Mein ist dein Herz
so viel dieser tollen Hitze in dir, dass ich einfach mit den armen, gefühlskalten Leuten teilen muss.
Mann soll schließlich nicht so egoistisch sein!
Du musst mir dennoch versprechen, dass auch ich bald wieder in den Genuss von dir kommen werde ...
‹ J ANE ›
Wenn du so weiter machst, passiert das schneller, als dir lieb ist.
An: ‹ J ANE ›
Ich zweifle es ernsthaft an, dass du weißt, was mir lieb ist. Noch vor wenigen Minuten gingst du doch davon aus, dass ich dich ›abgeschoben‹ habe.
ICH ... DICH! Kannst du dir das Vorstellen, welch absurde Gedanken dein Denken beherrschen? *kopfschüttel*
‹ J ANE ›
Wie wäre es damit, dass du mir das heute Abend genauer erläuterst?
An: ‹ J ANE ›
Dann hoffe ich nur, dass du dir so richtig viel Zeit nehmen wirst.
‹ J ANE ›
Das Pensum umfasst zwei volle Wäschekörbe, die ich aufbügeln muss, ein Abendessen und das anschließende Abräumen. Reicht das?
An: ‹ J ANE ›
Nie im Leben, aber ich freue mich dennoch auf den gemeinsamen Abend.
Pass auf dich auf, wie auch ich es jederzeit machen würde.
Dein Sean.
M ein Verhalten wirkt sicherlich, wie aus der vor ein paar Monaten verlassenen Pubertät mitgenommen. Die unzähligen SMS, stundenlangen Telefonate und dabei ausgetauschte Flirtereien erinnern mich persönlich an einen kitschigen Teenagerstreifen, nur dass der in dieser Form lediglich in meinem Kopf existiert. Dadurch zieht der Rest der Woche unbemerkt an mir vorüber.
Nun sitze ich im Zug, der mich nach Kaufbeuren und damit zu meiner Jane bringen wird. Und obgleich wir bereits mehrere Tage am Stück beisammen verbracht haben, in den letzten Dreien so lange telefonierten, bis uns die Ohren glühten und sogar schon mehrmals miteinander geschlafen haben, bin ich aufgeregt.
Meine Handflächen beginnen zu schwitzen, nachdem die vorletzte Haltestelle passiert ist. Zunehmend nervöser trommele ich mit den Fingern auf die Sitzfläche unter mir, schaue immer wieder auf meine Armbanduhr und checke in der Spiegelung der Scheibe den Sitz meiner Haare.
Die Restminuten verbringe ich in Gedanken bei dem Gespräch, welches ich unmittelbar vor meiner Abreise mit meiner Mutter führte. Da hat sie mir nämlich ihr erstes Statement zu Jane abgegeben.
»Sie ist so ein liebes, sanftes und gutes Mädchen Sean, dass man sie einfach ins Herz schließen muss, aber ich sehe ihr auch irgendeine Traurigkeit an. Versprich mir deswegen bitte, dass du auf sie acht gibst ...«, forderte sie leise ein.
»Jane hat kein leichtes Leben und es ist unnötig, dass ich dir das verspreche. Ich werde sie immer beschützen, dabei ist es vollkommen unerheblich, ob sie mit mir zusammen ist und bleibt, oder nicht«, erklärte ich.
»Versprichst du mir das?«, hakte sie dennoch nach.
»So wahr ich dein Sohn bin.«
Meine Mutter lächelte mich sofort freudestrahlend an, half mir dabei die Tasche zu packen und bat Dad darum, mich zum Busbahnhof zu fahren.
Warum sie dermaßen vernarrt in meine neue Freundin ist, kann ich ja nachvollziehen. Von ›Verstehen‹ kann allerdings keine Rede sein. Und um einen Vergleich anzustellen, fehlt mir die Vorerfahrung. Es ist schließlich das erste Mal, dass ich eine Frau mitgebracht habe.
Apropos Frau ... kaum versinkt man in Gedanken, schon beginnt die Zeit zu rasen und die besagte, hübsche, auf dich wartende Lady erscheint im Blickfeld.
Der Zug hält bereits an, als ich meine Tasche unter dem Sitz hervorziehe und den Reisverschluss meiner Jacke hochziehe.
Jetzt aber nichts wie raus hier, bevor ich statt Jane einen Eisklumpen auf dem Bahnsteig vorfinde!
Ich schaffe es gerade Mal auszusteigen und drei Schritte in ihre Richtung zu gehen, ehe Jane mit einem strahlenden Lächeln auf mich zurennt und mich bespringt. Ihre Beine schlingt sie um meine Mitte, die Hände um den Nacken, während die Lippen ungestüm auf meinem Mund landen.
Na das nenne ich doch Mal eine herzliche Begrüßung! Fallengelassene Tasche, Euphorie in Hülle und Fülle und wissende Blicke von den vorbeigehenden Leuten inklusive.
Was die denken, scheint offensichtlich, ist mir jedoch sowas von scheißegal!
My girl, my relationship, my rules!
Sean traf ein, sah seiner Süßen in die Augen und trägt nun breit lächelnd den in vieler Hinsicht leichten Sieg davon!
›Welcome to the lucky side of fortune‹ , würde ich sagen.
Kapitel 19
W enn man sich begehrenswert fühlt und vergessen kann, dass es erst vor einer Stunde in der Seele hagelte, dann ist das pures
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