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 Mein spanisches Dorf

Mein spanisches Dorf

Titel: Mein spanisches Dorf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Schwaiger
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woas aufgregd, dasman ned schlofn losen, und obussln haumman ned derfn, wei des ist unhügjenisch, und waun eam neamt obussld hod, daun woas aa beleidigd. Und heid sans noch Sandl gfoan, d Mutti, da Bapa und da Bauli. Si haum eam woam eibokt und schen hergrichd, wei ea is jo so liab, und so gscheid isa aa, und a schena Wintadog is heid, mit Schnä üwaroi, und d Schifora san untagwegs miti Schi aufdi Auto, und koid iss, und die Autofensta san nur a glans Schboital offn, damit si da Bauli ned vaküd.
    Jojo. Und wia da Bauli no ned do woa, do haums üwalegd, obsn weggem soin oder ob ma d Astrid in a Heim gibd oda ins Auslaund, owa si hod jo no a Joa ind Schui ge miassn weng da Madura. Oiso, ma hod glaubd, das di Wöd eischdiazd. D Mutti hod gwand und hod gsogd: Hättest du mich doch nie geheiratet!
    Und d Oma hod da Mutti auf die Schuitan glopft und hod gsogd: Do dua di nit krenkchn, do dua di nit krenkchn!
    Da Bapa is aufn Schippndelsessel gsessn und hod goa nix gsogd.
    Und d Astrid hod daun Jakal gschdrikd und woa gauns schdü und hod si d Hoa schnein lossn und hod si nix sogn draud und aufd Schdrossn hod sa si aa nimma draud noch da Madura, nur in Finstan, und hamlich hods zwa Biachln glesn: Die junge Mutter.
    Und jez is da Bauli so liab und so gscheid und oiwei lochda und oiss greifda au und oiwei mechda schbün und mechd dasma eam zuaschaud.
    Blaue Augn hoda und gauns blonde Hoa und so a liabs Gsichd und so liawe weisse Zandal und so liawe glane Handal und sowos Lebhofds isa.
    Jojo, da Bauli.
    Auf da Schdrossn bussld eam da Bapa o, dass olle Leid segn, owa daham aa.

 … kurzblütig erschossen
     
    Gendarmerie/Ortskommando
     
    An
    Herrn/Frau/Frl./Cermak Sophie
    Hausfrau
    Stiferweg 11
     
    betrifft: Mahnung!
     
    Freistadt, den 2. Februar 1976
    Sehr geehrte Frau Dr. Cermak!
    Erlaube mir hiermit dieses Schreiben an Sie zu richten, weil es nicht mehr geht, was Sie mit Ihnerem englischen Hund Seix aufführen. Er ist ein Rauffer und muß weg, sonst wird es noch etwas gebn. Das sage ich ihnen in guten, es wurde eine Unterschriftensammlung gemacht wegen den Seix, weil er für alle anderen Hunde in der Stadt eine Betrohung darstellt und daß nicht so weiter gehen kann. Sie müssen den Seix weggeben, sonst wird es Ernst. Der Budl von der Frau Pötschl kommt unschuldig dazu, wie ihn der Seix wieder zugerichtet hat, und die Frau Pötschl ist eine Witwe. Sie müssen einsehen bei aller Hochachtung, daß er weg muß, oder Sie lassen ihn vergiften, eins von Beiden. Wenn wir noch einmal sehen, daß Ihner Seix hinter der Brauerei ohne Leune herumrennt, dann machen wir kurzen Prozeß. Alle Mopedfahrer, die hinter der Brauerei wohnen, haben schon die Moped verkauft und sämtliche Motorradln, weil es zu gefährlich geworden ist. Der Seix ist eine emenente Gefahr für alle, die ihren ständigen Wohnsitz hinter der Brauerei haben, und außer den Budl von der Frau Pötschl hat er schon andere Hunde zugerichtet und tätlich verletzt.
    Sie sind die Gattin von Herrn Cermak, den wir alle als Arzt sehr schätzen aber, das heißt nicht daß Sie machen können was sie wollen. Wenn der Seix wieder ohne Leune rennt, dann wird er kurzblütig erschossen. Der Herr Weinzierl hat eine Anzeige in Vorbereitung, weil der Seix seinen Wolfshund in den Selbstmord getrieben hat. Auch der Dackel vom Döberl ist mit die Nerven schon völlig vertig weil er unter der ständigen Betrohung seelisch zugrunde geht. Jetzt muß gehandelt werden.
    Vergessen Sie nicht: der Herr Wittibschlager hat ein Gewehr und er ist keiner, der lang wartet.
    Was Ihneren Fausti betrifft, so sind alle empöhrt, weil er so mager ist und mit so einen eingezogenen Kopf herumrennt. Die Frau Weinzierl hat gesagt: sie füttern ihn nicht! Und wegen seine Hemorieden müssen Sie auch etwas tun, sonst werden Sie wegen Tierquälerei angezeigt.
     
    Es grüßt Sie in guten, mit Hochachtung
    Rudolf Inspektor
     
    Im Namen aller Hundefreunde!

5. März 1976
    Liebe Waltraud!
    Ich muß Dir schreiben, weil der Vati sagt, er schreibt Dir jetzt einen Brief, nur, damit Du nicht erschrickst! Es ist nämlich mit dem Sykes etwas passiert, aber es war ganz anders, und deswegen muß ich es Dir erzählen, weil wir haben jetzt einen Prozeß gegen die Frau Pötschl, ich weiß nicht, ob Du sie kennst, die mit dem weißen Pudel, und sie hat auch so viele Lockerl. Sie wohnt in dem Haus am Klosterbergerl, und wie ich mit der Trixi vom Fußballplatz zum Klosterbergerl gegangen bin, mit dem Sykes, weil die Mutti mit

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