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Mein Leben als Stuntboy

Mein Leben als Stuntboy

Titel: Mein Leben als Stuntboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Tashjian
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hier los?«, fragt Ms McCoddle. »Alle ab ins Klassenzimmer, aber schnell.«
    Carly erzählt ihr, worüber wir uns gerade unterhalten haben.
    »Vielleicht kann Derek ja ein Referat über seinen Tag am Filmset vorbereiten und es demnächst vor derganzen Klasse vortragen«, schlägt Ms McCoddle vor.
    Ich fühle mich, als hätte man mich am Boden festgenagelt. Wie kann es sein, dass zwei schulfreie Tage mir gleich wieder zusätzliche Arbeit einbringen?
    am Boden festgenagelt
    »Würde ich ja gern«, sage ich, »aber ich hab eben schon die ganze Geschichte erzählt. Da ist nichts mehr, was ich noch aufschreiben könnte.«
    »Hast du ihnen auch gesagt, dass du die Stunts für ein Mädchen machst?« Joe grinst so breit, dass ich mich am liebsten in meinem Schließfach verstecken würde.
    Carly hört auf, ihren Kaugummi zu kauen. »Du bist Tanya Billings’ Stunt-Double?«
    Bevor ich antworten kann, mischt sich Prompty ein: »Muss lustig sein, mit Perücke Skateboard zu fahren.«
    Ich glaube, ich habe bisher kaumzwei Worte mit Prompty gewechselt   – wieso spielt er sich auf einmal zum Experten in Sachen Derek auf?
    »Stimmt das?«, bohrt Carly nach. »Musst du eine Perücke tragen, damit du wie Tanya aussiehst?«
    Ich schaue mich um   – da steht Matt, ein breites Grinsen im Gesicht. Das hab ich schon hundertmal an ihm gesehen, meistens kurz bevor einer von uns einen obercoolen Sprung macht. Aber diesmal hab ich nicht das Gefühl, als würde er erwarten, dass ich auf den Füßen lande   – eher, als würde er sich drauf freuen, dass ich auf die Schnauze falle.
    Hab ich aber nicht vor.
    »Tanya ist unglaublich«, sage ich enthusiastisch. »Aber sie traut sich nicht, über die Hindernisse zu springen und die Mauer hochzuklettern und so, also muss ich es tun.«
    enthusiastisch
    Ich wende mich an Carly. »Du hättest uns gestern mal sehen sollen   – wir hatten beide den gleichen Schlafanzug mit Hundemuster drauf an und haben uns im Catering-Wagen rumgetrieben; so nennt man den Wagen, in dem es das ganze kostenlose Essen gibt. Sie war echt klasse. Während ich meinen Stunt gemacht habe, hat sie mir mit Dad von der Seite zugejubelt. Einen Spitznamen hat sie mir auch schon verpasst   – Doc. Und sie hat Dad gefragt, wann ich wieder da bin, damit sie wieder zuschauen kann.«
    Carly, Maria und Denise drehen total durch vor Begeisterung und irgendwie hab ich das Gefühl, auch Joe und Prompty mit dem Lasso eingefangen zu haben. Joe löchert mich mit Fragen über das kostenlose Essen und Prompty will noch mehr über Tanya Billings hören. Falls Matt vorhatte, mich bloßzustellen, weil ich die Stunts für ein Mädchen mache, ist der Schussjedenfalls gründlich nach hinten losgegangen. Den Rest des Tages bombardieren mich alle weiter mit Fragen über den Dreh.
    Lasso
    Nach Unterrichtsschluss würde ich gern mit Matt über was Normales reden, zum Beispiel darüber, dass Frank mein Spielzeugpferd verschluckt hat   – vielleicht werden wir ja dann wieder Freunde wie früher. Aber Matt rennt gleich nach dem Klingeln aus dem Klassenzimmer und den Flur runter   – mit Prompty und Joe auf den Fersen.

Lesestunde
    Ich war davon ausgegangen, dass Mom meine Nachhilfestunde mit Ronnie abgesagt haben würde, damit ich mich um Frank kümmern kann, aber als ich nach Hause komme, sitzt Ronnie in der Küche und schaut sich mein Bücherei-Buch an.
    »Jungs, Tiere, Skateboards   … klingt interessant«, sagt er.
    Wenn ich sowohl Ronnie als auch das Buch ignoriere, vielleicht verschwinden sie dann beide? Ich gehe zu Franks Käfig, aber der ist leer.
    »Deine Mutter hat gesagt, ich soll dir ausrichten, dass sie Frank heute mit in die Praxis genommen hat.«
    Ich will sofort Frank besuchen gehen, aber auf dem Weg zur Tür stoppt mich Ronnies Kopfschütteln. »Weißt du, was ich jetzt gern machen würde?«
    »Dich von meinem Affen wieder mal vollkotzen lassen?« Ich weiß, dass das unmöglich von mir ist, aber nach der Schule auch noch mit einem Nachhilfelehrer weiterbüffeln zu müssen ist so ziemlich das Letzte, worauf ich jetzt Lust habe.
    Ronnie wirkt kein bisschen beleidigt. »Nein, ich würde eher versuchen, ihn mit meinen Spielsachen zu ersticken.«
    Boah! Ronnies Tiefschlag trifft mich wie ein böser Bumerang.
    Bumerang
    »Das war ein Unglück. Du warst doch gar nicht dabei, was weißt du schon?«, sage ich.
    »Stimmt, ich war zu Hause und habe unsere heutige Unterrichtseinheit vorbereitet.« Er klopft auf den Stuhl neben sich. »Wir

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