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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Adam
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Glück!
    Es bedarf keiner Worte, damit ich erkenne, dass Sean mich vermisst hat und sich nun weder sattküssen noch an mir sattsehen kann. Immer wieder bedenkt er mich mit seinem liebevollen Blick, den ich ebenso mit jeder Faser genieße, wie die Tatsache neben so einer visuellen Sahneschnitte über den Bahnsteg zu schreiten.
    Während sämtliche Blicke der anderen Leute auf ihn gerichtet sind, gelten seine ausschließlich mir. Und das sehe ich als eine willkommene Abwechslung an, nach den vielen Jahren, an der Seite eines Mannes, mit dem es genau umgekehrt ablief.
    Den Ansatz meiner düsteren Gedanken schüttle ich ab, sobald die Schmetterlinge in meinem Bauch den Wunsch wecken, sich ins Getümmel eines Freitagabends zu stürzen. Am liebsten würde ich mich mit Sean irgendwohin reinsetzen, wo wir gemütlich Billard spielen, quatschen und natürlich flirten können. Allerdings wäre ich auch nicht abgeneigt, mit ihm in die Disko zu fahren. Unserem ›Ausgangspunkt‹ sozusagen.
    Zu allem Überfluss hat mich heute Nancy angerufen und gefragt, ob wir was gemeinsam unternehmen sollen. Ich bekomme also das beste Beispiel für: ›Wer die Wahl hat, hat die Qual.‹
    Zunächst will ich aber nach Hause. Sean war schließlich fast zwei Stunden lang unterwegs.
    Am Auto angekommen weiht mich Sean sogleich in seinen einfachen Plan für die nächsten Minuten ein, indem er mich erneut in seine Arme zieht, sich, jeden trennenden Zentimeter vernichtend, an mich schmiegt und meinen Hals liebkost.
    »Endlich bin ich da ...«, bedenkt er mit gedämpfter Stimme.
    »Das kannst du laut sagen ... Aber erst wenn wir zuhause sind.«
    »Apropos ...« Sean hält mir die Tür auf, woraufhin ich mich reinsetze und geduldig abwarte, bis auch er eingestiegen ist. »Dean hat mich angeklingelt und uns eingeladen, bei ihnen vorbeizukommen. Gruselig nicht? Bei denen gibt es schon ein › bei ihnen ‹!«
    »Was soll daran gruselig sein?«, will ich wissen.
    »Na, dass es so schnell geht!«
    »Sie denken bestimmt dasselbe im Bezug auf uns ...«
    Er runzelt die Stirn, schaut unsere Finger an, die sich sogleich über dem Schaltknüppel miteinander verschränken, und schüttelt kaum merklich den Kopf.
    »Nein! Das bei uns ist ...«
    »... anders?«, vervollständige ich seinen Satz. »Glaub mir: Das ist es nicht! Nur merkt man es nicht, solange eine Sachlage ausschließlich vom eigenen Dachgiebel aus betrachtet wird. Um hundertprozentig zu sagen, dass es einen Unterschied zwischen A und B gibt, musst du mit beiden Punkten vertraut sein.«
    »Recht hast du ...«, stimmt er mir sofort zu. »Dennoch trauen die sich was, sage ich dir. Mich würde es nicht wundern, wenn sie bald den Einzug in eine gemeinsame Wohnung ankündigen. Und von da an gibt es nur drei Schritte, bis sie an der Endstation landen.«
    »Drei Schritte? Die wären?«, frage ich.
    »Makler, Möbelhaus, Standesamt.«
    »Und die Endstation?«
    »Kreissaal.«
    Diese Worte strafe ich unverzüglich mit einem bösen Blick und einem weniger bösen Schlag auf seinen Oberarm, wobei ich ihm allerdings meine Hand entziehe.
    »Das ist doch nicht das Ende ...«, widerspreche ich entschieden.
    »Du hast erneut recht. Dies ist der Anfang von ihrem langsamen und qualvollen Abgang. Alles, was ihnen derzeit Spaß macht, werden sie spätestens nach dem Besuch des Kreissaals für immer vergessen.«
    »Ich glaube nicht, dass es so schlimm ist, wie du es gerade beschreibst. Es hätte andernfalls weder uns, noch andere Menschen gegeben ...«
    »Nicht, solange es von den meisten so gehandhabt wird, dass sie sich einfach damit arrangieren, wenn´s schon passiert ist! Das ist schließlich die einzig richtige Möglichkeit, um mit diesen ›Neuigkeiten‹ umzugehen. Also so, wie mit einer Grippe zum Beispiel. Du kannst dann auch nicht aus deiner Haut und musst warten, bis der Körper einen Antivirus entwickelt oder der Krankheitserreger das Weite gesucht hat.«
    »Du hast jetzt nicht ernsthaft ein Baby beziehungsweise die Schwangerschaft mit einer Grippe verglichen?«
    »Nein! Ich habe dir lediglich erklärt, wie ich mit unerwarteten Situationen umgehe.«
    »Nun immerhin läufst du nicht davon ...«
    »Es würde nichts bringen«, bedenkt er.
    »Denkst du, dass Dean dieselbe negative Einstellung zur Ehe und zum Kinderkriegen hat ...?«
    »Wie wer?«
    »Na wie du!«, erkläre ich, ohne meinen Blick von der Straße zu reißen. Dies ist das erste Thema, welches mir so gar nicht behagen will und ich bin wirklich froh, dass

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