Mein Herz in Deinen Händen
breiten Schultern noch breiter aussehen ließ, und eine braune Wollhose, die sich um seine langen Beine und seinen festen Hintern schmiegte. Wenn er wie ein Rancharbeiter angezogen war, sah er gut aus. Wenn er wie jetzt angezogen war, war er atemberaubend, und es juckte sie in den Fingern, die Konturen zu berühren, die sich unter den Kleidern verbargen.
Sie sank auf einen Stuhl, legte die Hände um die Tasse und sog die Wärme ein.
Gott sei Dank ging er gleich. Wenn er noch weiter so herumstand, würde sie ihn reißen wie eine … nun, wie eine Gazelle, die in einer surrealen Spezialausgabe von National Geographic einen Löwen riss.
Dan sagte: »Wenn ich an der Scheune vorbeikomme, kann ich Sonny ja sagen, dass er die Abendschicht dir überlassen soll. Falls du ihn brauchst, kannst du ihn in seiner Unterkunft anrufen. Die Nummer liegt neben dem Telefon.«
»Sicher.« Sie bemerkte, dass er sie dabei beobachtete, wie sie ihn beobachtete.
Wie üblich schien er genau zu wissen, was sie dachte.
Sie erwachte aus ihrer Benommenheit und fragte: »Warum hast du Sonny erzählt, dass die Ranch mir gehört? Jetzt weiß er, wie ich heiße!«
»Ein Versprecher. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich würde Sonny mein Leben anvertrauen – und deins.«
Wollte Dan ihr irgendetwas mitteilen?
Als sie versuchte, noch etwas zu fragen, sagte Dan: »Es tut mir Leid. Es wird nicht nochmal vorkommen. Normalerweise bin ich sehr verschwiegen.«
Sie hätte ihn am liebsten ausgeschimpft, aber wie konnte sie? Sie glaubte ihm nicht. Dan Graham verplapperte sich nicht. Also, was machte er da? Sie beobachtete ihn angespannt und begriff, dass sie ihm nicht vertraute, all der sexuellen Spannung zum Trotz, die sich wie ein straffes Seil zwischen ihnen spannte. »Gut … okay. Solange du es sonst niemandem erzählst. Niemandem, Dan!«
»Versprochen.«
Sie schaute auf die blassen Dampfwolken hinab, die aus ihrer Kaffeetasse aufstiegen und wünschte, sie hätte sich aus dem Wirrwarr, zu dem ihr Leben geworden war, befreien können. Das passierte immer, wenn sie sich mit irgendwelchen Leuten einließ. Das passierte, wenn sie sich mit Dan einließ.
»Pepper, sag mir, was los ist. Ich kann dir helfen.« Seine warme Stimme streichelte sie, lockte sie, ihre Vorbehalte aufzugeben.
Aber sie wusste, dass niemand ihr helfen konnte. »Mach dir meinetwegen keine Sorgen. Ich beschäftige mich im Garten, solange du weg bist und decke die restlichen Pflanzen ab.«
Er kam an den Tisch und baute sich vor ihr auf, bis sie zu ihm hochsah. »Du solltest die Pflanzen zugedeckt lassen. Wir kriegen eine Schlechtwetterfront und vielleicht sogar Schnee.«
»Aber es ist Juni.«
»Das sind die Berge. Die Berge merzen die Schwachen aus und lassen nur die Starken übrig.«
Sprach er von ihr? Wollte er ihr etwas mitteilen? Es war noch zu früh am Morgen für rätselhafte Botschaften.
»Wenn ich pünktlich zum Termin in Boise sein will, dann spute ich mich besser.« Er zog den Mantel an. »Ich habe die Lebensmittelliste, aber falls es schneit, verbringe ich die Nacht unten im Tal.«
»Das wäre großartig!«
Sein Gesicht verlor jeden Ausdruck. »Wäre es das?«
»Ich meine …« Sie meinte, dass es eine Erleichterung wäre, einen ganzen Tag allein zu sein, ohne angestrengt so tun zu müssen, als empfände sie nichts für ihn, wo sie ihm in Wirklichkeit doch die Kleider vom Leib reißen wollte. »Ich meine, ich kann hier eine Menge erledigen, solange du fort bist.«
»Es wird sowieso spät Nacht, wenn überhaupt.« Dann zog er ihr die Tasse aus den Fingern, legte den Arm um sie und zog sie hoch. »Versuch, mich zu vermissen.«
Idiotin, die sie war, hatte sie das nicht vorausgesehen. Gestern hätte er sie küssen können und hatte es nicht getan. Heute fasste er sie an, als könne er sich nicht mehr zurückhalten, als zöge er in eine Schlacht, aus der er vielleicht nicht mehr zurückkehrte. Die laszive Sinnlichkeit, mit der er sie an sich zog, jagte Pepper mit ihrer Intensität Angst ein. Sie konnte den Blick nicht von ihm und seinen dunklen braunen Augen, seinem gemeißelten Gesicht, lösen, und als ihre Körper einander trafen, verschlug es ihr den Atem, so süß brannte die Berührung. Er bog sie nach hinten und drückte ihr einen einzigen, schmallippigen Kuss auf – einen Kuss, den seine Zurückhaltung nicht weniger intensiv machte.
Er ließ sie los, gab ihr die Tasse zurück und ging zur Tür hinaus.
Eine steife Brise drang in die Küche, aber sie
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