Mein Ist Die Nacht
nicht mehr mit.
»Habe ich dich endlich.« Die K.O.-Tropfen wirkten
schnell. Clay erhob sich und machte sich an ihrer Kleidung zu
schaffen. Er ging nicht zimperlich mit ihr um, doch er wusste, dass
sie nichts mitbekam. Sie gehörte ihm. Es war so weit. Der
Augenblick, den er so lange herbei gesehnt hatte, war jetzt endlich
gekommen.
Als das Telefon im
Flur anschlug, unterbrach er sein Treiben. Kai Kötter blickte
sich nervös um und überlegte, ob er sich melden sollte.
Vielleicht war der Anruf wichtig. Doch schließlich entschloss
er sich dazu, es läuten zu lassen. Wenn es wichtig war,
würde der Anrufer sich zu einem späteren Zeitpunkt noch
einmal melden. So richtete er seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf
die benommene Frau, die gekommen war, um sich von ihm helfen zu
lassen.
Ja, er würde ihr
helfen.
Diese einzigartige
Gelegenheit würde er sich nicht entgehen lassen. Er
spürte das Blut in ihren Adern pochen, starrte fasziniert auf
ihren schlanken Hals und die Kehle. Kai Kötter, Clay, Dark
Lord, diese Dreieinigkeit der Nacht, befand sich jetzt in einem
Rauschzustand, als er sich über den leblosen Körper der
jungen Frau beugte und sich an ihrer Jeans zu schaffen machte. Es
war ein Leichtes für ihn, mit der rechten Hand unter sie zu
gleiten, um ihre Hüfte anzuheben, während er ihr mit der
linken Hand die Hose vom Leib zerrte. Dabei rollte sich ihr
winziger Slip mit über die Hüften, und er konnte ihr
Geschlecht sehen. Achtlos warf er Hose samt Slip auf den Boden und
drückte sie auf das Sofa. Er spreizte ihre Beine und genoss,
wie die Erregung Besitz von ihm ergriff. Mit einer behänden
Bewegung legte er seinen Kopf in ihren Schoß. Wie gut sie
duftete. So unschuldig, und doch so verdorben. Jetzt gehörte
sie ihm. Einem inneren Zwang folgend, küsste er ihre Scham.
Sie schmeckte so verführerisch. Jetzt kam ein leises
Stöhnen über ihre Lippen. Erwachte sie schon wieder? Clay
wartete einen Augenblick, doch Rebecca war tief im Land der
Träume angekommen. Er hatte freie Hand. Schnell zog er seine
Hose herunter und kam über sein Opfer. Er blickte ihr ins
Gesicht, sah die leblosen Augen und hörte das leise
Stöhnen, während er tief in sie eindrang. Sie war
machtlos, musste bei vollem Bewusstsein und dennoch wehrlos
ertragen, was er ihr antat. Aber sie hatte es ja so gewollt. Sie
selber hatte ihm mehrfach gestanden, ein Vampir zu sein, sich als
ein Wesen der Nacht zu fühlen. Er würde sie nur
erlösen und ihr den Weg in ein neues Leben weisen. Er half
ihr, ihre wahre Identität zu finden, auch, wenn er sie zu
diesem Zweck vorübergehend betäuben musste. Sie
würde ihm dankbar sein und ihn für das, was er getan
hatte, verehren, da war er sicher.
Doch Rebecca hatte
alles verloren. Und der Fürst der Dunkelheit hatte ein neues,
williges Opfer gefunden, das bereit war, mit ihm den Weg in die
Hölle zu gehen.
73
13.25
Uhr
»Komm schon,
melde dich!« Nervös trommelte Bernd Wiesinger auf der
Schreibtischplatte herum und lauschte ungeduldig dem Freizeichen.
Doch als auch nach dem zehnten Klingeln nicht abgenommen wurde,
wollte er auflegen. Just in dem Augenblick, als zwei Männer
ohne anzuklopfen in seinem kleinen Hinterbüro auftauchten und
ihm Dienstweise unter die Nase
hielten.
»Hauptkommissar
Schimpf, Kripo Wuppertal, das ist mein Kollege Andre Brosse. Wir
interessieren uns für Ihren Computer und würden ihn gern
einziehen.«
Wiesinger glaubte sich
verhört zu haben. »Wie stellen Sie sich das vor?«,
blaffte er Schimpf und Brosse an. »Ich arbeite mit dem
Computer und alle meine Daten sind auf der
Festplatte!«
»Und genau das
ist der Grund, weshalb wir uns für Ihren PC
interessieren«, nickte Brosse und präsentierte dem
Geschäftsmann einen Beschluss vom Richter, den Staatsanwalt
Adler in kürzester Zeit eingeholt hatte. Diesmal war es
schneller gegangen als noch bei Baumann.
»Aber
natürlich interessieren wir uns auch für Sie.«
Schimpf baute seine zwei Meter Körpergröße vor
Wiesinger auf und fixierte ihn mit seinem wachsamen Blick.
»Es geht um den Verdacht der Anstiftung zur
Prostitution.«
»Das ist
Unsinn«, erwiderte Wiesinger kleinlaut. »Das habe ich
Ihren Kollegen auch alles haarklein erzählt. Ich stifte
niemanden an, auf den Strich zu gehen. Richtig ist, dass ich
Betreiber einer Website bin, auf der sich Frauen registrieren
lassen können, um dort ihre Dienste anzubieten.
Ende.«
»Nein, das ist
erst der Anfang, Herr Wiesinger. Sie
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