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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Adam
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können und kannst es auch jetzt noch. Ob mit Hochzeit oder ohne, jetzt oder später ... ich will dich an meiner Seite haben.«
    »Erzähl mir bitte nicht, was ich verliere oder mir entgehen lasse, wenn ich gleich aufbreche, um das Riesenbaby zu beruhigen ... Es fällt mir auch jetzt schon schwer genug, mich von dir loszureißen!«
    »Was glaubst du, wie schwer es mir gleich fallen wird, dich fortgehen zu sehen?«, frage ich und suche in meinem zermarteten Hirn verzweifelt nach den richtigen Worten oder dem handfesten Argument, um Jane für immer an mich zu binden. Und das ist auch der Augenblick, an dem mir tatsächlich eine Idee in den Sinn kommt ...
    Etwas zum Teil Fieses und zum anderen Teil Riskantes, aber gleichzeitig auch eine Anwandlung, die mir unter Umständen den Sieg bringt. Den endgültigen Sieg, wohlgemerkt!
    Böser Sean! , schimpfe ich mich selbst. Superböser Sean!
    Da sind dennoch die Vorahnung des Triumphes und eine Erkenntnis, welche mein Gewissen ruhigstellen: Wenn es um dein Ein und Alles geht, machst du mitunter auch das, was du ansonsten niemals billigen könntest. Weil dies ein Kampf ist, bei dem du entweder alles verlieren oder aber alles gewinnen kannst.
    Bei einem Krieg weiß Man(n), dass der Entschluss, einer Strategie zu folgen weitaus mehr Willensstärke abverlangt, als diese siegessichere Taktik im Anschluss darauf umzusetzen. In dem Sinne ... Möge der Bessere gewinnen!

Kapitel 36

    B etrunkenheit besteht für mich aus drei Phasen: Erste (die Harmloseste) ist die, wenn man seine beste Freundin umarmt und der zuflüstert, dass man sie ja sooooo lieb hat, aber zu dicht ist, um mit ihr zusammen das Tanzbein zu schwingen. Zweite (die Niedliche für den nüchternen Außenstehenden) ist die, wenn man sein gesamtes Umfeld herzt, und auf die Frage hin, ob man betrunken sei, vehement den Kopf schüttelt. Nun beharrt man nämlich, dass man absolut nüchtern ist.
    Bei der Dritten muss ich ein bisschen ausschweifender werden, diese hat nicht nur mehr Symptome, sie ist zeitgleich die gefährlichste und endet meistens damit, dass man die Frage des Taxifahrers, wohin es denn gehen soll, mit einem sehr frechen Satz beantwortet. So einem wie: »Wenn du schon flirten musst, frag mich doch wenigstens zuerst nach der Telefonnummer, bevor du dich nach meiner Adresse erkundigst!«
    Nun, so ähnlich habe ich es vor rund fünf Monaten erlebt, nur mit zwei ›kleinen‹ Unterschieden: Die beste Freundin hieß in dem Fall Sean. Und der Taxifahrer Jonas. Es war das erste Mal seit meinem sechzehnten Geburtstag, dass ich dermaßen betrunken war, um im selben Augenblick zu lachen, zu grunzen und zu schluchzen.
    Zu meiner Verteidigung muss ich hinzufügen, dass ich lediglich Seans eindringlicher Bitte nachgegangen bin, die wie folgt lautete: »Vergiss alles und genieße einfach diesen Abend mit mir. Heute bist du meine Königin der Nacht!« Zudem wollte er mich auf jeden Fall einmal betrunken erleben ...
    Nun weiß ich natürlich nicht, warum dieser Abend so ein ungewöhnliches Ende nahm und kann mich leider auch nicht mehr erinnern, ob Sean viel, geschweige denn überhaupt getrunken hat. Nicht, weil ich einen Filmriss hatte, sondern viel mehr deswegen, weil ich ihm niemals in der Hinsicht hinterherspioniere. Ebenfalls gibt es einige Sachen, die mir noch sehr oft in den Sinn kommen sollten.
    Erstens, seine Freude darüber, dass ich ihn am Tag darauf meiner Mutter vorstellen wollte. Er hat mich wortwörtlich auf den Händen getragen dafür, und zwar ohne darauf zu achten, dass ich mit meinen Füßen jemanden beinahe erschlagen hätte.
    Übrigens ist das ein unbeschreiblich schönes Gefühl, wenn man mit so einer überschwänglichen Geste überrascht wird.
    Zweitens, meine aufflammende Eifersucht, als Sean irgendeine Tante mit mir verwechselt und angetanzt hat. Der zu diesem Zeitpunkt hohe Alkoholpegel hat dafür gesorgt, dass ich ihm eine Szene mache und dabei sogar meine Hand an seiner Wange ›jucke‹. Ganze zwei Mal!
    Damit geht er andererseits so locker um, als ob er diesen kleinen Emotionsschwall nahezu herausgefordert hat. Mit einer langstieligen, roten Rose kam er auf mich zu. Beziehungsweise rutschte er, auf seinen Knien. »Don’t you think, your exaggerating a little?«, wollte ich auf der Stelle wissen.
    »Not really, I would do it every single day for you, my beloved Darling!«
    Süß nicht, wenn ein Mann sich sogar zum Affen macht, nur um deine Wut zu besänftigen? Die vielen Weiber um uns herum

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