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Mein Leben

Mein Leben

Titel: Mein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Clapton
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ist.
    Ich benutzte den Steg-Pick-up mit wenig Höhen, was einen sehr satten, fast ein wenig verzerrten Sound ergab. Außerdem habe ich immer Verstärker verwendet, die leicht übersteuern. Ich drehte die Volume-Regler von Verstärker und Gitarre voll auf, sodass beide Geräte übersteuerten, schlug einen Ton an, hielt ihn und gab ihm mit den Fingern ein leichtes Vibrato, um das Sustain zu verlängern, bis der Ton rückkoppelte. In der Mischung ergaben all diese Faktoren plus der Verzerrung das, was man wohl meinen Sound nennen könnte.
    An dem Tag, als das Foto für das Album-Cover gemacht wurde, gab ich mich völlig unkooperativ, weil ich es hasste, fotografiert zu werden. Um alle zu ärgern, kaufte ich ein Beano-Heft, in das ich mich die ganze Zeit mürrisch vertiefte, während der Fotograf seine Bilder machte. Das endgültige Cover zeigt die Band sitzend vor einer Mauer und mich mit dem Comicheft, was dazu führte, dass das Al bum auch unter den Namen The Beano Album bekannt ist.
    Obwohl ich bei den Bluesbreakers zufrieden war, begann ich unruhig zu werden, weil mich der Gedanke beschäftigte, Frontman zu werden, eine Idee, die mir im Kopf herumschwirrte, seit ich Buddy Guy zum ersten Mal im Marquee hatte spielen sehen. Obwohl er nur von einem Drummer und einem Bassisten begleitet wurde, brachte er einen gewaltigen Sound auf die Bühne, der einen glatt wegpustete. Es war fast so, als bräuchte er sonst niemanden. Er sah mit seiner Gitarre aus wie ein Tänzer, er spielte sie mit den Füßen und der Zunge und wirbelte sie durch den Raum. Bei ihm sah es so leicht aus, dass ich dachte: »Das kann ich auch.« Und mit frisch gestärktem Selbstbewusstsein fing ich tatsächlich an zu glauben, ich könnte diesen Sprung schaffen, eine Vorstellung, die mich regelrecht beflügelte. Als dann Ginger Baker, Drummer der Graham Bond Organisation, vorschlug, eine neue Band zu gründen, wusste ich genau, was ich wollte.
    Die Bluesbreakers spielten einen Gig in Oxford, als Ginger mich zum ersten Mal ansprach. Ich hatte ihn im Marquee und beim Richmond Jazz Festival spielen sehen, wusste jedoch nicht viel über ihn, genauso wenig wie über das Schlagzeugspielen an sich. Ich nahm an, dass er ziemlich gut sein musste, denn er galt bei allen von mir geschätzten Musikern als erste Wahl, deshalb fühlte ich mich durch sein Interesse an mir geschmeichelt. Ich hatte aber auch ein bisschen Angst vor ihm, denn er war ein wütend aussehender Bursche mit einem einschlägigen Ruf.
    Ginger wirkte körperlich sehr stark, obwohl er extrem mager war, er hatte rote Haare und trug immer eine skeptische Miene zur Schau. Er schien sich vor nichts zu fürchten und bereit, es mit jedem aufzunehmen. Manchmal zog er die Augenbrauen hoch, als wollte er sagen: »Für wen hältst du dich, verdammt nochmal?« Von seinem knochentrockenen Humor, den ich erst entdeckte, als ich ihn besser kennenlernte, war ich sehr überrascht, denn in Wirklichkeit war er ein sehr schüchterner und sanfter Mann, aufmerksam und mitfühlend.
    Nach dem Gig in Oxford bot er mir an, mich zurück nach London mitzunehmen. Er hatte einen neuen Rover 3000 und fuhr wie der Henker. Auf der Fahrt erzählte er mir, dass er überlegte, eine neue Band zu gründen, und fragte mich, ob ich Interesse hätte mitzumachen. Ich sagte, dass ich es mir überlegen würde, aber nur, wenn Jack Bruce dabei wäre. Er wäre beinahe in den Graben gefahren. Mir war bekannt, dass die beiden zusammen mit Graham Bond gespielt hatten und sich angeblich spinnefeind waren, aber ich wusste damals genauso wenig, wie ich es letztlich heute weiß, worum es dabei eigentlich ging und wie ernst sie es tatsächlich meinten. Ich hatte sie mit Alexis Korners Band gesehen, und sie spielten perfekt zusammen wie eine gut geölte Maschine, aber das war die Musik, und manchmal ist die Musik allein nicht genug.
    Zunächst zögerte Ginger, wieder mit Jack zusammenzuarbeiten, für ihn war es offensichtlich ein gewaltiges Hindernis, aber als ihm klar wurde, dass ich nur unter dieser Bedingung mitmachen würde, erklärte er, dass er im Urlaub darüber nachdenken wolle. Nach seiner Rückkehr meinte er, dass er es nach reiflicher Überlegung noch einmal versuchen wolle, aber mir war von Anfang an klar, dass es ein steiniger Weg werden würde. Schon bei unserer ersten Begegnung zu dritt im März 1966 in Gingers Haus in Neasden fingen sie sofort an zu streiten, als ob sie sich von Natur aus gegen den Strich gingen. Sie waren eben beide sehr

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