Mein Leben

Vertrauen überwältigte mich beinahe, aber ich nahm ihn beim Wort, und wenn man heutzutage über dergleichen auch lächelnd hinwegzugehen pflegt, bin ich mir absolut sicher, dass er es ernst gemeint hat. Es zählt zu den wenigen Dingen in meinem Leben, die ich bedaure, dass meine Trunksucht in den Jahren, die wir gemeinsam verbracht haben, auf dem Höhepunkt war und mich daran hinderte, eine noch vertraulichere Beziehung zu ihm aufzubauen. Damals stand der Alkohol immer an erster Stelle. Viele Jahre nach Muddys Tod las ich ein sehr erhellendes Interview, das er in jungen Jahren gegeben hatte und in dem er Leroy Carr als seinen ersten wichtigen Einfluss nannte. Ich stand genauso zu Leroy Carr, hatte aber nie jemanden kennengelernt, dem es auch so ging. Der Zusammenhang erschien mir logisch und bestätigte mir, dass ich wirklich zu jener erwählten Schar gehöre, die man die Blues-Familie nennen könnte, und abgesehen von Frau und Kindern möchte ich auch keine andere Familie haben.
    Ich hatte im Laufe der Jahre die Ehre und das Vergnügen, mit so vielen Musikern auf der Bühne oder im Studio zu arbeiten, dass ich sie unmöglich alle aufzählen kann, aber sie alle sind mir aus diesem oder jenem Grund unvergesslich geblieben. Viele von ihnen waren Philosophen, freilich auf eine unausgesprochene Art. Unter den meisten Musikern scheint es stillschweigend ausgemacht, dass wir eine gewisse Verantwortung als Lehrer und Heiler haben, und wenn wir dieser Verpflichtung auch jeder auf seine Weise nachkommen, tun wir es doch in vollem Bewusstsein. Ich selbst habe beim Schreiben und Spielen immer darauf geachtet, mich von gesellschaftlichen oder politischen Fragen möglichst fernzuhalten, und zwar schlicht deshalb, weil ich sozusagen kein Moos ansetzen oder mit irgendeiner Bewegung in Zusammenhang gebracht werden will, die mich von meiner Mission in Sachen Blues oder Musik überhaupt ablenken könnte. Meiner Überzeugung nach besitzt Musik als solche schon die Kraft, Veränderungen herbeizuführen, und Worte oder Programme sind dabei manchmal eher hinderlich.
    Die Musikszene scheint mir heute kaum anders zu sein als in meiner Jugend. Die Anteile von Gut und Schlecht sind ungefähr dieselben – 95 Prozent Müll, 5 Prozent Gold. Was sich zurzeit allerdings gewaltig verändert, ist der Markt, und ich sehe nur geringe Chancen, dass die heutigen Plattenfirmen am Ende dieses Jahrzehnts noch im Geschäft sein werden. Bei allem Respekt vor den Beteiligten: Das wäre kein großer Verlust. Die Musik wird immer einen Weg zu uns finden, mit oder ohne Business, Politik, Religion oder irgendwelchen anderen überflüssigen Ballast. Die Musik überlebt alles, und wie Gott ist sie allgegenwärtig. Sie braucht keine Hilfe und überwindet jedes Hindernis. Sie hat mich immer gefunden, und mit Gottes Segen und Erlaubnis wird sie das auch weiter tun.

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Dansagung
Danksagung
    Für ihre Hilfe bei der Arbeit an diesem Buch möchte ich Christopher Simon Sykes und Richard Steele danken. Mein ganz besonderer Dank gilt Nici für die harte Arbeit beim Übertragen des Manuskripts.

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Bildnachweis
Bildnachweis
    KINDHEIT – E.C. im Alter von vier Jahren. (© E.C.)
    THE YARDBIRDS – E.C.s Studentenausweis von der Kingston School of Art, 1962. (© E.C.)
    JOHN MAYALL – John Mayall and the Bluesbreakers mit Eric Clap ton, etwa 1966, London. V.l. n.r.: John Mayall, Hughie Flint, E.C., John McVie. (© Michael Ochs Archives/Getty Images)
    CREAM – Cream beim Verlassen des Flughafens von Los Angeles, 20. August 1967. (© Hulton-Deutsch Collection/CORBIS)
    BLIND FAITH – E.C., etwa 1970. (© Michael Ochs Archives/Getty Images)
    DEREK AND THE DOMINOS – Derek and the Dominos, etwa 1970. V.l. n.r.: Jim Gordon, Carl Radle, Bobby Whitlock, E.C. (© Michael Ochs Archives)
    VERLORENE JAHRE – E.C. mit Alice Ormsby-Gore, Tochter von Lord Harlech, nach der Bekanntgabe ihrer Verlobung in London. (© Express Newspapers/Getty Images)
    461 OCEAN BOULEVARD – E.C. auf der Bühne, 1974er Tour. (© E.C.) EL AND NELL – E.C. und Pattie Boyd. (© E.C.)
    DAS ENDE DER STRASSE – E.C. im Krankenhaus. (© E.C.)
    HAZELDEN: DIE SCHERBEN ZUSAMMENKEHREN – E.C. beim Angeln. (© E.C.)
    RÜCKFALL – E.C. und Phil Collins. (© Pattie Boyd)
    CONOR – Conor Clapton. (© E.C.)
    DIE NACHWIRKUNGEN – E.C. und George Harrison. (© Kimiko Mitsui)
    CROSSROADS – E.C. vor dem Crossroads Centre. (© Stuart Clarke/ Rex Features)
    MELIA – E.C. und Melia an ihrem Hochzeitstag. (©