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Mein ist die Stunde der Nacht

Mein ist die Stunde der Nacht

Titel: Mein ist die Stunde der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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herumhingen und auf Brent warteten. Sam überlegte noch eine Weile und beschloss schließlich, Zarro zu bitten, ihn abzulösen, und nach Hause zu fahren. Ich brauch mal wieder eine anständige Portion Schlaf, dachte er. Ich bin so müde, dass ich nicht mehr richtig nachdenken kann.
    Als er sein Handy aufklappte, um das Büro anzurufen, bemerkte er, dass Amy Sachs, die Angestellte vom Empfang, direkt neben ihm stand. »Mr Deegan«, sagte sie fast flüsternd, »jetzt sind Sie schon seit dem späten Vormittag ununterbrochen hier, und ich weiß, dass Sie überhaupt nichts gegessen haben. Kann ich Ihnen einen Kaffee und ein Sandwich bestellen?«
    »Das ist wirklich sehr nett, aber ich werde sowieso gleich aufbrechen«, antwortete Sam. Er fragte sich, ob Amy Sachs in der Nähe gewesen war, als er mit Stewart gesprochen hatte. Sie schien überhaupt kein Geräusch zu machen, wenn sie sich bewegte, und nur sehr wenig, wenn sie den Mund aufmachte. Wie komme ich darauf, dass sie zugehört hat?, dachte Sam ironisch, als er beobachtete, wie Amy einen Blick mit Jake Perkins wechselte. Und wie komme ich nur darauf, dass sie, sobald ich außer Sichtweite bin, Jake brühwarm berichten wird, dass Brent verschwunden ist und Stewart glaubt, dass dieser ganze Zirkus ein Werbetrick ist?

    Sam ging in das Büro zurück. Von dort konnte er die Eingangstür gut im Auge behalten. Ein paar Minuten später sah er Gordon Amory eintreten, und er beeilte sich, ihn abzufangen, bevor er in den Aufzug stieg.
    Amory war anzumerken, dass er nicht in der Laune war, sich über Robby Brent zu unterhalten. »Ich habe seit diesem vulgären Auftritt gestern Abend nicht mit ihm gesprochen«, sagte er. »Andererseits, da Sie gestern Zeuge waren, Mr Deegan, und Robbys Angriff auf Jack Emerson mitgehört haben, sollten Sie wissen, dass ich heute seit zehn Uhr morgens mit Emerson unterwegs war, um mir Grundstücke anzusehen. Er verfügt über ein paar wirklich exquisite Objekte. Er hat mir auch die Immobilien gezeigt, die er Robby angeboten hat. Und ich muss sagen, dass der Preis fair ist und es sich um ausgezeichnete langfristige Investitionsobjekte handelt – nur um Ihnen deutlich zu machen, dass man alles, was Robby Brent unterstellt, sagt oder tut, genauestens daraufhin untersuchen muss, welche Motivation womöglich dahintersteckt. Bitte entschuldigen Sie mich jetzt, ich muss noch ein paar Anrufe erledigen.«
    Die Tür zum Aufzug öffnete sich. Bevor Amory einsteigen konnte, sagte Sam: »Bitte, einen Augenblick noch, Mr Amory.«
    Mit einem resignierten Lächeln, das fast einem Grinsen glich, drehte sich Amory wieder zu ihm um.
    »Mr Amory, Robby Brent hat die vergangene Nacht nicht in seinem Hotelzimmer geschlafen. Wir glauben, dass er es war, der Jean Sheridan angerufen hat und dabei Laura Wilcox’ Stimme imitiert hat. Ihr Kollege, Mr Stewart, ist der Ansicht, dass Brent und Wilcox die ganze Geschichte erfunden haben, um öffentliche Aufmerksamkeit für die neue Fernsehserie von Mr Brent zu erzeugen. Was halten Sie davon?«
    Gordon Amory hob eine Augenbraue. Für einen Moment wirkte er sprachlos; dann huschte ein amüsierter Ausdruck
über sein Gesicht. »Ein Werbetrick! Natürlich, darauf hätte man früher kommen können. Wenn Sie sich zum Beispiel mal den Artikel auf Seite sechs der New York Post ansehen, dort wird in Bezug auf Lauras Verschwinden bereits dieselbe Vermutung aufgeworfen. Jetzt ist Robby verschwunden, und Sie erzählen mir, er habe diesen ominösen Anruf gemacht. Und die ganze Zeit sitzen wir hier herum und machen uns Sorgen.«
    »Dann glauben Sie, dass es nur Zeitverschwendung ist, wenn wir uns Sorgen um Laura machen?«
    »Ganz im Gegenteil, Mr Deegan, es war keine Zeitverschwendung. Das einzig Positive an Lauras angeblichem Verschwinden ist, dass es eine Gelegenheit war, mir selbst zu beweisen, dass ich doch noch zu einer gewissen menschlichen Güte fähig bin. Ich war so besorgt um sie, dass ich die Absicht hatte, ihr eine Rolle in meiner neuen Serie anzubieten. Aber wie es jetzt aussieht, möchte ich wetten, dass Sie Recht haben. Unsere liebe Laura hat noch andere Eisen im Feuer, und sie macht ihre Sache ziemlich gut. Jetzt muss ich aber wirklich gehen.«
    »Ich nehme an, dass Sie bald abreisen?«, sagte Sam.
    »Nein, ich werde mir weitere Grundstücke ansehen. Aber vermutlich werde ich Sie nicht mehr so oft hier antreffen, nachdem Sie sich jetzt wieder der Lösung echter Verbrechen zuwenden können. Auf Wiedersehen.«
    Damit stieg

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