Mein Herz tanzt Tango
sich in einen der beiden Besuchersessel setzte. Und plötzlich lagen ihre schlanken Beine auf der obersten Akte auf Daltons Schreibtisch. Dabei rutschte ihr seidiges rotes Kleid ziemlich weit nach oben.
Dalton wusste nicht, wie ihm geschah. Schon bei diesem Anblick wurde ihm heiß. Ob sie wusste, welche Wirkung sie auf ihn ausübte?
Sein ganzes Leben lang hatte er seine Gefühle fest im Griff gehabt, doch seit dem Augenblick, in dem Rose durch diese Tür getreten war, hing sein Sicherheitsnetz in Fetzen.
„Was ist los?“, fragte sie ihn. Dabei verschränkte sie die Arme unter ihren Brüsten, wodurch ihr Dekolleté noch einen verführerischen Fingerbreit tiefer wurde. „Du siehst blass aus.“ Sie deutete auf seinen Kopf. „Und du hast wieder diese tiefe Furche auf der Stirn, die mir schon öfters aufgefallen ist.“
„Ich bin müde.“ Er schwieg einen Moment, bevor er schnell sagte: „Du hättest nicht kommen sollen.“
„Warum nicht?“
„Weil du schlecht für meine Konzentration bist.“
„Wenn dich deine Arbeit ohnehin nicht besonders freut, warum schadet es dann, wenn ich dich ein wenig davon ablenke?“, neckte sie ihn.
„Ich bin der Chef“, erklärte er grinsend und legte seine Hand auf ihren linken Fuß. „Wenn ich abgelenkt bin, ist das ausgesprochen schlecht fürs Geschäft.“ Er glitt mit der Hand ihr Bein hinauf, bis über das Knie und hörte erst auf, als er am Oberschenkel angelangt war.
Rose schluckte. „Soweit ich sehe, hast du alles voll unter Kontrolle.“ Sie wand sich aus seinem Griff und stellte ihre Beine auf den Fußboden. „Willst du nicht dein Geschenk auspacken?“
„Warum? Ich kann mir ja denken, was drin ist.“
„Spielverderber!“ Sie zog einen Flunsch. „Okay, dann hast du eben erraten, dass ich dir einen Klumpen Ton mitgebracht habe. Die wahre Überraschung ist, was du damit machen wirst!“
„Gar nichts“, sagte er bedauernd. „Heute jagt eine Besprechung die andere. Außerdem muss ich jede Menge Briefe diktieren und einige Verträge unterzeichnen. Ich habe …“
Sie legte ihm ihren Zeigefinger über die Lippen. „Was du hast, ist eine Frau, die Zeit mit dir verbringen möchte“, flüsterte Rose verheißungsvoll. Sie packte sein gestärktes Hemd mit der Faust und zog ihn ganz nah an sich, bevor sie ihn langsam und aufreizend küsste.
Dalton stöhnte: „Das kann ich nicht machen.“
„Versuche es“, antworte Rose einfach und vertiefte ihren Kuss.
Innerlich kämpfte Dalton mit sich. Er wollte Rose mehr als alles andere. Doch er musste in zwei Minuten bei Alice im Büro sein.
„Du hast viel zu viel an“, beschwerte sich Rose. Mit flinken Fingern öffnete sie einige seiner Hemdknöpfe, nur um darunter ein T-Shirt zu entdecken.
„Und das soll auch so bleiben.“
„Nicht, wenn ich etwas dagegen unternehmen kann.“ Sie schenkte ihm ihr sexy Lächeln, und Dalton wurde klar, dass er verloren hatte.
„Warum tust du das? Wir haben doch gestern ausgemacht, die Dinge langsam anzugehen!“ Er legte eine Hand in ihren Nacken.
„Nur heute“, bettelte sie, bevor sie ihn bis zur Besinnungslosigkeit küsste. „Lass uns alle Probleme vergessen. Anna ist in der Schule, danach geht sie direkt zum Fußballtraining, und Tanzstunden habe ich erst am späten Nachmittag. Komm mit in meine Wohnung. Wir sind ganz allein – nur du, ich und dein Ton.“
Mit geschlossenen Augen schmiegte er sich an sie. „Du weißt gar nicht, wie verlockend das klingt.“
Die Gegensprechanlage auf seinem Schreibtisch summte. „Dalton?“
„Ja?“ Er brachte etwas Abstand zwischen sich und Rose, die ihn verführerisch mit dem Zeigefinger lockte.
Joan, seine Sekretärin, sagte: „Ich habe Mr. Rossdale von Fontaine Industries auf Leitung eins. Er klingt nicht gerade glücklich über das Rating, mit dem Sie die Aktien seines Unternehmens bewertet haben.“
„Komm mit mir“, wisperte Rose. „Mach mir die Freude. Mach dir die Freude.“
„Ich kann nicht“, flüsterte Dalton zurück.
„Verzeihung?“, fragte Joan. „Soll ich ihm sagen, dass Sie in einer Besprechung sind?“
„Nein. Ja.“ Was in drei Teufels Namen tat er da?! „Bitte sagen Sie allen, dass ich den Rest des Tages außer Haus bin.“
„Gut, alles klar. Soll ich einen Grund nennen?“
„Sagen Sie, ich bin krank.“ Krank vor Liebe. Verrückt im Kopf. Es war völlig egal, wie die Krankheit hieß. Wichtig war nur, dass die richtige Medizin direkt vor ihm stand.
6. KAPITEL
„Wie ist das?“ Rose
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