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Mein Leben

Mein Leben

Titel: Mein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Clapton
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eines Hauses, das von einem alten ägyptischen Oberst verwaltet wurde. Ich fand es großartig und genoss schon bald eine wunderbare Zeit. Wir mussten drei Sets pro Abend spielen, abwechselnd mit den Juniors, die Songs der Beatles und der Kinks nachspielten. Und da sie die nicht besonders gut draufhatten, halfen wir ihnen auch dabei ein bisschen aus.
    Zwei Tage nach unserer Verpflichtung hatten die Juniors einen Autounfall, bei dem zwei von ihnen ums Leben kamen. Wir tranken am nächsten Morgen gerade Kaffee im Club, als der Manager hereinstürmte und laut den Namen des Keyboarders kreischte, in den er offenbar verliebt und der eines der beiden Opfer gewesen war. »Thanos! Thanos! Thanos!«, schrie er und begann, mit Gläsern die Spiegel hinter der Bar einzuschmeißen. Irgendjemand meinte, wir sollten besser verschwinden, bevor er den Laden in Trümmer legte, was wir auch schleunigst taten. Das »Igloo« blieb zwei Tage lang geschlossen, doch man riet uns abzuwarten, weil sich demnächst wieder etwas ergeben würde.
    Der Club wurde renoviert, und ein Vertreter des trauernden Managers sprach mich an und erklärte mir, dass man den Laden wieder ans Laufen bringen müsse. Deshalb wollten sie, dass ich mit den Juniors spielte. Ehe ich mich versah, spielte ich ein Set mit den Juniors, dann eines mit meiner eigenen Band und so weiter, bis ich sechs Stunden ohne Pause auf der Bühne gestanden hatte. Nachdem wir das ein paar Tage praktiziert hatten, gingen die Juniors plötzlich richtig ab. Ich kannte alle Songs, die sie spielen wollten, und hatte der Band offenbar einen neuen Sound verpasst. Und plötzlich spielten wir vor zehntausend Leuten in Piräus. Es war schön, den Juniors zu einem größeren Publikum verholfen zu haben, aber für mich roch das Ganze nach der Popwelt, die ich eigentlich hinter mir lassen wollte. Es war wie ein Déjà-vu. In der Zwischenzeit hatten die Glands die Lust verloren und drängten darauf weiterzufahren.
    Als ich das gegenüber dem Drummer der Juniors durchblicken ließ, meinte er: »Lass das lieber. Wenn du versuchst abzuhauen, wird der Manager dich verfolgen und dir beide Hände abhacken.« Ich hatte den Eindruck, dass er nicht scherzte, also planten wir einen stillen Abgang. Ben organisierte heimlich Zugtickets, während die anderen Bandmitglieder ihre Sachen packten. Ich erschien wie üblich zur nachmittäglichen Probe der Juniors, aber hinter dem Gebäude wartete schon ein Wagen auf uns. Auf ein vereinbartes Zeichen behauptete ich, ich müsse auf die Toilette, marschierte zur Vordertür hinaus und stieg in das Auto, das uns direkt zum Bahnhof brachte, wo Ben und ich den Zug zurück nach London nahmen und die Juniors auf dem Trockenen sitzen ließen. Der Drummer der Juniors war unser Vertrauter, und ihm verdanke ich es, dass ich noch beide Hände habe. Das werde ich wohl nie angemessen vergelten können. Immerhin ließ ich eine wunderschöne Gibson Les Paul und einen Marshall-Verstärker zurück. Die anderen setzten ihre Reise fort. Weiß der Himmel, wie sie ohne Klavier und Gitarre geklungen haben.
    Als ich Ende Oktober 1965 nach England zurückkehrte, musste ich feststellen, dass mein Platz bei den Bluesbreakers mit Peter Green besetzt worden war, einem brillanten Gitarristen, der später mit Fleetwood Mac berühmt wurde. Er hatte John so lange genervt, ihn zu engagieren, und bei Gigs manchmal aus dem Publikum getönt, dass er viel besser sei als der jeweilige Gitarrist des Abends, dass John schließlich nachgab. Obwohl ich Green kaum kannte, hatte ich den Eindruck, dass er ein starker, selbstbewusster Musiker war, der genau wusste, was er wollte und wie er dorthin kam, der sich allerdings nicht in die Karten gucken ließ. Vor allem aber war er ein phänomenaler Gitarrist mit einem phantastischen Sound. Er war nicht glücklich, mich zu sehen, weil es das ziemlich plötzliche Ende eines für ihn offensichtlich guten Jobs war. Dagegen überraschte es mich nicht besonders, dass McVie gefeuert und durch Jack Bruce, den Bassisten der Graham Bond Organisation, ersetzt worden war, die ich im Marquee gesehen hatte. Jack blieb nur ein paar Wochen, bevor er bei Manfred Mann einstieg. In dieser Zeit tingelten wir durch die Clubszene von Südengland und hatten bei diesen wenigen Gigs Gelegenheit, einander zu beschnuppern. Musikalisch war Jack der kraftvollste Bassist, mit dem ich je gespielt hatte. Er spielte den Bass wie ein Lead-Instrument, aber ohne den anderen Raum zu nehmen, und sein Timing war

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