Mein Leben bei al-Qaida - Nasiri, O: Mein Leben bei al-Qaida - Inside the Jihad. My Life with Al-Qaida. A Spy's Story
Peschawar logistische Vorbereitungen
Abu Mousa
Irakischer Kurde in Derunta
Abu Dschihad
Emir von Derunta
Abu Khabab al-Masri
Ägyptischer Sprengstoffexperte; kommt zu einem Kurzbesuch nach Derunta
ZEITLEISTE
März 1991 Truppen der Mudschahidin erobern im Kampf mit afghanischen Regierungstruppen die strategisch wichtige Stadt Khost
April 1992 Mohammed Nadschibullah tritt von seinem Amt als Präsident Afghanistans zurück
28. Juni 1992 Burhanuddin Rabbani wird Präsident von Afghanistan
Herbst 1994 Die Taliban treten erstmals als eigenständige politische Kraft in Afghanistan öffentlich in Erscheinung
24. Dezember 1994 – 3. Januar 1995 Russische Truppen greifen die tschetschenische Hauptstadt Grosny an und werden zurückgeschlagen
19. Januar 1995 Die russischen Truppen erobern Grosny nach wochenlangem Zermürbungskrieg
7. Februar 1995 Ramzi Ahmed Yousef wird in Pakistan verhaftet; er wird der Beteiligung an dem Bombenanschlag auf das World Trade Center von 1993 verdächtigt
11. Juli 1995 – 16. Juli 1995 Bosnisch-serbische Truppen erobern die UN-Schutzzone Srebrenica und ermorden schätzungsweise 7000 unbewaffnete muslimische Zivilisten
26. Juli 1995 Im Bahnhof Saint-Michel in Paris detoniert eine Bombe in einem Vorortzug, es gibt acht Tote und mehr als einhundert Verletzte
19. November 1995 Autobombenanschlag auf die ägyptische Botschaft in Islamabad; 18 Tote, 75 Verletzte; die ägyptischislamistische Gruppe al-Gama’a übernimmt die Verantwortung für das Attentat
21. November 1995 Das Friedensabkommen von Dayton (Ohio) wird unterzeichnet; Ende des Krieges in Bosnien-Herzegowina
PAKISTAN
An meinem letzten Abend in Istanbul besuchte ich eines der besten Restaurants der Stadt. Ich bestellte die teuerste Flasche Wein, die es auf der Karte gab, und trank sie bis zum letzten Tropfen aus. Danach bestellte ich mir noch eine Flasche.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war mein Kopf schwer. Ich frühstückte im Hotel und rauchte den Rest meiner Zigaretten auf. Ich wusste, dass ich sehr lange keine Zigarette mehr bekommen würde.
Ich nahm ein Taxi zum Flughafen. Da ich noch Zeit hatte, bis mein Flug nach Karatschi startete, und meine Taschen voller Geld waren, ging ich hinüber zum Duty-free-Shop. Am Ende kaufte ich mir eine kleine Taschenlampe und ein kleines Schweizer Armeemesser mit allen möglichen Klingen. Dies waren Dinge, die mir in den Ausbildungslagern bestimmt nützlich sein konnten.
Danach begab ich mich zu meinem Flugsteig und setzte mich dort auf eine Bank. Ich musterte die anderen Wartenden. Da ich immer noch nicht ganz auf dem Damm war, dauerte es etwas, bis ich mich auf Einzelheiten konzentrieren konnte. Aber dann bemerkte ich direkt vor mir etwas Interessantes: ein Mann mit einem Turban. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, da er mit dem Rücken zu mir saß. Aber ganz instinktiv wollte ich etwas mehr über ihn erfahren. Ich stand auf und ging auf die andere Seite der Wartehalle, so dass ich mich drei Reihen entfernt von ihm hinsetzen und ihn näher betrachten konnte.
Ich merkte, dass er noch recht jung war – in seinen Dreißigern. Allerdings hatte er das Gesicht eines weit älteren Mannes. Seine Haut war braun, von der Sonne verbrannt, und er hatte tiefe Falten um die Augen. Er war wie ein Afghane gekleidet. Er trug eine dunkle Weste über seinem salwar kameez. Im Mund hatte er einen siwak. Seine Lippen bewegten sich unaufhörlich.
Einige Minuten später setzte sich ein Geschäftsmann neben mich, zündete sich eine Zigarette an und begann zu rauchen. Ich stand auf. Als sie dies bemerkte, kam eine junge Frau auf mich zu, die gerne meinen Platz haben wollte und mich deshalb fragte, ob ich zurückkäme. Sie war schön und ziemlich sexy. Sie trug einen kurzen Rock und eine offene Bluse. Ich schüttelte den Kopf und entfernte mich.
Nach einiger Zeit ging ich hinüber zu dem Mann mit dem Turban und setzte mich neben ihn.
„Muslime, die rauchen“, sagte er ganz leise, als er zu dem Geschäftsmann hinüberblickte, „sind keine echten Muslime. Sie sind tahout.“ Ich bemerkte, dass er Englisch mit einem pakistanischen und nicht mit einem afghanischen Akzent sprach.
„Ebenso muslimische Frauen, die sich so anziehen“, fügte ich hinzu und deutete in Richtung der jungen Frau mit dem kurzen Rock.
Er nickte und setzte dann seine Gebete fort. Wir saßen schweigend nebeneinander, bis wir das Flugzeug besteigen konnten.
Als ich meinen Platz im Flugzeug eingenommen hatte, dachte ich
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