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Mein Seelenauftrag

Mein Seelenauftrag

Titel: Mein Seelenauftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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gut das Beste daraus machen könne, solange sich daran nichts änderte. Sie könne ebenso gut weiter essen, schlafen, Münzen sammeln und ihre Enkel bewirten, wenn sie zu Besuch kommen. Sie könne sich ebenso gut mit ihrem Mann über die normalen Ereignisse in ihrem Leben unterhalten und ihrem körperlichen Prozess einfach seinen Lauf lassen.
    Die Vorstellung gefiel ihr. Sie musste sich keine Gedanken mehr machen. Sie konnte einfach wie gewohnt weitermachen, ob sie nun tot oder lebendig war. Sie lächelte zum ersten Mal seit Wochen. Er lächelte zum ersten Mal seit Wochen. Später rief die Tochter an. Sie war begeistert, dass ihre Mutter wieder »ganz sie selbst« war, auch wenn sie immer noch der festen Ansicht war, tot zu sein. Sie hatte einfach entschieden, anders damit umzugehen.
    Die Literatur ist voll von Zitaten, wonach das, was in unseren Köpfen vorgeht, unser Leben erheblich beeinflusst. Emerson beispielsweise sagte, dass wir Gefangene unserer Ideen und das sind, was wir den ganzen Tag über denken. Der Verstand ist keine Kleinigkeit, ebenso wenig wie das, was der Qualität Ihrer geistigen Erfahrung entspringt. Da Sie in diesem Bereich die größte Wahlfreiheit haben, werden wir Ihre Aufmerksamkeit darauf lenken. Wenn Sie hier ansetzen, können Sie eine enorme Hebelwirkung erzielen.
    Regeln machen uns zu Gefangenen
    Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Sie sich häufig aufregen, wenn etwas passiert, das Ihnen missfällt? Es ist fast schon ein Automatismus, dass Sie sofort in die Opferrolle verfallen und Ihren inneren Aufruhr mit der offensichtlichen Widerwärtigkeit des Verstoßes rechtfertigen: Wer würde sich über ein derart schändliches Verhalten nicht aufregen?
    Es ist so leicht, blitzschnell zu der Ansicht zu gelangen: »Ich bin verärgert, weil …« Anschließend können Sie Ihre Reaktion rechtfertigen, anderen die Schuld geben und ein Bollwerk aus Selbstgerechtigkeit um die ganze Sache errichten. Nun haben Sie ein Territorium zu verteidigen. Sie sind marschbereit, vielleicht sogar auf der Hut und stets bereit, jederzeit von jetzt auf gleich mit ausreichend Munition loszuziehen und alles zu bekämpfen, was Ihre Position bedroht. Die folgende Perle stammt von dem Wirtschaftswissenschaftler John Kenneth Galbraith, der sagte: »Wenn wir vor der Wahl stehen, unsere Meinung zu ändern oder zu beweisen, dass dies nicht nötig ist, machen sich fast alle daran, Beweise zu sammeln.« 38
    Viele Menschen kommen gar nicht erst auf die Idee, sich zu fragen, welcher innere Aspekt in Aufruhr geraten oder warum das, was gerade geschehen ist, so beunruhigend ist. Unlängst stießen wir zufällig auf die folgende brillante Frage eines unbekannten Autors: »Wer hat diese Regeln überhaupt gemacht, und warum halte ich mich daran, ohne mir den Urheber genauer anzusehen?«
    Was für eine fabelhafte Frage! Bitte erinnern Sie sich daran, dass der Verstand in den Zuständigkeitsbereich des Ego fällt. Damit ist er dem dualistischen Prozess von Richtig und Falsch unterworfen, der in dem vom Ego beherrschten Teil des Bewusstseins abläuft. Das Ego kann sein Wissen nur dadurch erlangen, dass es die in der materiellen Welt erzielten Resultate prüft und sich dann nach Kräften bemüht, sich einen Reim darauf zu machen. Das Ego liebt es, den Dingen auf den Grund zu gehen. Der Verstand ist das Werkzeug, das es dazu benutzt.
    Um die oben gestellte provokative Frage zu beantworten, zumindest ihren ersten Teil: »Diese Regeln« werden uns von unseren Eltern, den Autoritätspersonen unserer frühen Kindheit und unserer Kultur im Allgemeinen vermittelt. Einen großen Teil davon leiten wir aus dem ab, was uns vorgelebt wird, wenn wir klein sind. Selbst zufällig mitgehörte Unterhaltungen, die nichts mit uns zu tun haben, können uns zu Fehlinterpretationen verleiten.
    Wer hat die Macht?
    Wie aber kann man sich »den Urheber genauer ansehen«? Probieren Sie Folgendes: Nehmen Sie einen Handspiegel und werfen Sie einen langen Blick hinein. Dann werden Sie den Urheber der Regeln sehen, nach denen Sie leben. Mit »Urheber« meinen wir nicht denjenigen, der Ihnen diese Regeln ursprünglich beigebracht hat. Sie sehen vielmehr denjenigen, der sie als Maßstab akzeptiert hat, sie mit der Strenge eines Diktators durchsetzt und sie mit der Bereitwilligkeit eines neuen Militärrekruten befolgt.
    Sobald Sie diese wichtige Erkenntnis als gültig anerkennen, werden Sie Prinzip 13 vom Sehen mit den Augen der Seele besser verstehen: Die

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