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Mein ist die Stunde der Nacht

Mein ist die Stunde der Nacht

Titel: Mein ist die Stunde der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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drei angeblichen Unfälle passiert sind, und nachsehen, ob damals nicht irgendwelche Zweifel an den Todesumständen aufgekommen sind. Beim ersten Fall ist das Auto von der Straße abgekommen und in den Potomac gerutscht, beim zweiten ist die Frau bei Snowbird in eine Lawine geraten und bis heute verschollen, die Dritte ist mit dem Flugzeug abgestürzt, das sie selbst geflogen hat. Alison war die Vierte. Und ich möchte herausfinden, was über den mutmaßlichen Selbstmord der Fünften geschrieben wurde.«
    Er ahnte, was Joy als Nächstes fragen würde, und sagte: »Ich habe hier eine Liste mit den Namen, den Daten und den Orten, wo sie gestorben sind.« Er zeigte auf ein getipptes Blatt auf seinem Schreibtisch. »Sie können sie sich kopieren. Dann möchte ich noch schauen, ob sich im Internet nicht auch etwas über Robby Brent finden lässt, was uns interessieren könnte. Denken Sie nicht, dass das schnell gemacht ist, Joy. Selbst jetzt, wo wir zu zweit sind, wird es eine Menge Zeit brauchen, bis wir da durch sind.«
    Er stand auf und streckte sich. »Wenn wir damit fertig sind, werde ich die Witwe eines gewissen Dr. Connors anrufen und ihr sagen, dass ich sie dringend besuchen muss. Connors war der Arzt, der Jean Sheridans Baby zur Welt gebracht hat. Jean hat sich bereits mit Mrs Connors unterhalten und dabei das Gefühl gehabt, dass sie ihr etwas verschweigt, etwas, das sie in große Aufregung versetzte. Vielleicht gelingt es mir ja, mehr aus ihr herauszubekommen.«
    »Sam, ich habe einige Übung mit dem Internet, und wahrscheinlich bin ich dabei hundertmal schneller als Sie. Überlassen
Sie mir die Recherchen, und besuchen Sie inzwischen die Frau des Arztes.«
    »Die Witwe des Arztes«, sagte Sam und wunderte sich, warum er es nötig gefunden hatte, Joy zu verbessern. Vielleicht, weil er den ganzen Tag schon an Kate denken musste. Ich bin eben nicht Kates Mann, dachte er. Ich bin ihr Witwer. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
    Joy schien sich nicht weiter über seine Verbesserung geärgert zu haben. Sie nahm die Liste an sich. »Ich werde sehen, was ich rausfinden kann. Wir sehen uns dann später.«

    Dorothy Connors hatte schon Jean nur widerstrebend empfangen, und als Sam anrief, beharrte sie zuerst hartnäckig darauf, dass sie keinerlei Informationen habe, die ihm weiterhelfen könnten. Schließlich musste Sam in etwas bestimmterem Ton sagen: »Mrs Connors, ich bitte Sie, die Beurteilung mir zu überlassen, ob Sie uns bei der Untersuchung eine Hilfe sein können oder nicht. Ich verlange nichts weiter, als dass Sie mir eine Viertelstunde Ihrer Zeit opfern.«
    Widerstrebend willigte sie ein, ihn am Nachmittag um drei Uhr zu empfangen.
    Als er gerade seinen Schreibtisch aufräumte, klingelte das Telefon. Tony Gomez meldete sich, der Chef der Polizei von Cornwall. Sie waren alte Freunde. »Sag mal, Sam, kennst du diesen Knaben Jake Perkins?«, fragte Tony.
    Kenne ich ihn?, dachte Sam und ließ die Augen in Richtung Zimmerdecke rollen. »Ja, ich kenne ihn, Tony. Was ist denn mit ihm?«
    »Er ist in der Stadt rumgelaufen und hat Fotos von Häusern gemacht, und jetzt liegen mir hier mehrere Anzeigen vor von Leuten, die glauben, dass er sie als Vorbereitung für einen Einbruch ausspionieren wollte.«
    »Vergiss es«, sagte Sam. »Der ist harmlos. Er bildet sich ein, ein investigativer Reporter zu sein.«
    »Ist schon ein bisschen mehr als nur Einbildung. Er
behauptet, dass er an der Sache mit Laura Wilcox mitarbeitet – als dein Assistent. Kannst du das bestätigen?«
    »Mein Assistent? Gott bewahre!« Sam musste lachen. »Wirf ihn in eine Zelle«, schlug er vor. »Und dann sorg dafür, dass du den Schlüssel verlierst. Bis die Tage, Tony.«

73
    »JEAN, ICH HATTE EINEN GUTEN Grund, am Empfang nachzufragen, ob du ein Fax erhalten hast«, sagte Mark ruhig, nachdem er sich zu ihr gesetzt hatte.
    »Dann erklär es mir bitte«, sagte sie in genauso ruhigem Ton.
    Der Ober hatte Jean an denselben Tisch geführt, an dem sie am Tag zuvor mehrere Stunden lang gesessen hatten. Doch die Sympathie und die aufkommende Vertrautheit, die ihr voriges Zusammensein geprägt hatten, fehlten heute. Mark machte einen bedrückten Eindruck, und Jean spürte, dass sich ihre Zweifel und ihr Misstrauen wie ein Hindernis zwischen ihnen aufgebaut hatten.
    Lily – Meredith – ist in Sicherheit, und ich werde sie bald sehen, dachte sie. Das war das Allerwichtigste, das, was im Moment allein zählte. Aber der Brief mit der Haarbürste

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