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Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Titel: Mein Leben für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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mir gewünscht. Sie wollte, dass ich etwas sage wie: Los, lass uns zusammen fliehen, lass uns noch heute abhauen und irgendwo ein neues Leben beginnen. So wie in einem dieser romantischen Filme, auf die sie so abfährt. Aber das ist nicht das wahre Leben, in Filmen lösen sich alle Probleme innerhalb von neunzig Minuten und hören mit einem Happy End auf. Unsere Geschichte hingegen … Keine Ahnung, das Ende ist noch offen und ich will Mia nichts vorgaukeln, was ich nachher doch nicht halten kann. Das ist der Grund, weshalb ich stumm bleibe, ihr nicht sage, was ich wirklich fühle, dass ich sie liebe, dass ich alles für sie tun würde, um sie glücklich zu machen, dass ich sogar … mein eigenes Leben für sie geben würde.
    »Simon?« Mia bleibt abrupt stehen, direkt vor dem Gebäude der alten Ziegelei.
    »Ja?«
    »Warum sagst du es dann nicht mehr?«, fragt sie leise und beinahe flehend.
    »Was?« Ich zittere am ganzen Körper und Mia muss es merken. Meine Hand, die sie umklammert, verrät mich, sie zeigt, dass ich ihr etwas verheimliche.
    Sie tritt ganz nahe an mich heran und sieht mir tief in die Augen. »Na, dass du mich liebst«, flüstert sie.
    Ihre Augen glänzen und es liegt ein Schmerz darin, der mich fast umbringt. Langsam und mit einem dicken Kloß im Hals öffne ich die Lippen, aber bevor ich etwas sagen kann, trifft mich ein harter Schlag am Hinterkopf und ich gehe zu Boden. Mia schreit auf, wieder und wieder. Ich höre die Panik in ihrer Stimme, als sie versucht, sich zu wehren.
    Endlich, denke ich noch, beinahe erleichtert, dann spüre ich erneut einen Schlag, härter noch als der erste. Jemand schleift mich über den Asphalt. Ein dritter Schlag, ein vierter …
    »Simon!« Mias Stimme überschlägt sich. »Aufhören«, kreischt sie, »aufhören, ihr bringt ihn ja um! Hilfe!«
    »Verdammtes Arschloch, du kleine miese Ratte …« Ricks hasserfüllte Stimme dringt dumpf zu mir durch, während er weiter auf mich eintritt.
    »Ben …«, stoße ich hervor. »Ben … hilf mir!«
    »Warum sollte dir dein Bruder helfen, du Verräterschwein? Du hast ihn hängen lassen, hast mich hängen lassen und null Respekt gezeigt. Hast du echt geglaubt, ich würde dich mit einem blauen Auge davonkommen lassen, damit du später zu den Bullen rennst? Hältst du mich für so dämlich?«
    Ich kann mich nicht mehr rühren, mein Gesicht ist gegen kalten Beton gepresst, jemand drückt es mit seinem Schuh nach unten, während mich Füße treten, Fäuste auf mich einprügeln.
    Mein Körper brennt, besteht nur noch aus einem einzigen pochenden Schmerz, ich kann nicht mehr fühlen, wo genau mich die Schläge treffen, was Rick und Mike mit mir anstellen … sie und mein Bruder. Sie werden mich zu Tode prügeln, das ist alles, was ich denken kann. Rick wird mich töten und ich wusste es. Ich wusste es von dem Moment an, als er mir sein Vorhaben auftischte.
    »Simon!« Mias Stimme zu hören, die voller Panik meinen Namen ruft, ist der einzige Schmerz, den ich noch vom Rest unterscheiden kann.
    »Mia«, flüstere ich. Meine Stimme ist nur noch ein gurgelndes, tonloses Hauchen. Aber ich muss es schaffen, ich muss ihr sagen, was ich für sie empfinde. »I…ich … lie…be dich.« Nichts als Wortfetzen, vermischt mit Blut. Dann merke ich, wie ich das Bewusstsein verliere. Das Letzte, was ich dumpf und unwirklich vernehme, sind laute Schüsse und Schreie, Männer, die durcheinanderrufen, und … Bens Stimme, ganz nah an meinem Ohr. »Es ist vorbei. Hörst du mich, Simon? Es ist vorbei …«
    Dann wird alles um mich herum schwarz.

Mia
    Seit gestern Abend sitze ich auf meinem Bett und starre aus dem Fenster, ohne etwas von der Welt draußen mitzukriegen. Ich weiß nicht, was wir für ein Wetter haben, ich habe keine Ahnung, ob auf der Straße heute viel Verkehr herrscht. Ich sehe die ganze Zeit über nur Simon vor mir, wie er gekrümmt vor mir am Boden liegt, blutüberströmt, unfähig, sich zu wehren oder zu bewegen. Und diesen schrecklichen Glatzkopf und seinen Boss, die in einer Tour auf ihn eintraten, während ein Dritter mit dem Fuß seinen Kopf gegen den Boden presste. Er sah Simon sehr ähnlich, was kein Wunder ist. Später, auf dem Polizeirevier, erfuhr ich, dass es Ben war. Simons älterer Bruder. Und ich erfuhr auch, warum er Simon das angetan hat.
    Es klopft an der Tür, aber ich habe abgesperrt. Ich will niemanden sehen, noch nicht einmal Renate.
    »Mia?«
    Es ist mein Vater. Ich habe null Bock auf ihn und seine

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