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Mein Leben als Superagent

Mein Leben als Superagent

Titel: Mein Leben als Superagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Tashjian
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einundzwanzig. Michael zieht mich dermaßen ab, wie es schlimmer nicht geht.
    Hinterher holt Michael einen Laserpointer und zeigt auf einen hohen DVD-Ständer. Sofort hüpft Pedro von seinem Schoß herunter, holt die richtige DVD heraus und legt sie in den Player ein. Dann huscht der Affe in die Küche, macht den Schrank auf, holt eine Packung Popcorn raus und stellt sie in die Mikrowelle. Genau so hab ichmir das Leben mit einem Affen vorgestellt, ganz genau so.
    Laser
    »Die Leute, die Pedro ausgebildet haben, sind immer auf der Suche nach Pflegefamilien«, sagt Michael. »Da deine Mom Tierärztin ist, hättest du bestimmt gute Chancen, einen Affen zu kriegen.«
    Jetzt habe ich eine neue, aufregende Mission: Ich muss Mom überreden, dass wir einen Affen großziehen.
    Als meine Mutter sagt, es wäre Zeit zu gehen, frage ich, ob ich nicht mit Michael einen Film gucken darf, statt mit ihr zum Yogastudio zu dackeln. Debbie sagt, das ginge in Ordnung, also beschließt Mom, mich in anderthalb Stunden wieder abzuholen.
    Pedro holt eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und steckt sie in den Flaschenhalter an Michaels Rollstuhl. Pedros kleines Gesicht sieht soverblüffend menschlich aus, und wenn er Michael anschaut, ist sein Blick voller Zuneigung. Ich hab mir bisher nie Gedanken darüber gemacht, warum Mom Tierärztin geworden ist, aber jetzt wird mir zum allerersten Mal klar, wie cool es ist, sich der Rettung und dem Schutz so toller Tiere wie Pedro und Bodi zu widmen.
    Zuneigung
    Als der Film losgeht, fällt mir ein, dass Dad vor ein paar Jahren daran mitgearbeitet hat. Bei der Verfolgungsszene erzähle ich Michael, dass mein Vater die Storyboards gezeichnet hat. Die Szene ist echt spannend, mit ganz schnellen Kameraschwenks und so. Michael schreit dem Hauptdarsteller zu, er soll aufpassen, während ich nur dran denken kann, dass meine Eltern in dem, was sie tun, echt gut sind. Werde ich jemals auch so gut in irgendwas sein? Vielleicht bin ich jagar nicht ihr Kind, vielleicht haben sie mich auf der Straße gefunden und aus Mitleid mit nach Hause genommen.
    Pedro muss ein Superaffe sein, der die Gefühle von Menschen erspürt, denn er rückt ein Stückchen von Michael ab und mehr in meine Richtung. Er sitzt jetzt genau in der Mitte zwischen uns, und als die Verfolgungsszene zu Ende ist, bin ich auch schon wieder ganz der Alte.
    Nach dem Film zeige ich Michael meinen Skizzenblock. »Ich kann aber nicht so gut zeichnen wie mein Vater«, sage ich. »Ich übe noch.«
    Michael rollt zu dem Computertisch in der Zimmerecke. »Die Zeichnungen würden sich animiert bestimmt gut machen.« Er öffnet eine Computerdatei und sagt, ich soll mir einen Stuhl heranziehen.
    Neben der Tastatur liegt ein flachesPad und Michael sagt, ich solle mal was da draufzeichnen. Wie durch Zauberhand erscheint jeder Strich sofort auf dem Computerbildschirm. Dann macht Michael so lange daran herum, bis meine Figuren anfangen sich wie Marionetten zu bewegen.
    Marionette
    »Das ist ja der Hammer! Du verwandelst meine Bilder in einen Cartoon!«
    Bis Mom von ihrem Yogakurs zurückkommt, haben Michael und ich etliche meiner Zeichnungen animiert. Zu Beginn der Ferien hab ich gelernt, mir eine Geschichte wie einen Film im Kopf vorzustellen. Und jetzt ist dieser Film dank Michael nicht mehr nur in meinem Kopf. Es ist, als wäre mein Daumenkino auf den Bildschirm gehüpft. Jetzt können alle meinen Film sehen.
    Unsere Mütter finden es super, was wir zustande gebracht haben, und schlagen vor, dass Michael und ich unsgern wieder treffen können, wenn wir von Grandma zurück sind. Als Mom und ich uns verabschieden, springt Pedro mir direkt in die Arme, als wollte er auch Tschüss sagen.
    Auf der Heimfahrt quatsche ich Mom die ganze Zeit mit der Idee voll, wir sollten uns als Pflegefamilie für ein Kapuzineräffchen wie Pedro zur Verfügung stellen. Mom findet eine Million verschiedener Ausreden, um Nein zu sagen. Zu Hause erzählt sie Dad, was Michael und ich am Computer gemacht haben, und Dad ist total aus dem Häuschen. Er sagt, er habe sich bisher davor gedrückt, Animationssoftware zu benutzen, aber ich hätte ihn jetzt inspiriert, sich ein paar entsprechende Programme mal genauer anzuschauen, wenn wir wieder zu Hause sind.
    inspirierend
    Während ich meine Stifte unddas Skizzenbuch in meinen Rollkoffer packe, habe ich fast das Gefühl, Dad bei etwas Wichtigem geholfen zu haben. Vielleicht kann er sich ja dafür revanchieren, indem er mir hilft, Mom zu

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