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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Adam
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aber, dass es am ehesten durch einen Anruf funktionieren könnte.
    Mit dem Hörer am Ohr gehe ich wieder rein und bemühe nun ebenfalls den Kaffeeautomat.
    Jane geht nicht ran, dafür aber die Mailbox.
    Ich versuche es gleich noch einmal, es bleibt aber bei demselben Ergebnis. Nämlich dem, dass lediglich die Computerstimme mit mir spricht.
    Shit! Du darfst es nicht vergeigen, man!
    An: ‹ J ANE ›
    Es tut mir leid Süße! Ich Idiot habe deine Nummer falsch abgetippt und dementsprechend an die falsche Nummer geschrieben. Bitte geh ran ... Dein verzweifelter Strohkopf.
    Nun völlig aus dem Konzept gekommen, tigere ich um den silberblauen ›Patienten‹ von vorhin herum.
    Als mein Magen zu krampfen beginnt, weil eine Antwort weiterhin ausbleibt, fälle ich die Entscheidung, dass ich heute Abend nach Kaufbeuren aufbreche. Wenn nötig sogar mit dem Zug. Ich muss sie unbedingt davon überzeugen, dass mir einfach nur ein dummer Fehler unterlaufen ist ...
    Ein letztes Mal will ich es noch versuchen, lege das Handy an mein Ohr und höre es genau zwei Mal bimmeln, eher auf der anderen Seite der Leitung abgehoben wird. Eine völlig aus der Puste geratene Jane haucht ein heiseres »Ja« ins Telefon.
    Hat sie etwa geweint? Himmel, nein! Bitte nicht!
    »Schatz?«, wispere auch ich, weil mir die Luft wegbleibt bei der Vorstellung, ich hätte sie dermaßen enttäuscht, dass sie nun weinen muss. »Hast du meine Nachricht gelesen?«
    »Ähm ... Nein, Moment!« Rascheln. Klackern. Rascheln. Ein tiefer Seufzer. »Du ... hast mich also nicht ...« , stottert sie.
    »Nein! Habe ich nicht. Um ehrlich zu sein, habe ich dir direkt nach meinem Eintreffen im Zimmer geschrieben. Da war das Bett noch nicht einmal ausgekühlt ...«, gestehe ich leise.
    Sie atmet erleichtert auf. Besser gesagt höre ich sie gleich mehrmals tief ein- und ausatmen. Als ob sie einen kleinen Anfall verarbeiten müsste.
    »Dachtest du echt, ich könnte ... Du hast echt keine Ahnung, wie falsch du damit lagst ...«
    »Was stand in deiner Nachricht?« , fragt sie mit dünner Stimme.
    »Soll ich sie dir vorlesen?«
    »Wenn es dir nichts ausmacht!«
    Nur einen Wimpernschlag später habe ich diese wenigen Zeilen vor meinem geistigen Auge und lächle zum ersten Mal an diesem Tag.
    »Du bist noch keine zehn Minuten fort, ich weiß aber bereits jetzt nicht, wohin mit mir. Könnte ich, würde ich dich darum bitten, zu mir zurückzukommen. Da ich das aber nicht kann, bitte ich dich darum, mir zu schreiben, sobald du zuhause angekommen bist. Pass auf dich auf, wie auch ich es jederzeit machen würde.«
    Jane schweigt und ich schweige mit ihr. Lasse jenes Gefühl sacken, welches sich zusammen mit diesem Zitat um mein eigenes Herz gelegt hat und verstehe, dass diese Worte viel gewichtiger sind, wenn ich sie laut ausspreche.
    »Du fehlst mir ...«, sage ich, ohne Herr meiner Worte zu sein. Diese waren einfach da und wollten raus, zu ihr ...
    »Du fehlst mir auch!« , erwidert Jane unverzüglich. »Du ahnst gar nicht, wie sehr ... Ich muss jetzt aber wieder an die Arbeit gehen. Telefonieren wir am Abend nochmal?«
    »Da fragst du noch?«
    »Klar! Der Wunsch muss doch beidseitig da sein« , erklärt sie den Grund für so eine Fragestellung.
    »Ist er ...«
    »Also, bis später?«
    »Spätestens ...«
    Sie lacht auf, murmelt ein kaum Verständliches »Kann es kaum erwarten« und legt auf.
    Wie ein sechzehnjähriger Junge presse ich mir das Telefon an die Brust.
    Blöde Geste? Ich, Pussy?
    Was solls! Wüsste nicht, dass es eine Meinung gibt, die mein derzeitiges Interesse wecken könnte.
    Nix da: Ich, einfach unverbesserlich! Wildmann hat soeben das Gegenteilige bewiesen. Und passt mal schön auf, ich setze da noch eins drauf!
    An: ‹ J ANE ›
    Du hast dich soeben vor einem Besuch gerettet. Ich wollte schon aufbrechen ... ;)
    ‹ J AN e ›
    Nein!!! Wieso sagst du mir so etwas? Jetzt bereue ich, dass ich rangegangen bin, obwohl ich es ja eigentlich gar nicht bereue.
    Du schaffst mich echt, Sean!
    An: ‹ J ANE ›
    Ich schaff dich? Wer hat denn mein Leben auf den Kopf gestellt? War das nicht die süße Kleine, mit den warmen Lippen und noch wärmeren braungrünen Augen?
    ‹ J ANE ›
    Gratuliere! Jetzt hast du es hingekriegt! Die ganze Belegschaft unseres Stockwerks wärmt sich nun nicht mehr an der Heizung, sondern auch gleich an meinen Wangen!
    An: ‹ J ANE ›
    Solange sie dich nicht berühren und sich nur mental an dir wärmen, bin ich bereit ein Auge zuzudrücken. Du hast

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