Mein Seelenauftrag
heimkehren und fortan in der bedingungslosen Liebe, dem Frieden und der Freude Ihres wahren Wesens verharren? Für uns sind dies die wichtigsten Fragen des Lebens.
Erinnern wir uns zunächst an das zweite und vierte Prinzip der Spirituellen Psychologie: Gott ist Liebe, und da wir Menschen ein Teil von Gott sind, sind auch wir Liebe … Nehmen wir an, Sie seien bereit, über diese Prinzipien nachzudenken. Dann drängt sich sofort die Frage auf, in welchem Verhältnis das Ego zu der Rolle steht, die es in den Angelegenheiten der Menschheit und der materiellen Realität spielt.
Der Weg der Hingabe
In Abbildung 15 können Sie die Dualität erkennen, mit der das Ego auf die Ereignisse in der »winzigen Welt« der materiellen Realität reagiert. Wenn sich die Dinge so entwickeln, wie sie das Ihrer Ansicht nach sollten, erachten Sie sie für richtig oder gut und haben eine positive emotionale Reaktion. Sie treffen Ihre Entscheidungen und wählen Ihr Verhalten so, wie dieses konditionierte Muster es verlangt. Sind die Dinge nicht, wie sie Ihrer Ansicht nach sein sollten, erklären Sie sie für falsch oder schlecht. Sie bedienen sich des urteilenden Modells »Ich bin verärgert, weil …«, das mit negativen emotionalen Reaktionen, unklaren Entscheidungen und einem unausgeglichenen Verhalten einhergeht.
Abbildung 15
Ob Sie nun auf den positiven oder den negativen Aspekt der Dualität Bezug nehmen, Sie bewegen sich stets innerhalb des dualistischen Rahmens. Derzeit ist dies die Art und Weise, wie die überwiegende Mehrzahl der Menschen die Welt wahrnimmt und sich darin bewegt. Da die negativen Überzeugungen bei Weitem überwiegen, schlagen sich die meisten Menschen durchs Leben und gehen, ohne es zu wissen, den schmerzlichen Weg des Urteilens und des emotionalen Leids.
Doch dies gibt nicht das Gesamtbild wieder. Was geschieht, wenn man die Dimension der spirituellen Realität und des spirituellen Lebenszwecks hinzufügt? Welche Ergebnisse erzielt man, wenn man von der traditionellen zur Spirituellen Psychologie wechselt?
Abbildung 16
Spirituell zu erwachen bedeutet, sich immer deutlicher bewusst zu werden, dass neben der horizontalen Dimension der materiellen Realität auch die gewaltige vertikale Dimension der spirituellen Realität existiert, in der Sie sich ebenfalls vorwärtsbewegen. Dieser Aufstieg entspricht der seelischen Lernachse und ist der Grund, weshalb wir alle die Erdenschule besuchen.
Wir stellen diese Aufwärtsbewegung als Dreieck dar, da unsere Erfahrung nahelegt, dass sich die Dinge immer stärker aneinander annähern, je weiter wir aufsteigen. Sobald der vertikale Aufstieg beginnt, werden Sie sich durch aufeinanderfolgende Dualitätsebenen bewegen, die eine immer schwächere energetische Anziehung auf Sie ausüben. Sie erkennen während Ihres Aufstiegs, dass die Polarität sowohl an Kraft als auch an Wirkung verliert. Jedes Mal, wenn Sie sich von einem Urteil lösen, wird diese Aufwärtsbewegung spürbar.
Im Laufe dieses Prozesses werden Sie feststellen, wie sich eine immer größere Akzeptanz und ein immer größerer Friede einstellen. Irgendwann werden Sie an einen Punkt gelangen, an dem sich die vermeintlichen Gegensätze einschließlich der Spannung auflösen, die dazwischen existiert. Sie befinden sich nun in einem Zustand der Akzeptanz. Sie sind in Frieden! In der Erhabenheit des spirituellen Gewahrseins verändert sich Ihre Perspektive, wodurch sich auch alles andere verwandelt und Ihnen eine völlig neue Sicht auf die Welt eröffnet wird.
Sobald Sie mit den Augen der Seele sehen , erkennen Sie: Wenn Sie für eine Reihe von Überzeugungen und gegen andere argumentieren, wie das bei allen egobasierten Konflikten der Fall ist, ist das, als ließen Sie Schokolade gegen Vanille antreten. Vielleicht hat Albert Einstein dies gemeint, als er sagte: »Probleme lassen sich niemals mit der Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.«
Wenn wir uns erlauben, Einsteins Ausspruch zu deuten, dann besteht die einzig wahre Lösung darin, die scheinbare Dualität des vermeintlichen Konflikts auf eine höhere Ebene zu heben und damit aufzulösen. Während Sie von der egoistischen zur spirituellen Realität übergehen, verschwinden allmählich alle gegensätzlichen Positionen, bis irgendwann nur noch eine einzige Perspektive übrig ist, aus der man erkennt, dass jeder so handelt, wie es für alle Beteiligten am besten ist. Man könnte auch sagen, dass sich während des Aufstiegs alle Konflikte
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