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Mein skandaloeser Viscount

Mein skandaloeser Viscount

Titel: Mein skandaloeser Viscount Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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Skandal, Autor unbekannt
    C ornelia schniefte gegen ihre Tränen an und überreichte Victoria die rosa-weiß gestreifte Hutschachtel. „Nimm sie. Sie gehört dir. Ich habe sie lange genug aufbewahrt.“
    Mit einem ratlosen Blick zu Giovanni und Jonathan, die an der Pforte warteten, fragte Victoria ihre Schwägerin: „Was ist das?“
    „Deine Briefe an Jonathan. Entschuldige bitte, dass ich sie gelesen habe. Andererseits bin ich froh darüber. Sie haben mir bewiesen, dass du die Richtige für meinen Bruder bist.“ Cornelia gab ihr einen stürmischen Kuss auf die Wange und verbog ihr dabei die plissierte Hutkrempe. „Nächsten Sommer besuchen wir euch mit den Kindern. Sorge dafür, dass Jonathan genügend Schlaf bekommt. Er schläft zu wenig.“
    Victoria klemmte die Hutschachtel unter den Arm und schloss Cornelia liebevoll in die Arme. „Ich kümmere mich darum und um alles andere. Aber ich mache mir Sorgen um dich und Giovanni. Was ist, wenn der marchese … “
    Giovanni stieß einen verächtlichen Laut aus und schlug kämpferisch die geballte Faust in die Handfläche. „Pah! Der Mistkerl wird sich hüten, Vergeltung zu üben. Er hat unter Zeugen die Waffe gegen sich selbst gerichtet. Wir alle hoffen, dass er an seiner Wunde verblutet.“
    Victoria löste sich wehmütig von Cornelia, die ihr nicht nur Schwägerin, sondern eine liebe Freundin geworden war. Lächelnd wandte sie sich an Giovanni und hielt ihm eine Hand zum Kuss entgegen.
    Er schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Kränke mich nicht mit deiner britischen Reserviertheit.“ Er umarmte sie, drückte sie herzlich an seine Brust und küsste sie auf beide Wangen. Zweimal. „So verabschiedet man sich.“
    Schmunzelnd schüttelte Victoria den Kopf. Sie würde die beiden schmerzlich vermissen und wünschte, Gelegenheit gehabt zu haben, ihre drei entzückenden Kinder zum Abschied geherzt und geküsst zu haben. Aber die Kinder waren längst zu Bett gebracht worden.
    „Komm, Liebste.“ Jonathan drängte zum Aufbruch und beendete die rührselige Abschiedsszene. Seufzend eilte sie mit der Hutschachtel unter dem Arm zu ihrem Gemahl.
    Bald saßen sie in der Gondel und glitten in der nächtlichen Stille den Canal Grande entlang. Die prachtvollen Palazzi und Patrizierhäuser spiegelten sich schemenhaft im dunklen Wasser. Der Vollmond hoch im samtschwarzen Himmel zeichnete einen Pfad wie aus glitzernden Diamantsplittern über die Wellen.
    Jonathan legte einen Arm um Victoria und zog sie zärtlich an sich. Ein tiefer Friede senkte sich über Victoria, ein Friede, den sie für immer verloren geglaubt hatte. Endlich hatte sie ihr Glück gefunden.
    „Das alles brauchen wir nicht mehr.“ Victoria öffnete die Hutschachtel und leerte ihren Inhalt über dem Wasser aus.
    Jonathan fuhr erschrocken hoch und brachte die Gondel gefährlich ins Schwanken im Versuch, die flatternden Briefe einzufangen. Aber sie entschwanden ihm und der unbeirrt vorwärts gleitenden Gondel. Er ließ sich seufzend auf die Bank zurückfallen. „Nun haben wir keinen Beweis für unsere Kinder. Wir haben keinen Ring und keine Briefe mehr. Jammerschade.“
    Oh. Daran hatte sie nicht gedacht.
    Victoria drehte sich auf der Polsterbank um und blickte auf die vom Mond beschienenen Wellen, in denen ihre Briefe schwammen. „Wollen wir sie aus dem Wasser fischen?“
    „Sie sind ruiniert. Das Wasser hat die Tinte bereits verwischt.“ Er sah sie sinnend an. „Warum hast du das getan?“
    Sie verdrehte die Augen, stellte die Hutschachtel an ihre Füße und schmiegte sich in Jonathans Arm. „Ich habe die Vergangenheit weggeworfen. Als eine Art Metapher. So ähnlich wie damals, als du mir den leeren Kuchenteller bei dem Gartenfest gereicht hast, weißt du noch?“
    Dreiundzwanzig Tage später
    Abend
    London, England
    Ihr Vater lag im Sterben.
    Niemand hatte so schnell damit gerechnet, am allerwenigsten Victoria. Wenige Stunden vor ihrer Rückkehr mit den Sterbesakramenten versehen, lag der Earl mit geschlossenen Augen totenbleich im Bett, aber sein eiserner Wille schien seine Todesstunde hinauszuzögern, als würde er auf seine Tochter warten.
    Victoria riss sich den Hut vom Kopf, warf ihn achtlos zu Boden und eilte an Flint vorüber, der sie freudig winselnd begrüßte. Mit Tränen in den Augen setzte sie sich zu dem Sterbenden, der kaum noch zu atmen schien. Sein von Geschwüren entstelltes Gesicht war schweißbedeckt, die Stirn tief gefurcht, als kämpfte er um seinen Frieden.
    Behutsam nahm sie

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