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Mein Leben ohne Limits

Mein Leben ohne Limits

Titel: Mein Leben ohne Limits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Vujicic
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Schuss gefallen und die Straßen waren ruhiger als sonst.
    Studien mit Kriegsveteranen haben gezeigt, dass sie sich auf ihre Fähigkeit stützen, ihre Umgebung schnell zu erfassen. Blitzschnell verarbeiten sie Eindrücke, Körpersignale oder merken, dass „irgendetwas nicht stimmt“. Diese Fähigkeit bringt nicht nur bei Beziehungen etwas. Sie sichert manchmal auch das Überleben.
    KEINE FALSCHE (PARTY-)SCHEU
    Zu den „Soft Skills“ gehört auch zu wissen, wie man sich verhält, wenn man unter Leuten ist. Das kann ein Empfang sein, eine Betriebsfeier, eine Party oder auch ein einfaches Abendessen. Die Verhaltensregeln können ganz unterschiedlich ausfallen. Wenn ich im Ausland bin, bitte ich oft meinen Gastgeber oder den Dolmetscher, mich auf die jeweiligen Traditionen und Bräuche hinzuweisen, damit ich nicht in ein Fettnäpfchen trete und das Publikum verärgere.
    Manche Essgewohnheit von zu Hause sollte man im Ausland tunlichst vermeiden. In den meisten Ländern ist Rülpsen der Gipfel der Unhöflichkeit. (In anderen Kulturen wiederum ist ein lauter Rülpser ein Kompliment an den Küchenchef.) Genauso gibt es Themen, die man besser nicht überall zur Sprache bringt. Alte Konflikte, Politik und in manchen Fällen auch Religion können zur echten Rutschpartie werden.
    Trotzdem kann man immer eine gemeinsame Gesprächsebene finden. Übrigens: Mit zunehmendem Alter habe ich gemerkt, dass Zuhören am wichtigsten ist, wenn man auf andere zugehen will – vor allem bei großen Anlässen.
    FALSCH VERBUNDEN?
    Verbindungen zu anderen Menschen knüpft man nicht nur durch Worte, sondern auch mit Blicken und der Körpersprache. Dazu gehört auch der richtige Abstand zum Gesprächspartner. Oft sind wir uns dessen gar nicht bewusst, bis jemand in unsere Privatsphäre eindringt, der kein Gefühl dafür hat. Leute, die einem im Gespräch auf die Pelle rücken, wollen meist nur eine persönliche Beziehung knüpfen. Erreichen tun sie aber das Gegenteil: Der Gesprächspartner schaltet auf Rückzug. Leider kann man den richtigen Abstand nicht verallgemeinern. Je nach Vertrauensverhältnis dürfen manche Leute weiter in unsere Privatsphäre vordringen als andere. Einmal warf mir ein Freund auf einer Party einen panischen Blick zu, weil ihn vier Leute mit ihrer Aufmerksamkeit in eine Ecke gedrängt hatten. Er sah aus wie ein Fuchs, der von Jagdhunden in die Ecke getrieben worden ist.
    IMMER WIEDER ERSTAUSSTRAHLUNG
    Die Aufmerksamkeit von Leuten zu gewinnen, fällt mir leicht. Sie zu behalten, ist etwas ganz anderes. Mein Aussehen fällt natürlich sofort auf, aber viele Leute fühlen sich nicht wohl damit, mich anzusehen. Ich habe also nur ein paar Sekunden, um meinen Charme spielen zu lassen. Bei Kindern und Teenagern mache ich einfach ein paar Scherze. Ich sage, früher hätte mein Leben noch Hand und Fuß gehabt, oder die anderen Teile seien grad bei der Inspektion oder so etwas, damit sie merken, dass ich alle Sprüche schon kenne und darüber lachen kann. Ich glaube, Ausstrahlung bedeutet, dem Gegenüber zu vermitteln, dass er meine volle Aufmerksamkeit hat.
    ALLES EINE FRAGE DER DIPLOMATIE
    Die meisten Leute sind von sich überzeugt, besonders takt- und rücksichtsvoll zu sein. Ich weiß, dass ich manchmal danebenliege. Mein Bruder erinnert mich nur zu gern daran, wie ich ihn als Kind herumkommandiert habe. Aaron hatte es wirklich nicht leicht mit mir. Auch wenn unsere Eltern daheim waren, musste er mir helfen, weil wir sowieso die ganze Zeit zusammen waren. Wenn du ihn fragst, wird er dir erzählen, wie ich manchmal den Bogen überspannte. Eines Morgens besuchte uns sein Freund Phil. Er kam gerade in die Küche, als wir noch beim Frühstück saßen. Also bot ich ihm Schinkenspeck und Eier an.
    „Ja, gerne. Danke, Nick!“, sagte Phil.
    Ich machte mich ans Zubereiten. Dazu stellte ich meine Stimme auf Kommandoton und rief: „Aaron, holst du mal ein paar Eier? Und die Pfanne brauche ich auch. Du kannst sie gleich auf den Herd stellen. Dann haust du die Eier da rein und sagst mir Bescheid, wenn sie fertig sind, okay?“
    Irgendwann war Aaron alt genug, um sich gegen meine herrischen Launen zur Wehr zu setzen. Sobald er der Meinung war, es reiche mit meinen Extrawünschen, drohte er, mich in eine Kommodenschublade zu stecken, zuzumachen und wegzugehen. Ich musste also notgedrungen die Kunst der Diplomatie lernen, um nicht ins Archiv zu wandern!
    WER A SAGT …
    Vielleicht kennst du das Sprichwort: „Wer gackert, muss auch ein

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