Mein Herz in Deinen Händen
starrte nur geradeaus, vergessen der Kaffee.
Falls sie General Napier besiegte und die Kontrolle über Mrs Dreiss Land hatte, was tat sie dann?
Dan würde vielleicht ausziehen, aber er und sein enormer Sexappeal, das unausgesprochene Versprechen auf Lust, würden gleich am anderen Ende des Tals auf sie warten. Sie würde ihn häufig zu sehen bekommen, dafür würde er sorgen. Sie würde ihre Zeit mit schmerzenden Brüsten und Lenden verbringen, und ihr Herz würde sich nach etwas sehnen, das sie sich nicht zu nehmen wagte.
Pepper zwinkerte entsetzt. Sie eilte zum Fenster und sah ihn seine lange Gestalt in die niedrige, hellrote Corvette falten. Obwohl er sie nicht sehen konnte, hob sie die Hand und winkte ihm nach, als er davonfuhr, dann zog sie sie schnell weg und drückte die Faust an die Brust.
Wann war aus ihr ein Fleisch gewordener, atmender Country-und-Western-Song geworden?
Dan steuerte den Wagen in die Scheune, wo Sonny auf ihn wartete.
Sonnys ganzes prahlerisches Gehabe war fort. Er half Dan ernst und geschäftsmäßig dabei, die Corvette mit einem Peilsender und einem Monitor auszurüsten, der Dan das Satellitenbild seiner jeweiligen Umgebung zeigte.
Sonny wischte sich die ölverschmierten Finger ab und sagte: »Okay, Lieutenant, das war’s. Sie merken es jetzt, wenn jemand Ihnen folgt. Aber falls dem so ist, was wollen Sie dann tun?«
»Ich habe meine Pistole und ein paar andere Überraschungen. Und – der Wagen ist schnell.« Dan tätschelte die Kühlerhaube der Corvette. »Dem Himmel sei Dank für Dads Midlifecrisis.«
Sonny lachte nicht zurück. »Ich sag immer noch, dass es besser wäre, wenn ich mitfahre.«
»Ich brauche dich hier.«
Sonny warf den Lumpen weg. »Ich konnte auf der Ranch keine Anzeichen für Schwierigkeiten entdecken. Es ist still wie im Grab und genauso langweilig.«
»Colonel Jaffe befürchtet, dass sie bei den Cowboys einen Terroristen eingeschleust haben könnten.«
»Abgesehen von mir, ist nur einer neu, dieser junge Bursche. TJ. Wagner und Yarnell sind in Diamond und sagen, dass sich nichts Verdächtiges tut. Falls diese Terroristen nicht einen Ihrer altgedienten Cowboys gekauft haben, ist die Ranch so sauber wie’ne Klinik …«
»… und genauso langweilig«, brachte Dan den Satz an seiner Stelle zu Ende. »Möglich ist alles, das weißt du. Deshalb brauche ich dich hier.«
»Damit ich ein Auge auf sie habe?« Sonny deutete auf das Haus. »Das ist Babysitten, Sir. Glenda oder Pepper oder wie sie auch heißt ist keine Terroristin.«
Dans Belustigung schwand. »Hast du irgendeinen Grund, ihr zu vertrauen? Abgesehen davon, dass sie eine gut aussehende Frau ist?«
»Ja, Sir. Sie scheinen Vertrauen in sie zu haben, und Sie sind der beste Menschenkenner, den ich je getroffen habe.«
Ein stumpfer Schmerz schoss durch Dans Eingeweide, da, wo das Messer des jungen Schuster ihn aufgeschlitzt hatte, und er verzog die Lippen, weil er einen bitteren Geschmack im Mund hatte. »Danke, Sonny, aber wie du dich erinnern kannst, bin ich nicht unfehlbar, und diese Mission ist zu wichtig, als dass wir sie jetzt gefährden dürften.«
»Genau«, argumentierte Sonny. »Sie sind für diese Mission zu wichtig. Sie sollten nicht nach Boise fahren. Eine Dreistundenfahrt über offenes Land. Viel zu riskant, Sir.«
»Für den Fall, dass jemand mich beobachtet, möchte ich sorglos und unvorbereitet erscheinen. Und ich möchte meinen Zeitplan nicht ändern müssen.«
»Wer würde das schon erfahren?«
Dan warf ihm einen beredten Blick zu.
»Also gut, Sie haben Recht«, gab Sonny widerwillig zu. »Jeder in Diamond kennt Ihren Zeitplan.«
»Ich möchte Schusters Männer nicht aufscheuchen. Ich will sie herlocken. Im Moment haben wir jeden einzelnen noch im Visier, und sie sind weit weg. Ich bin so sicher, wie es nur geht. Das weißt du.« Dan quetschte sich in den niedrigen, engen Sitz. »Du willst bei diesem Wetter einfach keine verirrten Rinder suchen.«
Sonny gab es auf. »Kann man mir das vorwerfen?«
»Absolut nicht.« Dan checkte ein letztes Mal sein Equipment. »Du bleibst also hier in der Scheune und hast ein Auge auf die Straße. Lass keinen herein. Lass sie nicht gehen.« Er ließ den Motor an. »Pass gut auf sie auf.«
16
»Brr.« Dr. Melling fröstelte, als sie Dan aus dem Veterans Hospital in Denver geleitete. »Gestern habe ich meine Tomaten gepflanzt, und heute fühlt es sich nach Schnee an.«
Er warf einen prüfenden Blick in den grauen Himmel. »Hier
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