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Mein Herz schlaegt fur uns beide

Mein Herz schlaegt fur uns beide

Titel: Mein Herz schlaegt fur uns beide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzie Moore
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beschäftigt, im Badezimmer herumzutrampeln, dass ich gar nicht hörte, wie mein Dad die Treppe hochkam. Er steckte den Kopf zur Tür herein.
    Dad: Bist du jetzt mal fertig? Ich weiß ja nicht sicher, ob du die ganze Nachbarschaft geweckt hast, aber wenn ich mitmache, schaffen wir das vielleicht zusammen?
    Plötzlich stellte ich mir vor, wie Dad und ich wie zwei steppende Elefanten im Badezimmer herumtrampelten, und da musste ich kichern. Dad lächelte.
    Beim Schlafengehen
    Stimme: Tun dir die Füße weh?
    Ich: Ein bisschen. Da ist so ein stechendes Gefühl.
    Stimme: Dummie.
    Ich: War Greta immer schon so schrecklich?
    Stimme: Ich dachte, du bist hier die mit dem magischen Gedächtnis – weißt du noch, wie sie immer nach der Schule hergekommen ist, bis … weißt du das wirklich nicht mehr?
    Ich dachte für eine Sekunde darüber nach und plötzlich fiel es mir wieder ein. Als Rory noch ganz klein war, ging Mum eine Zeit lang nicht arbeiten, deshalb holte sie uns immer von der Schule ab, und Greta kam manchmal mit. Sie blieb dann bei uns, bis ihre Mutter die Fernsehshow fertig gedreht hatte.
    Ich: Doch, aber ihre Mum kam immer ganz spät, und dann hat sie einmal vergessen, sie abzuholen, und es war fast Mitternacht, bis sie dann da war, und …
    Stimme: Und Greta hat schrecklich geweint, weil sie dachte, ihre Mum wollte sie nicht mehr haben, aber …
    Ich: Aber ihre Mum hat nicht gesagt, tut mir leid, oder so. Sie hat sie nicht mal in den Arm genommen oder so.
    Dann sagten wir beide ganz lange nichts.
    Ich: Laura?
    Stille.
    Ich: Du fehlst mir noch immer.
    Nun war es so, dass es April war. Es war Zeit für eine »Große Veränderung«, und das bedeutete, dass Mum nicht mehr nur ab und zu arbeiten ging, sie musste jeden Tag los, und ich hatte die Wahl: Nachmittagsbetreuung in der Schule oder zu Oma. Am Montagmorgen fragte Mum mich beim Frühstück, was ich lieber wollte.
    Mum: Das ist deine Entscheidung. Du weißt, wie gern Oma dich und Rory bei sich hat, aber wenn du lieber bei deinen Freundinnen in der Schule bleibst, dann hat sie auch nichts dagegen.
    Ich dachte eine Nanosekunde lang darüber nach. Eine Minute länger in der Schule bleiben, mit Leuten wie Josh und Greta, oder zu Oma gehen? Das war das, was mein Dad eine »Hirnlosnummer« nannte – was bedeutete, dass ich gar nicht nachzudenken brauchte. Dad reichte mir ein Glas Saft und eine Tablette.
    Dad: Runter damit.
    Ich kippte den O-Saft hinunter und drehte mich zu Mum um und lächelte.
    Ich: Das ist eine Hirnlosnummer, Mum. Zu Oma.
    Mum lächelte und sagte, ich solle zur Toilette gehen und Schuhe und Mantel anziehen, damit sie mich zur Schule bringen könne. Aber als ich in die Diele kam, sah ich die neuen Schuhe wieder, und mein Magen machte einen Salto.
    Mum musste sie gefunden haben, nachdem ich sie im Schrank versteckt hatte. Die blöden neuen Schuhe.
    Ich setzte mich auf Rorys Hocker und sah die schwarzen Schuhe an. Sie waren hässlich. Sie waren Größe 2. Eine ganze Nummer größer als meine letzten. Zum ersten Mal hatte ich größere Füße als Laura.
    Ich starrte sie ewig lange an, und als Dad aus der Küche brüllte, ich solle mich in Bewegung setzen, stand ich auf und trat den linken Schuh quer durch die Diele. Dann drehte ich mich um und trat den rechten in die Luft. Er schoss über Rascoes Kopf, prallte von der Toilettentür ab, und ich sah voller Entsetzen, wie er in die offene Kloschüssel fiel und mit einem lauten Platschen landete. Zum Glück hatte ich vorher gespült. Blöderweise hielt Rascoe die ganze Sache für ein Spiel, und ehe ich ihn aufhalten konnte, sprang er aus dem Korb, jagte durch die Diele und wollte sich den Schuh holen, wobei sein wuscheliger brauner Schwanz hin- und herfegte.
    Das wäre alles nicht so schlimm gewesen, wenn er dabei nicht eine Rolle Klopapier in die Toilette geworfen hätte. Es wäre alles nicht so schlimm gewesen, wenn Mum und Dad nicht im selben Augenblick in die Diele gekommen wären, in ihren sauberen und total ordentlichen Arbeitsklamotten, als Rascoes Kopf aus der Toilette auftauchte.
    Eine Sekunde lang bewegten sich die beiden kein bisschen und ich auch nicht, aber Rascoe, dem seine kleine Toilettentrophäe richtig gut gefiel, sprang an Mum hoch, ließ den triefnassen Schuh auf ihre Stiefelspitze fallen, und ehe wir beiseite springen konnten, schüttelte er sein Fell voll über uns aus.
    Mum: Um Himmels willen.
    Ich sah ihr Kostüm an. Es war von braunen Tropfen übersät.
    Ich: Tut mir leid.
    Mum:

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