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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Adam
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jetzt versprechen, dass wir zwei ...«
    Weiter kommt Jane nicht, weil gerade in diesem Augenblick ein paar der Gäste nach unten kommen und uns mit dem ›Was macht ihr da‹-Blick bedenken. Aus diesem Grund reiche ich Jane meine Hand, helfe ihr auf die Beine und entscheide mich, dieses Gespräch an dem Ort fortzuführen, wo uns keiner stören wird. Und das wird Sie sicherlich zum Lachen bringen, aber den ungestörten Platz vermute ich inmitten der geschmückten Halle ... Auf der Tanzfläche.

    D ie Lichter der eigens von mir aufgehängten Diskokugel, die ich günstig bei Ebay ersteigert habe, tanzen auf der samtenen Haut meiner Partnerin. Meine Finger folgen ihnen, wie von selbst, als ob sie die Tastenbeleuchtung beim Keyboard wären und mir vorgeben würden, wo ich Jane berühren muss, damit sie meiner Liebkosung wegen eine Melodie aus Seufzern summt.
    Allerdings werte ich es als eine Ablenkung und ermahne mich, am Ball zu bleiben. Wir müssen reden! Vor allem, nachdem mir die dunklen Flecken auf ihren Wangen ins Auge sprangen und ich mit mahlendem Kiefer dabei zusehen musste, wie Jane diese mit dem Puder überdeckt. Sie kann sie zwar vor den Blicken der anderen verstecken, bei mir hat sich dieses Bild in die Netzhaut eingebrannt. Und nun fühle ich mich so schrecklich nutzlos, zumal Miss Voraussicht Bears bereits ein Versprechen von mir abgenommen hat, welches ich spätestens jetzt sofort zurückgenommen hätte. Nämlich das, dass ich Tyler niemals zu nahe komme.
    Irgendwann! , schwöre ich mir selbst. Eines schönen Tages, werde ich eine Möglichkeit finden, wie ich es diesem Arsch zurückzahlen kann. Man trifft sich immer zwei Mal im Leben!
    »Wir ...«, kündige ich an und sichere mir Janes Aufmerksamkeit, indem ich sie noch fester in meine Arme ziehe, als ehe schon. Nun trennen uns wirklich nur noch die dünnen Kleiderschichten. Sonst nichts.
    »Ja!«, nickt sie. »Du sprichst wie immer das Wichtigste an, Sean!« Ihre Stirn lehnt sich gegen meine Lippen. Eine indirekte Aufforderung, ihr einen Kuss hinzuhauchen. Allerdings kommt es mir nicht so vor, als ob es einfach nur der Wunsch nach Nähe wäre, den ich hierbei befriedige. Es schmeckt nach Abschied. »Ich wünschte, es wäre anders, aber unser ›Wir‹ besteht aus drei Personen, Sean! Und es gibt nichts, was ich dagegen unternehmen kann. Irgendetwas stimmt nicht mit Tyler, und solange ich nicht sichergehen kann, dass ich seinen Tod auf dem Gewissen habe, sobald ich ihn verlasse, werde ich das auch nicht tun.«
    Klipp und klar! Eine Ansage, die kein ›Aber‹ duldet, auch wenn ich jetzt Hunderte triftige und verdammt gute Gründe vorbringen könnte.
    Daran habe ich erstmal zu kauen, muss dann nichtsdestoweniger dennoch kapitulieren, weil mein Schluckapparat vergeblich von mir bemüht wird. Diesen Kloß werde ich niemals herunterbekommen, da er lediglich in meiner Vorstellung existiert. Aussicht auf Heilung: Ausgeschlossen. Sie verabschiedet sich von mir. Das spüre ich mit jeder Faser meines Körpers und der Seele.
    »Willst du uns aufgeben? Dich und mich, meine ich«, frage ich nahezu lautlos, weil mir meine Stimme den Dienst versagt.
    »Das liegt ebenfalls nicht in meiner Macht«, antwortet Jane, nicht ohne vorher tief Luft zu holen.
    Na wenigstens eine Erleichterung! Noch ist also nicht alles verloren ...
    Wie aber taste ich mich vor, wenn ich nicht weiß, wo der steile Abgrund ist, in den ich fallen kann, wenn ich nicht aufpasse? Nur mit unverfänglichen Fragen, wie es mir scheint!
    Fragen wie: »Was dann, Kleines?«
    »Manchmal denke ich, dass alles viel leichter wäre, wenn es mich nicht mehr geben würde«, denkt sie laut und senkt das Gesicht.
    Shit!
    In diese Richtung wollte ich sie gewiss nicht lenken.
    Los Sean, such nach einem sicheren Weg. Eine Lösung muss einfach da sein ...
    Nancy und Dean haben in der Zwischenzeit einen hellen Regenschirm bekommen, mit dem sie sich vor den weißen Wollknäulen schützen, die sich die Gäste über ihre Köpfe hinweg zuwerfen. Sobald diese vollständig ausgerollt sind und das Hochzeitspaar unter einem hellen Fadenvorhang tanzt, wird ein Schwarzlicht angemacht.
    Ein wahrlich spektakulärer Augenblick, der uns tatsächlich für einen Moment ablenkt! Es ist magisch! Um nicht zu sagen malerisch.
    Jane bedenkt sie mit einem verträumten Blick, und obgleich ich keinerlei Eifersucht in ihren zarten Zügen erkennen kann, fühle ich mich dazu genötigt, meine Gedanken zu verlauten.
    »Du hättest dasselbe haben

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