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Mein Sommer nebenan (German Edition)

Mein Sommer nebenan (German Edition)

Titel: Mein Sommer nebenan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Huntley Fitzpatrick
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Schwesternhelferin. Aber ich … na ja … das mit dem Football könnte klappen, aber ich bin nicht so gut wie mein Bruder.«
    Ich drehe den Kopf, um ihn anzusehen. »Irgendeine Möglichkeit muss es geben, Jase. Eine andere Art von Stipendium … ein Studienkredit. Irgendetwas wird sich ergeben, da bin ich mir sicher.«
    Plötzlich fällt mir ein, dass Mrs Garrett immer versucht, ihre Kinder zur Sparsamkeit anzuhalten. »Das ganze Glas Saft schaffst du doch nie, Harry. Schenk dir erst ein bisschen ein, und wenn du noch mehr Durst hast, schenkst du dir einfach etwas nach«, während Mom öfter aus einer Laune heraus mehrgängige Gourmet-Menüs aus Fernseh-Kochshows nachkocht, die wir zu dritt nie aufessen, sodass der Rest jedes Mal weggeworfen wird.
    »Es gibt einen Weg, Jase. Und wir finden ihn.«
    Sein Gesicht hellt sich wieder etwas auf, als er mich jetzt ansieht. »Rettet Sailor Moon diesmal mich ?«
    Ich salutiere. »Zu Ihren Diensten, Sir.«
    »Ach so ist das?« Er beugt sich über mich, sodass sich unsere Nasenspitzen berühren. »Könnte ich vielleicht eine Liste mit den Dienstleistungen bekommen, die mir zur Verfügung stehen?«
    »Ich zeige sie dir«, flüstere ich, »wenn du …«
    »Abgemacht«, murmelt Jase, dann zieht er mich an sich und küsst mich.
    Bevor er einige Zeit später das Spalier hinunterklettert, beugt er sich für einen letzten Kuss zu mir vor, und wartet dann unten, bis ich die Decke zusammengefaltet und ihm runtergeworfen habe. »Gute Nacht!«
    »Gute Nacht!«, rufe ich leise, als ich plötzlich Moms Stimme hinter mir höre.
    »Schatz?«
    Oh Gott. Ich hechte so schnell in mein Zimmer zurück, dass ich mir die Stirn am Fensterrahmen anschlage. »Au!«
    »Hast du eben mit jemandem gesprochen?« Mom trägt ein elegantes ärmelloses schwarzes Oberteil und perfekt sitzende weiße Hosen, hat die Arme verschränkt und sieht mich stirnrunzelnd an. »Ich dachte, ich hätte Stimmen gehört.«
    Ich versuche, nicht rot zu werden. Vergeblich. Meine Lippen fühlen sich so geschwollen an, dass mir aus Angst, Mom könnte erraten, was los war, die Hitze in die Wangen steigt. Noch ertappter als ich kann man gar nicht aussehen.
    »Ich hab bloß Mrs Schmidt von gegenüber Gute Nacht zugerufen«, antworte ich. »Sie war gerade an ihrem Briefkasten.«
    Unglaublicherweise kauft Mom mir die Lüge ab.
    »Ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass du das Fenster nicht offen lassen sollst. Wozu haben wir eine Klimaanlage? Davon mal abgesehen, habe ich keine Lust das ganze Haus voller Mücken und anderem Insektengetier zu haben!« Sie schließt energisch das Fenster, legt den Riegel um und wirft dann einen Blick nach draußen. Ich bete, dass sie nicht sieht, wie Jase gerade unsere Einfahrt hinuntergeht. Mit – Gott! – einer Decke unterm Arm!
    Ich habe das Gefühl, als würde mir gleich das Herz aus der Brust springen.
    »Warum müssen diese Leute immer ihren gesamten Hausrat im Garten herumliegen lassen«, murmelt sie vor sich hin und zieht den Vorhang zu.
    »Wolltest du eigentlich was Bestimmtes von mir, Mommy?« Ich zucke innerlich zusammen. Ich habe sie seit mindestens sechs Jahren nicht mehr Mommy genannt.
    Aber das Wort scheint eine besänftigende Wirkung auf sie zu haben, denn sie kommt zu mir und streicht mir die Haare aus dem Gesicht – fast so, wie Jase es vorhin getan hat –, nur dass sie sie anschließend an meinem Hinterkopf zu einem Zopf zusammennimmt, sich ein Stück zurücklehnt, um das Ergebnis zu betrachten, und mich dann mit dem Lächeln ansieht, das auch ihre Augen erreicht. »Ja. Ich wollte dich fragen, ob du mir kurz helfen kannst, Schatz. Ich habe morgen ein paar wichtige offizielle Termine und kann mich nicht entscheiden, was ich anziehen soll. Ich koch uns vorher auch einen schönen Tee, ja?«
    Ein paar Minuten später hat mein Adrenalinpegel wieder seinen Normalstand erreicht. Ich nippe an einem Kamillentee und sehe Mom dabei zu, wie sie Hosenanzüge und leichte Sommerpullis auf ihrem Bett ausbreitet. Man könnte jetzt vielleicht denken, dass für den Job der Modeberaterin Tracy eher geeignet wäre. Schließlich ist sie diejenige, die sich von uns beiden besonders viel Mühe mit ihrem Aussehen gibt und die Sachen, die sie am nächsten Tag anziehen will, schon am Abend vorher rauslegt. Aber aus irgendeinem Grund ist das schon immer meine Aufgabe gewesen.
    »Okay.« Mom stemmt die Hände in die Hüften. »Als Erstes steht ein Mittagessen im Garden Club an, danach ein hundertster

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