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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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auszufüllen.
    »Hol dir deine Rüstung, Stephen. Die Armee bricht innerhalb der nächsten Stunde auf. Lady Hume, ich werde Euch auf Euer Zimmer begleiten.«
    Über die Schulter sagte Stephen leise: »Hast du dich bedeckt?«
    Verspätet riss sie ihr Mieder hoch und fing an, ihre Röcke glatt zu streichen. Niemals zuvor in ihrem Leben hatte sie sich so sehr geschämt.
    Stephen drückte ihr ihren Kopfputz in die zitternden Hände, legte ihren Umhang um ihre Schulter und zog ihre Kapuze hoch.
    Er hob ihr Kinn mit den Fingern an und zwang sie, seinem Blick zu begegnen. »Ich hasse es, dass du dich schämst«, sagte er sanft.
    »Stephen, die Männer versammeln sich bereits.«
    Die gebieterische Stimme hinter ihnen ließ Isobel zusammenzucken, doch Stephen zeigte mit keiner Regung, dass er sie gehört hatte.
    »Es ist gut, dass William gekommen ist«, flüsterte er und berührte ihre Wange. Ein teuflisches Lächeln huschte über sein Gesicht, das ihr schier das Herz brach. »Aber ich wünschte bei Gott, er wäre nicht gekommen. Wie sehr ich dich begehre, Isobel!«
    Bevor sie Atem holen konnte, hatte er ihr einen Kuss auf die Wange gegeben und war fort.
    FitzAlan nickte ihr knapp zu und hielt ihr seinen Arm hin. Ohne einen Blick nach rechts oder links führte er sie ins helle Tageslicht hinaus; ein Mann, der sich selbst und seiner Tugendhaftigkeit gewiss war.
    »Haltet den Kopf hoch«, befahl FitzAlan.
    Sie tat, wie geheißen. FitzAlan durchbrach das Schweigen erst wieder, als sie die Kapelle des heiligen Georg passierten.
    »Ich entschuldige mich für das Verhalten meines Bruders«, sagte er und hielt den Blick streng geradeaus. »Es ist nicht seine Art, sich gewaltsam aufzudrängen.«
    Sie zwang sich dazu, es zu sagen: »Er hat sich mir nicht gewaltsam aufgedrängt.«
    FitzAlan nickte kaum merklich, schaute sie jedoch immer noch nicht an. »Der König hat andere Pläne mit Euch, Lady Hume. Aber falls es zwischen Euch und meinem Bruder … zu weit gegangen ist, wird Stephen Euch heiraten.«
    »Es ist nicht ›zu weit‹ gegangen«, stieß sie aus und war selbst überrascht von ihrer plötzlichen Wut. Zu wissen, dass FitzAlans Vermutungen nur allzu berechtigt waren, wenn man bedachte, was er gesehen hatte, trug nicht unbedingt zu ihrer Beruhigung bei. »Und ich würde Sir Stephen niemals zwingen, mich zu heiraten – oder Euch erlauben, ihn zu zwingen –, wenn es so gewesen wäre.«
    FitzAlans Mundwinkel hoben sich kurz auf eine Art, die verdächtig nach einem Lächeln aussah. Es war das erste Mal, dass sie eine Ähnlichkeit zwischen den Brüdern ausmachte, und es gefiel ihr überhaupt nicht.
    »Mein Bruder würde tun, was sein Ehrgefühl verlangte, unabhängig von meinen Wünschen«, sagte FitzAlan. »Oder von Euren, Lady Hume.«
    Es klang wie eine Warnung.
    »Bei allen Heiligen, Stephen, bist du besessen?«, donnerte William los, sobald sie durch das Stadttor geritten waren.
    Der Großteil der Armee war ihnen eine Viertelmeile voraus. Doch William ritt in einer Geschwindigkeit, die signalisierte, dass er es nicht eilig hatte, die anderen einzuholen.
    »Besessen oder verrückt«, antwortete Stephen. Es gab keine andere Erklärung.
    »Hast du nicht genügend Frauen?«, brüllte William. »Diese eine kannst du nicht haben, ohne sie zu heiraten. Und der König hat bereits einen Ehemann für sie ausgewählt!«
    »Ich habe nichts getan, was eine Heirat verlangte.« Nur einen kurzen Moment später, und er hätte es sehr wahrscheinlich getan. Herr im Himmel! Er war von rasender Leidenschaft erfasst gewesen, die keinen Raum gelassen hatte, um sich über mögliche Konsequenzen Gedanken zu machen.
    »Sie sagt das auch«, meinte William ein wenig ruhiger.
    »Du hättest sie nicht beschämen sollen, indem du sie gefragt hast«, schnauzte Stephen ihn an. »Ich wünschte, du würdest dich nicht in meine Angelegenheiten mischen.«
    »Ich bin der Aufgabe nicht gewachsen«, sagte William, »aber Catherine und unsere Mutter wären ungehalten, wenn ich nicht wenigstens versuchen würde, dein Liebesleben an ihrer Stelle zu leiten.«
    Stephen war nicht begeistert. Er versank für eine lange Zeit in Schweigen. Aber wie immer war es unmöglich, William in dieser Disziplin zu schlagen.
    »Wir marschieren gegen Falaise?«, fragte er. Er hatte seit einiger Zeit gewusst, dass der König die Tradition brechen und auch im Winter Krieg führen würde, doch niemand hatte gewusst, wo Heinrich zuerst angreifen würde.
    »Aye«, sagte William. »Das hat

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