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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Ich bin Euch so dankbar für alles, was Ihr getan habt.“
    Genevieve lächelte, wurde aber gleich wieder ernst. „Wisst Ihr, wie es seiner Mutter geht?“
    Síle schüttelte den Kopf. „Vor ein paar Tagen soll sie sich auf die Suche nach ihrem Mann gemacht haben. Declan hatte sie einer Nachbarin anvertraut. Aber irgendwie ist es ihm gelungen, von ihr fortzulaufen. Ich selbst habe erst vor Kurzem erfahren, dass er hier ist. Ich bin dann sofort gekommen.“
    „Natürlich …“
    „Der arme Kleine. Er hätte sterben können, als er ins Eis einbrach. Ihr habt ihm das Leben gerettet.“
    „Ich bin froh, dass ich zur rechten Zeit zur Stelle war.“ Sie warf einen Blick auf den Jungen, der sich ein hölzernes Spielzeugschwert geholt hatte, um es seiner Tante zu zeigen. Er schien so glücklich zu sein. Genevieve jedoch dachte wehmütig daran, dass er sie nun verlassen würde. Der Abschied würde ihr schwerfallen. Sie hatte das Kind, um das sie sich so hingebungsvoll gekümmert hatte, fest ins Herz geschlossen.
    „Ihr ähnelt Fiona MacEgan“, sagte Síle in diesem Moment. „Ich habe sie im letzten Sommer in Leinster gesehen, als ich dort zu Besuch bei Verwandten war.“
    Genevieve versuchte ihre Neugier zu verbergen. „Ich danke Euch für das Kompliment, denn wie ich gehört habe, soll Fiona sehr schön gewesen sein. Ich habe allerdings auch gehört, dass sie vor zwei Jahren gestorben ist.“
    Síle runzelte die Stirn. „Wie merkwürdig … Ich hätte schwören können, dass sie in Leinster war. Allerdings habe ich sie nur aus einiger Entfernung gesehen.“
    Damit schien das Thema beendet. Und Genevieve sagte: „Ihr wollt Euren Neffen sicher mitnehmen. Er ist ein so lieber kleiner Kerl.“ Sie wandte sich dem Jungen zu. „Gibst du mir einen Abschiedskuss, Declan?“
    Er drückte ihr einen lauten, feuchten Schmatz auf die Wange.
    In diesem Moment schwor sie sich, dass sie – ganz gleich, was sie dafür würde tun müssen – eines Tages eigene Kinder haben würde.
    „Ihr glaubt also, dass er lügt?“, fragte Hugh Marstowe.
    Robert Staunton nickte. „Ja. Seine Loyalität gegenüber den MacEgans ist offenbar stärker, als wir angenommen haben.“
    „Dann sollten wir die Frau jetzt umbringen und ihre Leiche diesem Kerl schicken. Außerdem ist es an der Zeit, einen Angriff auf Laochre vorzubereiten.“
    „Es wäre klüger, auf die Ankunft des Earl of Longford zu warten und den Angriff gegen die Iren gemeinsam mit seinen Männern zu führen.“
    „Nein.“ Hughs Stimme klang kalt. „Soll ich mir etwa vorwerfen lassen, ich wäre nicht in der Lage, meine Verlobte zu schützen?“
    Staunton, der seinen Herrn nur zu gut kannte, wusste, dass es sinnlos war, eine Diskussion zu beginnen. Andererseits wusste er auch, dass es ein selbstmörderisches Unternehmen war, Laochre mit so wenigen Soldaten anzugreifen. Angestrengt suchte er nach Argumenten, mit deren Hilfe er Marstowe vielleicht doch noch umstimmen konnte. „Sir Hugh“, begann er, „niemand würde es wagen, Eure Tapferkeit und Euer kämpferisches Können anzuzweifeln. Es besteht also kein Grund zur Eile. Wie ich erfahren habe, beabsichtigen die MacEgans, nach Tara zu reisen. Ein Trupp ihrer Krieger wird sie begleiten. Das bedeutet, dass die Festung ein paar Tage lang schlecht bewacht wird. Ein eindeutiger Vorteil für uns …“
    „Eben habt Ihr noch gesagt, dieser Ire hätte gelogen.“
    „Ja, aber ich denke, in diesem Punkt hat er die Wahrheit gesagt. Es ist allgemein bekannt, dass König Henry sich auf Tara aufhält, um Gespräche mit dem irischen Hochkönig zu führen. König Henry sollte wissen, was Lady Genevieve zugestoßen ist. Es wird ihm nicht gefallen, was die Iren getan haben. Vielleicht wird er sich gleich der MacEgans bemächtigen. Und deren Leute könnten einem Angriff der königlichen Truppen gewiss nicht widerstehen.“
    Marstowe runzelte die Stirn. Dann nickte er. „Ihr habt recht. Der König wird nicht zulassen, dass diese Barbaren die Tochter eines seiner geschätzten Untertanen bedrohen. Ja, Henry wird etwas unternehmen. Und das wird ganz im Sinne des Earls sein.“ Nachdenklich starrte er vor sich hin. „Allerdings war es eigentlich meine Absicht, mit Genevieve gemeinsam nach Tara zu reisen. Der König sollte Zeuge unserer Eheschließung sein.“
    Staunton senkte den Kopf, damit Hugh nicht an seiner Miene ablesen konnte, wie erleichtert er war. Marstowe jedoch war viel zu zufrieden mit sich selbst, um auf seinen Untergebenen zu

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