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Mein ist die Stunde der Nacht

Mein ist die Stunde der Nacht

Titel: Mein ist die Stunde der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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geblieben.«
    Es war offensichtlich, dass Dorothy Connors ihr nicht weiterhelfen konnte. Jean erhob sich, um zu gehen. »Ich erinnere mich noch, dass Peggy Kimball die Sprechstundenhilfe war, als ich bei Ihrem Mann war. Ich habe ihr eine Nachricht hinterlassen und hoffe, dass sie mich zurückrufen wird. Vielleicht weiß sie etwas. Ich danke Ihnen, Mrs Connors. Bitte, bleiben Sie sitzen. Ich finde allein hinaus.«
    Sie reichte Dorothy Connors die Hand und zuckte zusammen, als sie in ihr Gesicht schaute. Die alte Dame sah äußerst beunruhigt aus.

46
    MARK FLEISCHMAN MELDETE sich um ein Uhr beim Empfang des Glen-Ridge House zurück, brachte seinen Koffer hinauf, wählte Jeans Zimmernummer, ohne sie zu erreichen, und ging dann hinunter in den Speisesaal. Zu seinem Erstaunen und zu seiner Freude entdeckte er Jean allein an einem Ecktisch und ging mit raschen Schritten auf sie zu.
    »Wartest du auf jemanden, oder darf ich dir Gesellschaft leisten?«, fragte er. Jean hatte düster vor sich hin geblickt, aber jetzt hellte sich ihr Gesicht auf, und sie lächelte ihm zu.
    »Mark, ich habe nicht erwartet, dich hier zu sehen! Natürlich, setz dich. Ich wollte gerade etwas zu essen bestellen, und ich erwarte niemanden.«
    »Dann werde ich in die Bresche springen.« Er nahm auf dem Stuhl ihr gegenüber Platz. »Ich hatte aus Versehen meine Aktentasche mit meinem Handy in den Kofferraum gelegt«, sagte er, »deshalb habe ich deine Nachricht erst abgehört, als ich gestern Abend meine Sachen ausgepackt habe. Ich habe heute früh im Hotel angerufen, und an der Rezeption hat man mir gesagt, dass Laura nicht wieder aufgetaucht ist und die Polizei die Telefondaten überprüft. Daraufhin habe ich meinen Terminplan geändert und bin zurückgekommen. Ich habe den Flieger genommen und dann einen Mietwagen.«
    »Das war sehr nett von dir«, sagte Jean. »Wir machen uns alle furchtbare Sorgen um Laura.« Sie klärte ihn kurz darüber
auf, was passiert war, seitdem er am Vortag nach dem Brunch abgereist war.
    »Du sagst, du bist mit diesem Sam Deegan ins Hotel zurückgekommen, dem Mann, mit dem du neulich Abend in der Bar warst, und als ihr erfahren habt, dass Laura nichts von sich hat hören lassen, hat er eine Untersuchung eingeleitet?« , fragte Mark.
    »Ja«, antwortete Jean. Sie spürte, dass Mark gerne den Grund erfahren hätte, weshalb sie sich noch einmal mit Sam Deegan getroffen hatte. »Sam ist mir zum Hotel gefolgt, weil ich ihm noch etwas mitgeben wollte, wofür sich unsere Freundin Alice Sommers interessiert.«
    Alice ist tatsächlich an den Faxbotschaften interessiert, sagte sie sich, also ist das nicht ganz gelogen. Sie blickte Mark an und begegnete seinem aufmerksamen, besorgten Blick, und sie spürte das Bedürfnis, ihm von Lily zu erzählen, ihn als Psychologen zu fragen, ob er die Drohungen für echt halte oder ob jemand ihr nur Angst einjagen wolle, um sie zu erpressen.
    »Darf ich die Karte bringen?«, piepste die Bedienung.
    »Ja, danke.«
    Sie wählten beide ein Club-Sandwich und Tee. »Kaffee zum Frühstück, Tee zum Mittagessen und ein Glas Wein vor dem Abendessen«, sagte Mark. »Mir ist aufgefallen, dass du dieselben Gewohnheiten zu haben scheinst wie ich, Jeannie.«
    »Ja, stimmt.«
    »Mir sind eine Menge Dinge an dir aufgefallen an diesem Wochenende. Sie haben mich an unsere gemeinsamen Jahre in Stonecroft erinnert.«
    »Was denn, zum Beispiel?«
    »Nun, du warst immer sehr gut in der Schule. Und du warst auch sehr still. Und ich erinnere mich, dass du immer sehr freundlich und nett warst – daran hat sich nichts geändert. Dann musste ich auch an das eine Mal in unserem ersten
Jahr denken, als es mir ziemlich schlecht ging und du sehr lieb zu mir warst.«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern.«
    »Ich möchte gar nicht weiter darauf eingehen, aber jedenfalls warst du es. Und ich hab es auch immer bewundert, wie du den Kopf hochgehalten hast, wenn du bedrückt warst wegen deiner Eltern.«
    »Nicht immer.« Jean verkrampfte innerlich, als sie daran dachte, wie sie manchmal in der Klasse vor lauter Stress wegen des ständigen Streits zu Hause in Tränen ausgebrochen war.
    Als könnte er ihre Gedanken lesen, fuhr Mark Fleischman fort: »Einmal wollte ich dir ein Taschentuch reichen, als du so bedrückt warst, aber du hast nur den Kopf geschüttelt und weiter mit einem völlig durchweichten Tempo deine Augen abgetupft. Damals wollte ich dir helfen, und das möchte ich jetzt auch. Auf der Fahrt vom Flughafen habe

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