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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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abgewogen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es am besten sein wird, wenn ich Euch begleite. Auf Tara habe ich die Möglichkeit, selbst mit meinem Vater zu sprechen. Und wenn es sich als nötig erweisen sollte, könnten er und ich gemeinsam um ein Gespräch mit König Henry bitten.“
    „Ich möchte, dass Ihr hierbleibt, wo Ihr in Sicherheit seid.“
    „Ich bin nicht Eure Gefangene.“
    Er griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. „Genevieve“, seine Stimme hatte einen eindringlichen Ton angenommen, „bitte, hört auf mich. Bleibt hier!“
    Hartnäckig schüttelte sie den Kopf. „Ihr könnt mich nicht dazu zwingen.“
    „Wollt Ihr wirklich das Risiko eingehen, Hugh und seinen Männern in die Hände zu fallen? Himmel, Ihr wollt Euch doch nicht selbst in Gefahr bringen! Also hört auf meinen Rat und bleibt auf Laochre.“
    „Nein. Ich werde tun, was ich für richtig halte.“ Kampflustig hob sie das Kinn.
    Unwillkürlich verstärkte er den Druck seiner Hand, bis Genevieve vor Schmerz aufstöhnte. Bevan erschrak. Das hatte er nicht gewollt. „Verzeiht. Es war nicht meine Absicht, Euch wehzutun.“
    „Ich verstehe nicht, warum Ihr Euren Willen unbedingt durchsetzen wollt. Es ist mein dringender Wunsch, nach Tara zu gehen. Ich muss mit meinem Vater sprechen. Es war ein Fehler, ihn um sein Einverständnis zu meiner Verlobung mit Hugh zu bitten. Er sollte wissen, dass ich mich meiner Dummheit schäme und dass …“
    Bevan unterbrach sie erregt. „Es wäre die Aufgabe Eures Vaters gewesen, Euch vor Hughs Brutalität zu schützen.“
    „Mein Vater war krank. Außerdem ist in England manches anders als hier. Dort gilt es als die erste Pflicht jeder Frau, sich ihrem Gemahl unterzuordnen. Nie darf sie sich seinen Forderungen widersetzen.“
    „Das ist falsch und sollte geändert werden. Wir Iren glauben, dass ein Mann nicht das Recht hat, rücksichtslos über eine Frau zu herrschen. Ist er etwa mehr wert als sie? Nein! Deshalb finden wir es beschämend, wenn ein Mann seine körperliche Kraft missbraucht, um eine Frau zu quälen. Und Ihr habt nichts getan, um Marstowes Schläge zu verdienen.“
    „Das stimmt. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass die Verlobung gelöst werden kann. Doch früher oder später werde ich heiraten müssen. Ich kann nur hoffen, dass mein Vater einen Ehemann für mich wählen wird, der mich besser behandelt, als Hugh es getan hat.“
    Die Vorstellung, dass sie heiraten würde – ganz gleich, ob ihr Gemahl nun Marstowe oder ein anderer Normanne sein würde –, beunruhigte Bevan. Er wollte nicht, dass irgendein Mann ihr bei der Ausübung seiner ehelichen Rechte Angst einjagte. „Ihr könntet ein Leben im Kloster wählen“, sagte er.
    „Ich wäre dort nicht glücklich.“
    Der Grund dafür war ihm sofort klar. Bevan hatte nicht vergessen, mit welcher Sehnsucht sie den kleinen Declan angeschaut hatte. Ja, es stand wohl außer Frage, dass sie sich eigene Kinder mehr als alles andere auf der Welt wünschte. Das allerdings bedeutete gleichzeitig, dass er, Bevan, sie auf gar keinen Fall ehelichen konnte. Er würde es nicht ertragen, wieder Vater zu werden. Einerseits fürchtete er, durch ein neues Baby ständig an den Tod seiner Tochter erinnert zu werden. Andererseits empfand er eine panische Angst davor, noch einmal ein kleines Wesen, das er liebte, zu verlieren.
    Er fühlte eine große Zuneigung zu Genevieve, und das allein wäre vielleicht eine akzeptable Grundlage für eine Vernunftehe gewesen. Doch da war auch noch diese unbegreiflich heftige Leidenschaft, die sie in ihm weckte. Wenn sie erst seine Frau war, würde er der Versuchung, seiner Begierde nachzugeben, kaum widerstehen können. Schon jetzt sehnte er sich danach, sie in die Arme zu schließen und sie zu küssen. Daher war es besser, das Thema zu wechseln. „Wie geht es Declan?“
    „Er ist fast wieder gesund. Siorcha hat ihn heute mit Süßigkeiten verwöhnt. Das hat ihm natürlich gefallen. Trotzdem hat er immer wieder nach seiner Mutter gefragt.“
    „Alle kleinen Kinder wollen bei ihrer Mutter sein. Brianna hat sich manchmal sogar dagegen gewehrt, dass ich, ihr Vater, sie auf den Arm nahm. Sie hat dann laut nach ihrer Mama gerufen.“
    „Ich fürchte, dass Hugh Declans Mutter längst umgebracht hat.“
    „Ja, ich teile Eure Sorge.“ Bevans Stimme klang bedrückt. „Aber Ihr solltet Euch nicht zu sehr an den Jungen binden. Er gehört zu seiner Familie.“
    „Ich weiß. Aber manchmal kämpft man vergeblich

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