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Mein Herz tanzt Tango

Mein Herz tanzt Tango

Titel: Mein Herz tanzt Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURA MARIE ALTOM
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darüber, dass er sich keine Sorgen um seine geliebte Bank machen muss. Auch wenn er es nicht besonders oft zeigt, Dalton, er ist sehr beeindruckt von deiner Arbeit und schrecklich stolz auf dich.“
    Daltons Knie fühlten sich an wie Kaugummi, seine Schultern wie Blei. Er setzte sich neben seine Mutter. Sie legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel. „Du warst immer so ein guter Junge! Wir lieben dich!“
    „Ich liebe dich auch“, sagte Dalton mechanisch. Er dachte an Rose und wünschte, er hätte ihr auch gesagt, dass er sie liebte, bevor er ihre Wohnung verlassen hatte. Doch es fiel ihm jetzt erst auf. Er liebte sie! Doch gerade deshalb musste er sie aus seinem verpfuschten Leben heraushalten.
    Eine Krankenschwester steckte den Kopf in das Wartezimmer. Alle Anwesenden blickten erwartungsvoll in ihre Richtung. „Familie Montgomery?“
    „Das sind wir.“
    „Mr. Montgomery ist aufgewacht und fragt nach seinem Sohn.“
    Dalton war nicht sicher, dass er bereit war, seinem Vater gegenüberzutreten. „Geh du“, forderte er seine Mutter auf. „Ich weiß, wie sehr du ihn sehen willst.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Dein Dad hat schon auf dem Weg in den Operationssaal nach dir gefragt. Er macht sich Sorgen um dich, Dalton.“
    „Um mich? Warum denn das? Schließlich war nicht ich es, der gerade eine lebensrettende Notoperation gebraucht hat!“
    „Sir?“, erinnerte ihn die Krankenschwester an ihre Anwesenheit.
    „In Ordnung, gehen wir.“
    Die Schwester führte ihn durch eine Doppeltür aus Metall, die sich auf Knopfdruck automatisch öffnete. Dahinter befand sich ein bedrohlicher weißer Raum, der aussah wie aus einem Science-Fiction-Film. Maschinen blinkten, summten und piepten. Die Luft war kalt und roch nach Putz- und Desinfektionsmittel.
    Vor Zimmer 7 blieben sie stehen, und die Schwester forderte Dalton mit einer Handbewegung auf, einzutreten. Er war keineswegs sicher, ob er das wirklich wollte, doch sie ließ ihm keine Wahl.
    Die schmale, blasse Gestalt, die ihn im Krankenbett erwartete, war nicht mehr der Respekt einflößende Mann, den er kannte. Sein Vater hatte nichts Einschüchterndes mehr an sich, sondern benötigte Hilfe und Unterstützung. Auf keinen Fall konnte Dalton das Familienunternehmen jetzt verlassen. Wie sehr er Rose auch liebte – sein Dad brauchte ihn im Augenblick nötiger.
    Natürlich hätte er ihm in den vergangenen Jahren mehr Freiraum gewähren können und sollen, doch das war jetzt Schnee von gestern. Daltons Zukunft war klar vorgezeichnet.
    „Sohn! Du bist hier!“ Die kaum hörbare, kratzige Stimme seines Vaters war nicht wiederzuerkennen, doch Dalton ließ sich nichts anmerken.
    „Wo sollte ich sonst sein?“ Körperliche Zärtlichkeiten hatten in ihrer Familie früher nie eine Rolle gespielt. Trotzdem ergriff er nun die Hand seines Vaters. Als der sie drückte, wusste er, dass er das Richtige getan hatte.
    „Wir haben einiges miteinander zu besprechen“, verkündete William Montgomery. „Zwischen uns müssen verschiedene Dinge geklärt werden.“
    „Lass doch, Vater. Ich weiß, dass ich in den letzten Wochen nicht so viel gearbeitet habe wie sonst, aber …“
    „Nein“, sein Vater klammerte sich fester an seine Hand. „Es geht nicht ums Geschäft.“
    Das waren ja ganz neue Töne. Dalton hatte gar nicht gewusst, dass es für seinen Vater auch andere Themen gab.
    „Ich wollte dich fragen, ob du mit deinem Leben zufrieden bist.“
    „Ähm …?“ Dalton sah durch das Glasfenster in der Tür hinaus. Wo war die Krankenschwester? Hatte sie seinem Vater eine Überdosis Beruhigungsmittel verabreicht?
    „Ich mache mir schon seit meinem ersten Herzanfall Gedanken über den Weg, den ich eingeschlagen habe. Ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als wie mein Vater bei der Bank zu arbeiten.“
    Dalton zuckte zusammen, als sein Dad ein heiseres Husten ausstieß. Es klang alles andere als gut.
    „Ich habe keinen einzigen Tag, den ich in dieser Bank verbrachte, bereut. Aber in der Stadt wird geredet, und mir ist zu Ohren gekommen, dass du dort vielleicht nicht genauso glücklich bist wie ich.“ Er musste wieder husten. „Worauf ich hinauswill, mein Sohn: Tut es dir leid, dass du dich für diesen Beruf entschieden hast?“
    Dalton war überfordert. Was sollte er nur sagen? Wenn er seinem Vater die Wahrheit gestand, würde er vor Entsetzen vielleicht hier und jetzt sterben! „Ob es mir leid tut?“, sagte er schließlich zögernd. „Ich fürchte, ich verstehe nicht

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