Mein irischer Held
– konnte es noch schöner werden.
„Bevan …“, hauchte sie. Sie wollte seine Nähe spüren. Sie versuchte, ihn zu sich zu ziehen. „Kommt“, bat sie, und er gehorchte.
Er lag jetzt neben ihr, und obwohl er noch vollständig bekleidet war, konnte sie fühlen, wie erregt er war.
„Wollt Ihr Euch nicht ausziehen?“
Innerhalb von Sekunden war er nackt.
Als sie seinen muskulösen, mit Narben bedeckten Körper sah, wurde ihr doch ein wenig bange. Sie richtete sich auf und rutschte ein Stück von Bevan fort.
„Vielleicht möchtest du mich anfassen?“
Er sprach noch immer Gälisch mit ihr. Und das war gut so, denn Hugh hätte niemals ein Wort in dieser Sprache benutzt.
Sie starrte ihren Gemahl an, zögerte.
Da ergriff er ihre Hand und legte sie auf seinen Bauch. „Mach mit mir, was du möchtest.“
Entschlossen schluckte sie ihre Angst hinunter. Dennoch kostete es sie Überwindung, ihre Neugier zu befriedigen. Sehr langsam ließ sie ihre Finger nach unten wandern.
Bevan hatte genau gewusst, wo sie ihn berühren würde. Jetzt tat sie es.
Er stöhnte auf und schloss die Augen.
Nach einer Weile drehte er sich auf den Bauch. Er war so erregt, dass er befürchtete, seinen Schwur keine Sekunde länger halten zu können. „Genevieve“, sagte er leise, seine Stimme war rau vor Verlangen, „ich muss dich bitten aufzuhören, sonst verliere ich jede Selbstbeherrschung.“
Ein Gefühl der Macht erfüllte sie. Ah, wie gut es tat, einem Mann gegenüber nicht immer die Schwächere zu sein! Plötzlich umspielte ein Lächeln ihre Lippen.
In diesem Moment wusste Bevan, dass der richtige Zeitpunkt gekommen war. Sanft, aber zielstrebig begann er erneut, ihren Körper zu liebkosen. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, was eine Frau besonders erregte. Genevieve reagierte, wie er erhofft hatte. Er hörte, wie ihr Atem schneller und schneller ging, er spürte, wie ihr Puls raste. Jetzt wagte er, sie leidenschaftlicher zu küssen. Und auch seine Hand bewegte sich immer rascher. Er war entschlossen, ihr zu geben, wonach sie sich, ohne es zu wissen, sehnte.
Dann bäumte sie sich auf und rief seinen Namen, ein Ausdruck der Ekstase lag auf ihrem Gesicht.
Auch Bevan keuchte. Er war stolz auf sich selbst, hatte er doch sein Ziel erreicht. Er hatte seiner Gemahlin bewiesen, dass ein Mann geben konnte, ohne zu nehmen.
Genevieve, die jetzt entspannt und zutiefst verwundert über das, was sie soeben erlebt hatte, neben ihm lag, begriff sehr wohl, was Bevan getan hatte. Sie empfand eine tiefe Dankbarkeit, aber auch ein gewisses Schuldbewusstsein. Denn ihr war bewusst, dass sein eigenes Verlangen nicht befriedigt worden war.
„Ich möchte es für Euch auch schön machen“, flüsterte sie, wobei sie errötete. „Sagt mir, was ich tun soll.“
Er schüttelte den Kopf.
„Bitte!“ Genevieve fühlte sich zurückgestoßen. Sie empfand so viel für diesen Mann, dass sie es nicht ertragen konnte, seine Erregung und Anspannung zu sehen, ohne den Wunsch zu verspüren, ihm Erleichterung zu verschaffen.
Er küsste sie auf die Stirn. „Schlaft jetzt. Das ist alles, was ich mir wünsche.“
Sie drehte sich auf die Seite, damit er die Tränen in ihren Augen nicht sah.
12. KAPITEL
Die Erde war mit Schnee bedeckt, die Bäume völlig kahl. Erst auf den zweiten Blick sah man, dass dies ein kleiner Garten war. In der Nähe des Walnussbaumes stand Bevan und betrachtete zwei kaum merkliche Bodenerhebungen. Hier waren Fiona und Brianna beerdigt.
Er kniete sich vor die Gräber, streckte die Hand aus und berührte den Schnee auf dem Erdhügel seiner Tochter. Trotz aller Trauer war ihm bewusst, wie glücklich er sich schätzen konnte, dass er das Lachen des Kindes hatte hören und das Strahlen seiner Augen hatte sehen dürfen. Dankbar dachte er daran, welche Freude es war, von dem kleinen Mädchen umarmt und geherzt zu werden.
Doch plötzlich kamen die Tränen. Nie zuvor hatte Bevan seinen Verlust beweint. Jetzt schüttelte ein heftiges Schluchzen seinen Körper.
Es dauerte lange, bis der Sturm, der in seinem Inneren tobte, nachließ. Endlich fuhr er sich mit der Hand über die nassen Wangen und wandte sich dem Grab seiner verstorbenen Gemahlin zu.
Er trauerte um Fiona nicht weniger als um Brianna, doch seine Tränen waren versiegt, und er konnte sich in Erinnerung rufen, wie viel das Zusammenleben mit der geliebten Frau ihm bedeutet hatte. Er dachte daran, wie sie mit ihren Ideen und ihrer Arbeit Rionallís in ein richtiges Heim verwandelt
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