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Mein Tag ist deine Nacht

Mein Tag ist deine Nacht

Titel: Mein Tag ist deine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rose
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Schlüssel in der Hand zurück. Ich schloss rasch auf und stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, und begutachtete zufrieden den Inhalt des Schuppens.
    »Gut«, sagte ich, ergriff mit dem gesunden Arm einen Spaten und reichte ihn Toby. »Du fängst jetzt am besten mal zu graben an, und dann kannst du die Erde aus diesem Bereich mit dem Bagger fortschaffen. Es ist sehr wichtig, dass das Loch richtig groß wird, weil Papa und ich einen Sandkasten besorgen werden, der da reinkommt.«
    Tobys Augen glänzten, als er den Spaten in eine Vertiefung lockerer Erde grub. Ich sah, dass Teddy ihn interessiert beobachtete.
    »Möchtest du denn nicht mitmachen, Teddy?«, spornte ich ihn an und setzte mich auf eine umgedrehte Holzkiste. »Du bist schon eine große Hilfe dabei gewesen, den Schlüssel zu finden. Meinst du, du könntest Toby helfen, indem du die andere Seite des Loches mit einem kleinen Spaten gräbst?«
    Er nickte begeistert, und seine Augen leuchteten angesichts des ungewohnten Lobs. Ich wandte mich zu den Mädchen um, die die Jungs reichlich missbilligend beobachteten.
    »Was würdet ihr denn gern tun, wenn ich euch sagte, dass ein bisschen was von diesem geheimen Garten euch gehört?«, fragte ich sie. »Würdet ihr gern bei dem Sandkasten mithelfen oder euch eigene Blumenbeete anlegen? Oder vielleicht könnten wir auch eines von diesen Schaukeldingern mit zwei Sitzen kaufen, ihr wisst schon, die wie eine Schiffsschaukel aussehen.«
    Sophie blickte auf ihre Zehen und hob den Blick dann, um mir direkt in die Augen zu sehen. Man merkte ihr an, dass sie mit sich rang, ob sie cool bleiben oder sagen sollte, was sie sich wirklich wünschte.
    »Könnten wir einen Kaninchenstall haben, mit echten Kaninchen darin?«, fragte sie schließlich. »Ich weiß, du magst keine Tiere, Mami, aber wir würden uns ganz allein um sie kümmern, stimmt’s, Nicole?«
    Das jüngere Mädchen nickte mit glänzenden Augen. »Kann ich auch ein Meerschweinchen haben?«
    Ich lachte, erstaunt, wie sehr ich die Gesellschaft der Kinder auf einmal genoss. Alles war besser, als in diesem bedrückend makellosen Haus mit ihrem Captain van Trapp eines Vaters zu sein, dachte ich mir.
    »Eins nach dem anderen, denke ich. Und natürlich müssen wir Papa fragen.« Ich warf einen Blick auf meine Uhr und stellte fest, dass ich nicht nur müde, sondern auch hungrig war. Seit mehreren Stunden hatte keiner von uns mehr etwas gegessen.
    »Ich sage euch was.« Ich schob die Ermüdung beiseite, die mich zu übermannen drohte. »Ich mache mich mal auf die Suche nach Papa, und wenn er einverstanden ist, dann können wir in ein Zoogeschäft fahren und Käfige angucken. Danach könnten wir Pizza essen gehen. Was haltet ihr davon?«
    Die Mädchen stießen Freudenschreie aus, und Nicole hüpfte aufgeregt herum. Ich drehte mich zu den beiden Jungen um. Toby ließ mit »Brrrrummm«-Geräuschen seinen Bagger arbeiten, und Teddy, der mit der freien Hand noch immer seinen Ball umklammerte, konzentrierte sich stumm darauf, das Erdloch zu graben.
    »Macht weiter, Jungs«, sagte ich. »Die Mädchen zeigen mir, wo Papas Arbeitszimmer ist. Ich rufe euch, wenn’s losgeht.«
    Grant war verblüfft, als ich ihm von den Wünschen seiner Töchter erzählte.
    »Das ist keine gute Idee«, meinte er und kam um den Mahagonischreibtisch herum auf mich zu. »Wir mögen doch beide keine Tiere. Sie machen Dreck, stinken und sind unhygienisch. Wir haben das vor ein paar Jahren diskutiert, als Sophie diesen Hamster wollte. Du hast gesagt, du würdest diese Dinger hassen.«
    »Die Kinder haben ein schreckliches Erlebnis hinter sich«, sagte ich vorsichtig. »Sie haben gedacht, sie würden mich verlieren. Ich hatte gehofft, eigene Haustiere würde sie auf andere Gedanken bringen. Und natürlich«, setzte ich rasch hinzu, »wären sie hinten im Garten und damit außer Sichtweite.«
    Grant schürzte die Lippen, nickte dann aber. »Nun, wenn du die Kinder für alt genug hältst, dass sie sich selbst darum kümmern …«
    »Das sind wir, Papa, versprochen«, riefen Sophie und Nicole, die aus der Diele hereingestürzt waren. »Bitte, Papa, wir machen das wirklich gut!«
    Grant blickte auf die Unterlagen, die auf seinem Schreibtisch verstreut lagen, dann auf seine Uhr.
    »Ich weiß, du bist gerade erst vom Krankenhaus zurück, aber was geben wir den Kindern zu essen? Es ist schon bald vier.«
    »Mami hat gesagt, wir könnten Pizza essen gehen, nachdem wir uns Käfige angeschaut haben«,

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