Mein Leben ohne Limits
Selbstmordversuch so ein Schockmoment. Jahrelang hatte ich mich durchgeschlagen und gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Aber in mir gärte die ganze Zeit der Gedanke, dass ein Leben mit diesem Körper nicht lebenswert war. Erst als ich in der Badewanne lag und bereit war, den Kopf unter Wasser zu halten, kam ich zur Besinnung. Wenn ich ein glückliches Leben führen wollte, musste ich selbst etwas dafür tun.
2. Gib dem Neuen Raum zur Entfaltung
Mein Freund Ned hatte vor Kurzem die traurige Aufgabe, seine Eltern davon überzeugen zu müssen, nach vierzig Jahren in ihrem eigenen Haus in ein Seniorenheim zu ziehen. Die Gesundheit seines Vaters verschlechterte sich zusehends und seine Mutter konnte die Pflege kräftemäßig nicht mehr leisten. Natürlich wollten die beiden nicht umziehen. Sie wollten lieber in ihrem bekannten Umfeld bleiben. „Wir sind doch glücklich hier“, wandten sie ein. „Warum sollten wir von hier fortgehen?“
Es kostete Ned ein ganzes Jahr, bis er seine Eltern überzeugt hatte, einer Seniorenresidenz in der Nähe wenigstens einen Besuch abzustatten. Ihr Bild von einem „Altersheim“ war fest geprägt: kalt und ungemütlich, eben der Ort, „wo man die Alten zum Sterben hinschickt“. Völlig überrascht erlebten sie ein gepflegtes, warmes und lebendiges Haus, in dem einige ihrer ehemaligen Nachbarn aktiv ihrem Leben nachgingen. Die medizinische Versorgung war erstklassig. Hier würde Neds Vater gute Pflege erhalten und Neds Mutter wäre entlastet.
Mit dem neuen Bild im Kopf fiel es Neds Eltern leicht, umzuziehen. „Wir hätten nie gedacht, dass es dort so schön ist“, sagten sie hinterher.
Wenn du dich mit einer Veränderung schwertust, kann es hilfreich sein, einen klaren Blick auf das Ziel zu bekommen. Wo geht die Reise eigentlich hin? Was wird konkret passieren? Dazu gehört zum Beispiel, den neuen Ort auszukundschaften, erste Kontakte zu knüpfen oder jemandem über die Schulter zu schauen, der deinen Wunschberuf ausübt. Sobald das Neue nicht mehr ganz fremd ist, wird es leichter werden, die alten vier Wände zu verlassen.
3. Lass los
Dieser Schritt fällt den meisten Leuten schwer. Ich stelle mir dabei eine Kletterpartie vor: Du hast die Felswand zur Hälfte erklommen und hängst viele Meter über dem Erdboden. Gerade hast du dich auf einen kleinen Felsvorsprung vorgearbeitet. So ganz geheuer ist dir nicht, und einen kräftigen Windstoß kannst du auch nicht gebrauchen, aber ein bisschen Sicherheit bietet der Vorsprung.
Das Problem ist, dass du dort nicht bleiben kannst. Um weiter nach oben oder auch nur wieder nach unten zu kommen, musst du deine kleine Sicherheit aufgeben und den nächsten Halt suchen. Dieses Loslassen ist die große Herausforderung, egal, ob du Klettern gehst oder etwas Neues im Leben versuchen willst. Du musst den alten Griff lösen und dann das Neue festhalten. Viele erstarren angesichts dieses Schritts vor Angst und klammern sich an das Alte. Oder sie starten einen kleinen Versuch und schrecken dann zurück. Wenn es dir so geht, denk dir eine Leiter. Um auf die nächste Stufe zu kommen, musst du loslassen und weiter oben zugreifen. Lass los, greif nach oben und zieh dich hoch – eine Stufe nach der anderen!
4. Freunde dich an
Diese Phase kann genauso knifflig sein. Manch einer hat das Alte losgelassen und den Sprung gewagt, aber solange noch keine neue Routine und Zufriedenheit eingekehrt ist, ist er ständig versucht, zum Altbekannten zurückzukehren. Das ist die Phase, in der man denkt: Okay, das ist geschafft. Und jetzt?
Damit man sich an die neue Umgebung gewöhnt, muss man gut aufpassen, welchen Gedanken man freien Lauf lässt. Panische Gedanken wie Du lieber Himmel, was habe ich da getan? sollte man besser ausblenden und sich lieber in diese Richtung bewegen: Was für ein Abenteuer!
Während der ersten Monate in den Vereinigten Staaten fiel es mir unglaublich schwer, mich mit der neuen Situation abzufinden. Nächtelang wälzte ich mich im Bett umher und machte mir Sorgen. Ich versteckte mich vor den anderen Schülern aus Angst davor, abgelehnt und gehänselt zu werden. Aber dann, ganz allmählich, freundete ich mich mit meiner neuen Umgebung an. Schließlich hatte ich auch in Amerika Verwandte, ich kannte sie nur noch nicht so gut. Meine amerikanischen Cousins und Cousinen entpuppten sich als tolle Freunde. Und dann gab es hier den Strand, die Berge und die Wüste, alles in erreichbarer Nähe.
Gerade als ich meine Meinung über
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