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 Mein spanisches Dorf

Mein spanisches Dorf

Titel: Mein spanisches Dorf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Schwaiger
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obwohl der Kerschbaumer so einen unangenehmen Geruch verbreitet hat, auch als Gesunder, und insgesamt ist er viermal im Sterben gelegen, und oft hat er gesagt: Es wird alles mit Gold bezahlt! Da hat ihm die Frau Professor Nebenführ schon erlaubt, wahrscheinlich, hin und wieder, daß er ihr die Hand aufs Knie legt. Und wie er die Augen für immer geschlossen hat, war sie Universalerbin. Jetzt ist der Professor Nebenführ dumm dagestanden. Und sie war vom Tag des Erbantrittes an ein neuer Mensch. Sie hat die Lederwarenhandlung modernisiert und auf Schuhverkauf erweitert, und mit den Angestellten führt sie ein strenges Regiment. Zu ihrem Mann sagt sie: Du impotenter Trottel. Das hätte sie sich früher nie getraut.
     
    Obergschwand, 14. d. M.
    Liebe Resi!
    Schreibe Dir innsgeheim weil sie mich eingesperrt haben. Früher haben sie nur den Schlüßl umgedreht wenn Besuch gekommen ist. Jetzt lassen sie mich garnichtmehr herauß. Durch die Tür höre ich wie sie sagen ich bin vereist. Daran ist nur sie schuld. Früher war er nicht so. Du erinnerst Dich zurück, wie Du noch da warst da haben wir alle an einem Tisch gegessen nicht nur zu den Feiertagen! Die Freudenthalerin tragt diesen Brief auf die Post. Sie ist jetzt hundertein Jahr alt und noch rüßtig. Bringt mir Gramknödl mit Kraut von der Jaksch. Weil sie selber kann nichts mehr essen. Gestern Speckleiberl mit Saft sehr pickant mit Knofl. Es ist schrecklich Resi. Die Person komandiert im Haus herum. Der Fritzerl rackert sich ab die Notburga ist keck zu mir aber tüchtig in Wirtschaften. Einen Medrescher haben sie angeschafft. Sie war dahinter. Die Notburga fahrt allein auf dem Medrescher hinaus. Die Reserl komt nicht mehr heim aus dem Internat. Und das Weibsbild schafft an! Ich bin doch immer die Mutter gewesen! Nicht einmal die Nachrichten in Fernsehen gönnen sie mir. In Speiskamerl haben sie etwas hergerichtet für mich so steht der Umzug warscheinlich bald bevor. Sie will mein Schlafzimmer zum Wohnzimmer dazu und sie fangen bald an die Mauer einzureisen. Der Hubert ist einmal heimgekommen der Fritzerl hat ihn behalten wollen aber sie ist dagegen. Neben mir sitzt die Freudenthalerin und wartet daß sie den Brief auf die Post tragen kann. Der Putschögl Alois nimt sie mit in die Stadt. Der wird immer dicker. Sie will die Schoberin besuchen. Die Freudenthalerin läst Dich schön grüßen liebe Resi. Sie will Dich besuchen in Linz wenn der Putschögl eine Fuhr hat. Der Fritzerl arbeitet für zwei! Jetzt wollen sie die Farln hergeben und nur mehr Hendln. Das sinliche Luder hängt sich an mit Schmuck den was ich Euch zur Hochzeit geschenkt habe. Hättest ihn mitnehmen sollen liebe Resi! Der kleine Fritzerl ist sehr brav und lernt schon Rechnen. Resi wenn Du den Fritzerl sehen tätest Du tätest Dich kränken. Hoffe Du bist vollzufrieden in der Fabrik. Es ist hier eine Tragik wie man sich nicht vorstellen kann. Sie will immer Besuch und hat viele Verwandte aus dem Hausruckviertel die kommen und fressen und die Notburga muß groß aufkochen. Einen Geschirrspieler haben sie gekauft. Mich zeigen sich nicht her. Wenn ich denke an früher. Schicke hundert Schulung wenn es leicht geht. Auch für die Notburga ein Halsketterl wenn es leicht geht. Vergieß nicht den Namenstag. Und dem Fritzerl seinen Geburtstag am 31.
    Gruß
    Mutter
     
    N. S. Die Freudenthalerin ist jetzt schon hundertein Jahr alt und rennt wie ein Wiesl.

Da Bauli oder Das relative Unglück
     
     
    Meingod, waunsd in Bauli auschaust, wia liab das dea wiad und so vü redn duad a scho und mid di Hend duad a scho so liab schbün und di Fingal dran und jedn Dog wiad a liawa. Und mia sogn: Meingod, so a liabs Kind, so liab lochda und so gscheid isa scho, und waun mia den Bauli ned hedn, des kenadn mia uns goa ned voaschdön.
    Dawei hod olas so furchboa augfaunga, wiari zum Bapa gsogd hob: Bapa, es is wos Furchboas bassiert. Griagsd leichd a Kind, hoda gsogd. Naa, hob i gsogd, owa d Astrid.
    Do wora ganz schdü.
    Und daun isa auf und o gaunga und auf und o, und ea hod wos gsogd, owa i hobs ned vaschdaund. Und daun hoda gsogd: Warum muß das alles mir passieren! Warum immer nur mir! Warum, mein Gott, muß immer nur alles mir passieren, warum nicht den anderen!
    Und wia ma eam gsogd haum schbeda: Bapa, d Astrid hod an Buam! Do hoda si umdrad in sein Bett und hod gsogd: Des i ma gleich.
    So schiach wora zersd, und d Astrid is grend mit eam und woa beleidigd, waunman ned augschud haum, und waunma zuwigaunga san, daun

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