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Mein Leben nach der Todeszelle (German Edition)

Mein Leben nach der Todeszelle (German Edition)

Titel: Mein Leben nach der Todeszelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damien Echols
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konnte ihnen gehorchen, oder ich konnte ins Gefängnis wandern. So hatte ich es in der Schule nie gelernt.
    Als dieser Cop uns schließlich laufen ließ, gingen wir weiter nach Lakeshore. Mir war nicht klar gewesen, wie sehr ich dieses verkommene Höllenloch vermisst hatte, bis ich es wiedersah. Der Trailerpark war ein magischer Ort. Ich vermisse ihn immer noch, obwohl es das Lakeshore, das ich kannte, nicht mehr gibt. Das schaumige grüne Wasser und der Geruch von toten Fischen in der Luft bedeuteten mehr als alles andere » Zuhause « für mich.
    Als Jasons Trailer in Sicht kam, wäre ich am liebsten losgerannt. Ich wusste, er würde noch schlafen; also schlug ich an das Fenster, hinter dem sein Kopf liegen musste. Er spähte heraus, gereizt und noch im Halbschlaf, aber dann sah er, wer da war, und kam zur Tür gerannt. Aufgeregt holte er uns herein. Er war allein zu Hause. Als wir alle saßen, musste ich noch einmal erzählen, wo ich gewesen war und was ich erlebt hatte. Ich hatte Jason nicht mehr gesehen oder mit ihm gesprochen, seit er Deanna und mich an jenem Nachmittag in dem verlassenen Trailer zurückgelassen hatte, und deshalb wusste er von nichts.
    Er habe eines Tages bei uns an die Tür geklopft, erzählte er, und da sei eine ganz andere Familie gewesen, die alle noch nie von mir gehört hätten. Es hatte ausgesehen, als sei ich spurlos vom Angesicht der Erde verschwunden, und er hatte fest geglaubt, er werde mich niemals wiedersehen. Als ich ihm von Oregon erzählte, schüttelte er nur dem Kopf und sagte: » Ich wäre nie zurückgekommen. « Aber das hätte ich vor der tatsächlichen Erfahrung, weg zu sein, auch gesagt.
    Wir sprachen darüber, dass ich noch nicht genau wusste, wo ich bleiben würde, und wie toll es wäre, wenn ich bei ihm wohnen könnte. Wir wussten beide, dass seine Mutter es niemals erlauben würde, aber im Laufe des Tages versuchte er trotzdem, sie zu überreden. Wie erwartet, stand sie mit dieser Idee auf Kriegsfuß.
    Meine einzige realistische Möglichkeit war Brian. Jason und Domini kamen mit, als ich zu ihm ging. Er fing an zu lachen, als er die Tür öffnete und sah, wer da war. Wir setzten uns alle auf seine Terrasse, und ich erzählte zum dritten und letzten Mal, wo ich gewesen war. Brian staunte mehr, als ich erwartet hatte, denn er hatte gedacht, ich sei noch da und hätte mich nur für ein Weilchen unsichtbar gemacht. Er fand die ganze Geschichte sehr amüsant und lachte, als sei mein Missgeschick der Inbegriff von Dummheit und unfreiwilliger Komik. Er fragte nach und ließ sich ein paar Einzelheiten erklären, und die ganze Zeit starrte er mich an, als könne er nicht glauben, was er da hörte.
    Brian schmiedete einen Plan, der so einfach wie genial war: Ich würde bei ihm wohnen, aber wir würden es niemandem sagen. Solange seine Mutter nicht wusste, dass ich im Haus wohnte, konnte sie auch nichts dagegen haben. Ich war beeindruckt von dieser Logik. Nach längerem Bitten und Betteln konnten wir seinen Bruder überreden, zu Domini zu fahren und meinen Koffer zu holen.
    Das Wochenende verging in aufgeregtem Trubel, denn ich war glücklich, wieder da und bei den Menschen zu sein, die ich kannte. Wir unterhielten uns über das, was ich verpasst hatte, fuhren wie in alten Zeiten in Memphis herum, frischten die Bekanntschaft mit Leuten auf, die ich fast vergessen hatte, und amüsierten uns. Samstag und Sonntag schlief ich bei Brian auf dem Fußboden, und am Montagmorgen ging ich mit ihm zur Schule.
    Der Versuch, mich noch einmal in der Schule anzumelden, erwies sich als weiterer Punkt auf einer langen Liste von Enttäuschungen. Der Schulleiter teilte mir mit, ein Elternteil müsse dabei sein und unterschreiben, da ich noch keine achtzehn sei. Das sei unmöglich, erklärte ich, da meine Eltern jetzt auf der anderen Seite des Landes lebten. Er schlug vor, ich solle stattdessen ein Allgemeinbildungsdiplom erwerben. Ich fand diese Idee schauderhaft, aber ich sah ein, dass ich bei ihm nicht weiterkommen würde. Niedergeschlagen ging ich zurück zu Brians Haus, bestellte mir eine Pizza und setzte mich für den Rest des Tages vor den Fernseher.
    Als Brian aus der Schule kam, berichtete ich ihm, was passiert war, und zusammen suchten wir nach einer Lösung. Wir beschlossen zu sehen, ob die Schule einverstanden wäre, wenn seine Mutter mich anmeldete. Sie wusste nicht, dass ich in Wirklichkeit bei ihnen wohnte, aber wir verstanden uns gut. Trotzdem bekam ich nie Gelegenheit, den Plan auf

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