen in den Salon kam. "Ein Gespräch für Sie, Baron Michael", sagte er. "Ich habe es in Ihr Arbeit szimmer gelegt."
"Danke, Sebastian." Baron Michael nickte dem alten
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