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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Adam
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sogleich hinter der Tür erscheinen und uns eindringlich mustern.
    »Was ist denn so lustig? Hat Sean am Daumen gelutscht oder dich mit seiner Morgenlatte bedrängt?«, fragt Dean breit grinsend und fängt einen Sekundenbruchteil später das Kissen ab, welches Sean ihm ins Gesicht schleudert.
    Habe ich nicht bereits genug Gründe, um mir ernsthafte Sorgen um meinen neuerdings hormongebeutelten Körper zu machen? Anscheinend nicht, wenn ich nun auch noch an dieses Zusammentreffen von Hand und einladende Größe erinnert werde. Meine Wangen präsentieren bestimmt gerade ein Paradebeispiel für ›Unverschämt verschämt‹.
    »Was ist, Jane? Hat der Lustmolch deine Zunge verschluckt?«
    »Noch nicht!«, platzt es aus mir heraus.
    Whaaaaat? Erst denken, dann sprechen!!!
    Schockiert darüber, was ich gerade von mir gegeben habe, richte ich den Blick meiner geweiteten Augen auf Sean, dessen Gesichtszüge gänzlich entgleisen.
    »Ich meine ... ich wollte damit sagen ...«, stottere ich weiter.
    Halt doch endlich den Mund! , kommandiert mein Verstand. Was für eine Blödkuh!
    »Kaffee!«, rufe ich und springe sofort auf. Anstelle der Küche, stürme ich das Bad. Ich bin ja schließlich nicht zuhause und sollte mich deswegen auch wie ein Gast benehmen.
    Hier angekommen stelle ich das kalte Wasser an und lasse es mehrere Minuten lang über meine Handfesseln laufen. Dies tut so gut, dass ich gleich mein Gesicht mitwasche und anschließend die kühlen Hände in den Nacken lege.
    Mein Blick fällt auf eine Zahnpastatube, aus der ich mir einen fetten Streifen auf den Finger drücke. Und erst nachdem ich mich einigermaßen frisch und ›bei Sinnen‹ fühle, traue ich mich aus dem Bad heraus. Die anderen entdecke ich in der Küche.
    Das Thema haben sie offensichtlich bereits gewechselt und sind gerade dabei, Kaffee aufzusetzen.
    »... nachdem ich festgestellt habe, dass ihr beide fehlt, fiel es mir wie Schuppen von den Augen ...«, erzählt Sean. Schade nur, dass ich den Anfang verpasst habe, weil das Ende seines Satzes meine eh schon übermäßige Neugierde weckt.
    »Worum geht´s?«, frage ich und bleibe auf den Zehenspitzen wippend im Türrahmen stehen.
    »Den gestrigen Abend«, erklärt Sean und geht zwinkernd an mir vorbei. Ebenfalls ins Bad, wie ich vermute.
    »Worum genau?«
    »Das kann er dir ruhig später erzählen. Ich möchte jetzt wissen, was vorhin so lustig war? So herzhaft habe ich dich noch nie lachen gehört!«, flüstert mir Nancy zu. Dean tut wenigstens des Anstands halber so, als ob er in Gedanken woanders wäre, und schneidet weiterhin irgendwelches Gemüse klein.
    »Wir haben eigentlich nur festgestellt, dass Mädchen und Jungs gleichermaßen blöd sind.«
    »Aha. Was soll ich mir darunter vorstellen?«
    »Gespräche, die Männer und Frauen auf den Toiletten von Diskos führen, ähneln sich, in puncto ›Dämlichkeit‹ wie zweieiige Zwillinge, was natürlich nur dann auffällt, wenn man sie vergleicht. Und genau das haben wir eben gemacht.«
    »Moment, nur um mitzukommen«, wendet Dean nun doch noch ein. »Ihr habt miteinander geschlafen und Sean hat dich nach dem Aufwachen nicht dazu gebracht, auf die andere Weise miteinander zu schlafen?«
    »Stell dir das Mal vor, Bruderherz ...«, ertönt es hinter mir. »Wilder kann eben auch anders!«
    »Wilder?«, piepst Nancy. » Der Wilder?«
    Ihr geschockter Blick verhackt sich in meinem entschuldigenden und wirkt noch entrückter, als ich kaum merklich nicke.
    »Man! Ich scheine ja wirklich eine Berühmtheit zu sein!«, bemerkt Sean müde und mit einer gehörigen Portion Sarkasmus.
    »Keine allzu beliebte, aber eindeutig der Matador unter den bayerischen Machos!«, feixt Nancy. Ich bedenke sie daraufhin mit einem strengen Blick. »Was denn? Habe ich etwa unrecht? Brauchst mich gar nicht so böse anzuschauen, Jane. Oder bist du bereits in seine Fänge geraten?«
    »Nancy!«, ermahne ich meine Freundin, die oftmals ein viel zu vorlautes Mundwerk hat.
    »Ich glaub´s ja nicht. Wieso musst du auch immer jedwede Warnung umgehen? Kannst du nicht einmal aufpassen?«, fragt sie empört.
    »Ja, Jane. Solltest du dich nicht vor meinem Voodoozauber hüten?«, flüstert mir Sean zu und berührt dabei beinahe meine Haut mit seinen Lippen. Obwohl ich die mittlerweile bekannte Reaktion darauf unterdrücken will, erschaudere ich.
    »Lasst sofort die Kleine in Ruhe! Komm her Jane«, fordert mich Dean auf. Anstatt zu warten, bis ich mich in Bewegung setze, umrundet er die schmale

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