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Mein Herz gehört nur dir (Nobility) (German Edition)

Mein Herz gehört nur dir (Nobility) (German Edition)

Titel: Mein Herz gehört nur dir (Nobility) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Yarden
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stellte Baron Michael vor. "Sie ist ein richtiger Wildfang und hat nichts als Flausen im Kopf."
    "Onkel Michael!" Evelyn blickte zu ihm auf. "Das stimmt doch gar nicht."
    "Na, du mußt es ja wissen", bemerkte er lachend. "So und jetzt gehen wir zu deiner Mama." Er nahm Evelyn bei der Hand.
    Sie durchquerten die Halle und betraten einen breiten Gang, von dem mehrere Türen abgingen. Michael blieb vor der letzten stehen, klopfte an und öffnete sie.
    Evelyn hatte sich bereits von seiner Hand gelöst. "Mama, wir haben Besuch!" rief sie und lief auf eine blonde Frau zu, die mit einer Stickarbeit auf einer mit Chintz bezogenen Couch saß.
    "Besuch?" Die Baronin blickte auf. Sie warf ihrem Schwager einen fragenden Blick zu, dann erhob sie sich und ging ihm und Laura entgegen.
    "Entschuldigen Sie bitte den Überfall", bat Laura. "Mein Wagen hat eine Panne."
    "Deshalb habe ich Frau Hofmann eingeladen, die Nacht auf Schloß Paulsen zu verbringen", sagte Michael und machte die beiden Damen miteinander b ekannt.
    "Hoffentlich störe ich nicht", warf Laura ein. Sie glaubte der Baronin anzusehen, daß diese mit ihrem Besuch nicht so recht einverstanden zu sein schien. "Vielleicht könnte man mich auch zu einem Gasthof oder einem Hotel bringen."
    "Das kommt nicht in Frage, Frau Hofmann", erklärte Anna Baronin Paulsen. "Selbstverständlich sind Sie unser Gast, bis Ihr Wagen wieder fahrbereit ist." Sie wandte sich an ihren Schwager: "Hast du schon veranlaßt, daß man ein Zimmer für Frau Hofmann richtet?"
    "Ist bereits geschehen."
    "Fein, dann würde ich vorschlagen, daß wir jetzt erst einmal eine Tasse Kaffee miteinander trinken." Die junge Baronin wies auf einen der Sessel. "Bitte, nehmen Sie doch Platz, Frau Hofmann."
    "Danke." Laura setzte sich. Sie blickte zum Fenster. Draußen tobte ein wahres Unwetter. Immer wieder schlugen die Zweige eines Ahornbaumes, der dicht beim Fenster stand, gegen die Scheiben. Im Kamin heulte der Wind. U nwillkürlich fröstelte sie.
    "Michael, warum setzt du dich nicht?" Baronin Anna drückte auf einen Klingelknopf. "Es war eine gute Idee von dir, Frau Hofmann mitzubringen. Nicht auszudenken, wenn sie beim dem Wetter noch unten auf der Straße sein müßte."
    Ein junges Mädchen betrat das Boudoir. "Sie haben geläutet, Frau Baronin?"
    "Ja, bitte bringen Sie uns Kaffee und Gebäck", bat Michaels Schwägerin.
    Ein Blitz erhellte für den Bruchteil einer Sekunde den Park. Gleich darauf ließ ein harter Donnerschlag das Schloß erbeben. Evelyn kuschelte sich an ihren Onkel, der in einem breiten Sessel Platz genommen hatte. "Fürchten Sie sich auch vor Gewitter, Frau Hofmann?" fragte sie.
    "Nein." Laura schüttelte den Kopf.
    "Ich habe Angst, wenn es blitzt und donnert."
    "Als ich noch ein kleines Mädchen war, habe ich mich bei so lchem Wetter auch gefürchtet", erwiderte die junge Frau. "Das verliert sich, wenn du älter wirst."
    Evelyn sah sie an. "Haben Sie Kinder gerne?"
    "Ja, sehr gerne sogar." Laura schenkte ihr ein Lächeln. "Ich bin Lehrerin."
    "Uuh!" machte die kleine Baronesse und verzog das G esicht.
    "Das sagt wohl viel über Evelyns Verhältnis zur Schule aus", bemerkte Michael und legte den Arm um seine Nichte.
    "Ich würde sagen, alles", erklärte Laura und lehnte sich im Sessel zurück. Langsam begann sie sich zu entspannen. Adlige waren auch nur Menschen. Überrascht stellte sie fest, daß sie die Situation zu genießen begann.
    * * *
    Man hatte Laura eines der Gästezimmer im zweiten Stock des Schlosses gegeben. Bei gutem Wetter konnte man von seinen Fenstern den Ausblick über das Tal genießen. Es war ein heller, freundlicher Raum mit Seidentapeten, Rosenholzmöbeln und einem bequemen Bett, in dem vor einigen Jahren sogar eine Verwandte des englischen Königshauses übernachtet hatte. An ihren Besuch erinnerte noch ein großes Foto, das auf dem Kamin neben einem Leuchter stand.
    Während sich Laura zum Abendessen umzog, fragte sie sich, ob ihr Wagen bereits in die Werkstatt gebracht worden war. Vor einigen Minuten hatte sie die Langs in Hellheim angerufen, um ihnen zu sagen, daß sie auf der Fahrt zu ihnen eine Panne gehabt hatte. Es war nur Tobias am Apparat gewesen. Er hatte ihr ve rsprochen, es seinem Vater auszurichten.
    Laura warf einen Blick in den venezianischen Spiegel, der zu dem Frisiertisch gehörte, vor dem sie saß. An wen sie den jungen Baron wohl erinnerte? Schade, daß sie niemanden danach fragen konnte. Ob sein Bruder Hartmut wohl genauso nett war wie er? - Nein,

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