Mein Leben ohne Limits
Kalifornien ändern wollte, fassten meine Eltern den Entschluss, wieder nach Australien zu ziehen. Nach dem College bin ich dann in die USA zurückgekehrt. Und heute ist Kalifornien meine Wahlheimat!
5. Entwickle dich weiter
In dieser Phase entscheidet es sich, ob die Veränderung erfolgreich war. Der Absprung ist geschafft, die ersten Wurzeln sind geschlagen – jetzt geht es darum, in der neuen Umgebung zu wachsen. Aber zum Wachsen gehört Veränderung. Der gesamte Prozess kann stressig, emotional und auch körperlich fordernd sein. Aber in den allermeisten Fällen lohnt er sich.
Ich kenne das aus meinem Unternehmen: Vor ein paar Jahren musste ich meine Firma neu strukturieren. Das bedeutete für einige Mitarbeiter das Aus. Es war schlimm für mich, Leuten zu kündigen – das ist das Schlimmste überhaupt. Ich bin eher der Versorgertyp und nicht der kaltschnäuzige Chef, der gern schlechte Nachrichten überbringt. Manchmal habe ich heute noch Albträume davon. Schließlich mochten wir uns und waren Freunde geworden! Aber meine Firma hätte niemals wachsen können, wenn ich diese Veränderung nicht vorgenommen hätte. Heute weiß ich, dass es richtig war. Aber Freude hat es mir bestimmt nicht bereitet. Ich vermisse meine alten Mitarbeiter noch immer.
Wachstumsschmerzen sind ein Zeichen dafür, dass du dich ausstreckst und nach Weiterem strebst. Gefallen müssen dir die Wachstumsschmerzen nicht, aber du solltest dir bewusst sein, dass sie vor jedem Durchbruch auftreten werden.
DIE WELT VERÄNDERN – VOR ORT
Wenn ich unterwegs bin, erlebe ich Menschen in jeder Phase der Veränderung. Gerade auf meiner Tour durch Indien 2008 konnte ich das beobachten. Einer meiner Vorträge war in Mumbai, der größten Stadt Indiens und einer der bevölkerungsreichsten Städte der Welt. Mumbai hieß früher Bombay, liegt an der Westküste Indiens und ist eine Finanz- und Kulturmetropole.
Vor Kurzem war diese Stadt voller Reichtum und schrecklicher Armut im Rampenlicht, weil hier der oscarprämierte Film Slumdog Millionaire spielt. So eindrucksvoll der Film auch ist, er hat die wahren Verhältnisse in Mumbais Slums nur gestreift. Hier sind Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung an der Tagesordnung.
Schätzungen zufolge wird mehr als eine halbe Million Menschen in Mumbai zur Prostitution gezwungen. Viele werden aus kleinen Dörfern in Nepal und Bangladesch verschleppt. Viele der Frauen sind sogenannte Devadasi : Sie werden als Mädchen einer Göttin geweiht und von ihren „Priestern“ gezwungen, ihren Körper zu verkaufen. Es gibt aber auch männliche Prostituierte, viele davon sogenannte Hijra . Sie leben zusammengepfercht in kleinen Wohnungen und müssen pro Abend mindestens vier Männern zur Verfügung stehen. Hier grassiert Aids, und viele sind schon daran gestorben.
Eine meiner Stationen in Mumbai war die „Street of Cages“ im Rotlichtviertel. Ich sollte das Leid der Menschen dort sehen und mit den Opfern der modernen Sklaverei sprechen. Eingeladen hatte mich Pastor K. K. Devaraj, der Gründer von Bombay Teen Challenge . Mit seiner Organisation rettet Onkel Dev, wie alle ihn nennen, Menschen aus der Prostitutionsfalle und verhilft ihnen zu einem besseren Leben.
Gleichzeitig leitet er ein Heim für Aidswaisen, verschiedene Suppenküchen, medizinische Anlaufstellen und eine Aidsklinik sowie ein Rettungsprogramm für drogenabhängige Straßenkinder. Onkel Dev hatte meine Videos gesehen und hoffte nun, ich könnte in Mumbai als „Wegbereiter“ helfen. Er wollte, dass ich die jungen Frauen auf der Straße davon überzeugte, die Zwangsprostitution zu verlassen und in seine Unterkünfte zu ziehen. Jedes einzelne Mädchen „ist eine kostbare Seele und eine wertvolle Perle“, sagt Onkel Dev.
Bombay Teen Challenge bewirkt in den Slums von Mumbai so viel Gutes, dass die Zuhälter und Bordelldamen Onkel Dev und seinem Team von Christen freien Zugang gestatten. Sie dürfen sich mit ihnen unterhalten, obwohl sie selbst Hindus sind. Die Zuhälter wissen, dass Bombay Teen Challenge versucht, die jungen Prostituierten zu retten. Trotzdem ist ihnen der gute Einfluss wichtiger.
Stück für Stück versuchen Onkel Dev und seine Leute, die Herzen der jungen Mädchen zu gewinnen. Diese werden im Normalfall im Alter zwischen zehn und dreizehn Jahren verschleppt. Die meisten Mädchen kommen aus kleinen Dörfern und sind noch sehr gutgläubig. Wenn sie doch skeptisch sind, locken die Schlepper ihre Eltern mit dem Fünfzigfachen des
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