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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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hatte. Er gestand sich aber auch ein, dass Fiona in ihrer Ehe nicht das gleiche Glück gefunden hatte wie er. Dabei hatte er ihr alles gegeben, seine ganze Liebe, sein Hab und Gut, seine Unterstützung, wo immer das möglich war. Dennoch hatte sie selten gelächelt, und oft war sie von Ruhelosigkeit erfüllt gewesen.
    Noch immer schmerzte die Erkenntnis, dass sie ihn nicht im gleichen Maße geliebt hatte wie er sie.
    Eine Zeit lang war ihm das gar nicht bewusst gewesen. Dann, als es immer offensichtlicher wurde, hatte er versucht, die Augen davor zu verschließen. Doch nun, da er zum zweiten Mal verheiratet war, ließen sich die Unterschiede zwischen Fiona und Genevieve nicht übersehen.
    Unwillkürlich seufzte Bevan auf. Genevieve hatte sich ihm ganz und gar geöffnet. Sie hatte ihm ihr Herz und ihre Seele geschenkt. In ihren Augen hatte er die Tiefe ihrer Gefühle gesehen. Er wusste, dass sie ihm vertraute. Und er wusste, wie sehr es sie bekümmerte, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte.
    Langsam erhob er sich, doch noch war er nicht bereit, in die Burg zurückzukehren. Er musste mit der Vergangenheit abschließen, so viel war ihm deutlich geworden. Aber es war schwer, nach vorn zu schauen. Wie gern hätte er Genevieve die Liebe geschenkt, die sie so sehr ersehnte. Aber war er überhaupt in der Lage, noch einmal so tief zu empfinden?
    „Verzeih mir, Fiona“, murmelte er. Er würde den Schwur brechen, den er nach ihrem Tod abgelegt hatte. Seit er begriffen hatte, wie sehr Genevieve seine Nähe und Zuneigung brauchte, fühlte er sich an den alten Eid nicht mehr gebunden – insbesondere, da er hatte erkennen müssen, dass es ihm unmöglich war, das Verlangen, das er nach seiner zweiten Gemahlin verspürte, zu überwinden. Sie weckte seine Begierde in einem Maße, wie er es sich nie hatte vorstellen können.
    Als er Schritte hinter sich hörte, drehte er sich überrascht und ein wenig gereizt um. Es war Ewan, der mit großen Schritten auf ihn zukam.
    „Lionel Ó Riordan hat dir eine Botschaft geschickt. Die Normannen greifen ihn erneut an.“
    Bevan nickte. Er hatte damit gerechnet, dass sein Freund ihn um Hilfe bitten würde. Der Angriff kam nicht unerwartet. „Willst du in meinem Namen die Männer zusammenrufen, Ewan? Sie sollen sich bewaffnen. Wir brechen noch heute auf.“
    „Ich werde euch begleiten.“
    „Nein. Es fehlt dir noch an Übung. Eine so schwere Schlacht ist nichts für dich.“
    „Ich habe hart trainiert und bin bereit für jeden Angriff.“
    „Nein!“ Bevan griff nach dem Arm seines Bruders und drückte ihn so fest, dass Ewan unwillkürlich das Gesicht verzog. „Erinnerst du dich an die Nacht, in der Uilliam starb? Wir alle waren entsetzt. Aber nur ich hatte beobachtet, wie dieser Normanne ihm das Schwert in die Brust stieß. Ich könnte es nicht ertragen, erneut Zeuge zu sein, wie einer meiner Brüder im Kampf fällt.“
    „Aber …“, begann Ewan. Noch nie hatte er so eigensinnig ausgesehen.
    Rasch unterbrach Bevan ihn. „Außerdem brauche ich jemanden, dem ich meine Gemahlin und meinen Besitz anvertrauen kann. Während meiner Abwesenheit muss Rionallís vor allen Gefahren geschützt werden.“
    „Du könntest einen anderen mit dieser Aufgabe betrauen.“
    „Ich möchte, dass du dich um Genevieve kümmerst, denn ich weiß, dass sie dich mag und dass ich mich auf dich verlassen kann.“
    Ewans Gesicht verriet, dass er nicht glücklich über diese Aufgabe war. Vermutlich hatte er das Gefühl, bei diesem Tun Kin dermädchen spielen zu müssen. Aber er nickte.
    „Danke.“ Bevan schlug seinem Bruder freundschaftlich auf die Schulter. Er sah erleichtert aus. „Würdest du jetzt die Männer darüber informieren, dass wir noch heute Ó Riordan zu Hilfe eilen? Und schick Genevieve bitte zu mir in mein Gemach.“
    Während Ewan sich sogleich auf den Rückweg zur Burg machte, blieb Bevan noch einen Moment bei den Gräbern seiner Lieben stehen. „Mögen Eure Seelen Frieden finden“, sagte er leise.
    Genevieve wollte nicht in seiner Kammer auf ihren Gemahl warten. Sie ging ihm entgegen und traf ihn vor dem inneren Tor. Ihre Augen leuchteten bei seinem Anblick auf. „Ich habe Euch beim Frühstück vermisst“, begrüßte sie ihn.
    Bevan ergriff ihre kalten Hände und rieb sie, um sie zu wärmen. Dann schloss er Genevieve in die Arme und atmete tief den Duft ihres Haars ein. Wahrhaftig, diese Frau bedeutete ihm von Tag zu Tag mehr. Und er bedauerte es aufrichtig, dass er sie gerade jetzt

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