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Mein Leben, meine Filme - Die Autobiografie

Mein Leben, meine Filme - Die Autobiografie

Titel: Mein Leben, meine Filme - Die Autobiografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bud Spencer
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dem Geschäft zurückziehen wollte mit den Worten: »Wir haben nur einen Haufen Geld verschwendet.«
    »Du irrst dich«, antwortete Peppino, »es wird Jahre dauern, bis ein besserer Film als dieser kommt. Ich kaufe dir deinen Anteil ab«, und er schrieb die Übereignung auf einen kleinen Zettel vom Restaurant. Rizzoli stimmte gern zu, da er froh war, das eingesetzte Geld zurückzubekommen, aber Amato hatte richtig gelegen: Der Film von Fellini spielte 1960 mehr als zwei Milliarden Lire ein. Das entspricht etwa dem Gegenwert von 80 Millionen Euro.
    Dazu kamen die weltweiten Einnahmen. Der Titel des Films wurde zum geflügelten Wort und zum Manifest des Italiens jener Zeit.
    Dazu passt die folgende Begebenheit, bei der ich Zeuge wurde: Der Chef der US-amerikanischen Film-Produktionsfirma Paramount war damals nach Italien gekommen, um den Film zu kaufen. Er war schon seit drei Tagen in Italien und ebenfalls im Excelsior einquartiert. Er sagte zu meinem Schwiegervater: »Peppino, tonight du gehst mit mir essen!«, mit dem typischen amerikanischen Akzent wie nach Art von Don Lurio.  Italoamerianischer Entertainer, der auch für sein Italienisch mit amerikanischem Akzent bekannt war
    Peppino antwortete ihm mit einem saloppen »meinetwegen«, und bereits bei dieser ein wenig oberflächlichen Antwort vermutete ich, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Mein Schwiegervater bat mich, ihn zu begleiten, und am Abend begaben wir uns in das Restaurant, in dem bereits etwa zehn Amerikaner zu Tisch saßen.
    »Bleib in meiner Nähe und sag nichts«, flüsterte mir Peppino zu. Er ging am Paramount-Tisch vorbei, ich ihm hinterher, und wir setzten uns ganz allein nach hinten. Ich wurde immer perplexer, blieb aber still. Der Chef stand auf und kam auf uns zu: »Peppino! Wir alle warten für dich! Warum du kommst nicht an unsere Tisch?«
    Ich zitiere Peppino Amatos Antwort aus dem Gedächtnis: »Hör zu, Joe, du bist kein bisschen amerikanisch: Schon vor drei Tagen habe ich dir den Film gezeigt und du hast mich bis jetzt kein Geld sehen lassen! Du denkst wohl, ich lass mich von dir verarschen!«
    leb war starr vor Schreck. Eigentlich wollte ich vor der wütenden Reaktion, die ich von Mr. Hollywood erwartete, in Deckung gehen. Jetzt schickt er uns zum Teufel und haut dann ab!, dachte ich.
    Aber La dolce vita kam heraus und wurde auch in den USA ein Erfolg. Die aufrichtige und charismatische Ausstrahlung von Peppino hatte den Amerikaner umgehauen. Mit ihr hatte er jegliche Länder- und Sprachgrenzen überwunden.
     
     
    Im Casino
      
    Während wir einmal in Monte Carlo waren, rief mich Peppino eines Abends zu sich, um mir eine Yacht zu zeigen, die Errol Flynn gehört hatte, dem Helden aus Unter Piratenflagge, Robin Hood, Der Verrat des Surat Khan und vielen weiteren Abenteuerfilmen, in denen er mir seiner kraftstrotzenden Kühnheit und seiner prahlerischen Männlichkeit geglänzt harre. Eine wahre Legende der Dreißiger- und Vierzigerjahre.
    Wir waren ja auch schließlich in Monte Carlo!
    Das Schiff war stolze 42 Meter lang, ganz in Schwarz, und es stand nach dem frühzeitigen Ableben seines Besitzers, dessen Alkohol- und Sex-Exzesse für drei Leben gereicht hätten, zum Verkauf. Peppino fragte mich nach meiner Meinung, da ich Erfahrung mit Booten hatte. Ich sah mich gut um, zog mich aus, um mir den Rumpf von unten anzuschauen, der komplett verkupfert war.
    Ich wusste, dass verkupfertes Holz aus zwei Gründen verwendet wird: entweder als Schutz vor den galvanischen Strömen, die es im Meer gibt (und die die elektromagnetischen Geräte an Bord stören können), oder aber um darunter morsches Holz zu verstecken.
    Um ganz sicherzugehen, musste man das Schiff ins Trockene bringen, wo man es genau durchchecken konnte. Dies sagte ich ihm, und während wir warteten, gingen wir ins Casino von Monte Carlo. Es war fünf Uhr Nachmittags und ich hatte eine Art Eingebung, jetzt etwas zu riskieren. Ich ging einen Moment in mich und dann entschied ich mich, auf eine Zahl zu setzen. Ich setzte einen kleinen Betrag, da ich in dieser Umgebung ganz fremd war und nicht einmal genau wusste, was ich machen musste. Unglaublicherweise gewann ich!
    Mein Schwiegervater, der Zeuge davon wurde, bremste meinen Enthusiasmus: »Carlo, vertraue auf meine Erfahrung. Diese Orte kenne ich und sie sind nur dazu da, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Hast du etwas gewonnen? Dann gib es mir, denn sonst setzt du es wieder und verlierst alles.«
    Ich war ihm

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