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Mein Herz tanzt Tango

Mein Herz tanzt Tango

Titel: Mein Herz tanzt Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURA MARIE ALTOM
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fühlte er sich dann, als würde im Tanzsaal ein Erschießungskommando auf ihn warten? Nur weil er heute hergekommen war, musste er deswegen ja nicht gleich seinen Job aufgeben oder sein Leben wegwerfen! Er war nur hier, damit sich seine Familie und seine Freunde bei diesem Misswahl-Tango nicht für ihn schämen mussten.
    „Aber Sie wirken irgendwie niedergeschlagen. Hatten Sie einen schlimmen Tag?“
    Dalton steckte die Hände in die Hosentaschen, um sich davon abzuhalten, ihr die Haare hinter die Ohren zu streichen. Er wollte ihr Gesicht sehen. Ihre schönen Augen. „Nicht schlimmer als sonst.“
    „Das klingt ja sehr begeistert.“
    Dalton lächelte verlegen.
    „Okay … gut.“ Grübelnd legte sie den Kopf in den Nacken, sodass er sie endlich anschauen konnte. Das weckte sofort den Wunsch in ihm, sie nicht nur zu küssen, sondern in Ton zu formen, um ihre unglaubliche Schönheit für die Ewigkeit zu bewahren.
    Wie lächerlich. Ein Plastilin-Pferd machte noch lange keinen Künstler! Er würde es nie schaffen, der Anmut ihres Körpers gerecht zu werden.
    „Nachdem ich nicht erwartet hatte, dass Sie kommen, habe ich mir – um ehrlich zu sein – auch keinen Schlachtplan überlegt“, gab Rose schließlich zu.
    „Schon in Ordnung“, sagte Dalton schnell. „Dann lassen wir den Unterricht für heute einfach. Bestimmt verbringen Sie die Zeit ohnehin lieber mit Anna.“
    „Ich hatte heute Nachmittag frei. Wir waren gemeinsam im Park und haben früh zu Abend gegessen. Jetzt ist die Babysitterin bei ihr. Sie sehen sich gemeinsam einen Film an. Ich hätte also schon Zeit für einen ganz besonderen Schüler.“
    „Bin ich das für Sie? Ein ganz besonderer Schüler?“
    Dalton folgte Rose, die auf Tanzstudio 3 zusteuerte, und genoss die schöne Aussicht. Ihr eng geschnittenes, schwarzes Tanztrikot unterstrich ihre Kurven und zeigte viel Rücken.
    „Oh ja. In unserer vorletzten Stunde waren Sie wirklich gut.“ Das Wissen, dass Dalton nur einen Meter hinter ihr ging, raubte ihr beinahe den Atem. Sie war froh, dass sie hinter der Tür ein hell erleuchteter, von einer Klimaanlage gekühlter Raum erwartete. Als sie ihn betrat, fühlte sie sich glücklicherweise wieder mehr wie eine qualifizierte Tanzlehrerin als wie ein bis über beide Ohren verliebter Teenager. „Okay, ich mache Ihnen einen Vorschlag.“
    Eigentlich hatte sie geglaubt, sich wieder gefangen zu haben, doch als Dalton seine Jacke auszog und sie den Duft seines Aftershaves roch, bekam sie sofort wieder Konzentrationsschwierigkeiten. Er trug schwarze Jeans und ein enganliegendes T-Shirt, das seinen mächtigen Bizeps betonte.
    Rose befeuchtete mit der Zunge ihre Lippen, strich sich die Haare hinter die Ohren und zwang sich zur Ruhe. Schließlich hatte sie schon Dutzenden von Schülern das Tangotanzen beigebracht. Dalton war auch nur ein Mann. Je schneller er das Tanzen lernte, desto schneller würde er wieder aus ihrem Leben verschwinden.
    Aber vielleicht bestand genau darin das Problem. Sie wollte gar nicht, dass er wieder aus ihrem Leben verschwand, sondern dass er daran teilnahm!
    „Rose?“, riss Dalton sie aus ihren Gedanken. „Alles okay?“
    „Sicher.“ Zufälligerweise war wirklich alles okay, jetzt, wo sie kurz davor war, in seinen Armen zu liegen. Nur ihr Herz schlug so schnell … Sie musste sich jetzt wirklich konzentrieren! „Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn ich etwas Musik machen würde“, fiel ihr plötzlich ein.
    Sie ging zur Stereoanlage. „Ich möchte jetzt etwas Neues mit Ihnen ausprobieren. Ich glaube, bei unseren Stunden habe ich bisher zu viel Wert darauf gelegt, Ihnen die Schritte beizubringen, anstatt Ihnen dabei zu helfen, das Wesen der Musik zu erfassen. Wenn Sie ihren Zauber nicht fühlen, werden Sie auch nie ein wirklich guter Tänzer.“ Rose legte ihre Lieblings-CD ein und drückte Play. „Verstehen Sie, was ich meine?“
    „Natürlich.“ Dalton hatte gar nicht gewusst, dass er ein so guter Lügner war. Er verstand kein Wort, und am liebsten hätte er sofort die Flucht ergriffen.
    „Wunderbar. Dann beginnen wir, indem Sie mich rückwärts führen.“ Rose stellte sich vor ihn und ergriff seine rechte Hand, die sie auf ihren Rücken legte. Dann fasste sie mit ihrer linken Hand an seinen Oberarm. „So, das ist unsere Ausgangsposition. Sie erinnern sich doch noch?“
    Oh ja, lebhaft. Dalton konnte nur nicken.
    „Gut. Dann reichen wir uns jetzt die Hände. Und bei jeder Bewegung müssen wir darauf achten,

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