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Mein Tag ist deine Nacht

Mein Tag ist deine Nacht

Titel: Mein Tag ist deine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rose
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geträumt.« Ich zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht.«
    Er sah mich weiterhin nachdenklich an, und ich fragte mich, ob er etwas ahnte. Hatte er gespürt, dass ich doch nicht Lauren war?
    »Ich muss jetzt Teddy holen.« Damit beendete ich die Diskussion. »Während ich im Bett blieb und du deinen Rausch ausschliefst, hat Teddy zu lange sein Windelhöschen getragen, und nun hat er sich vollgekackt. Schöne Eltern sind wir!«
    Sophies Ankunft erlöste uns von weiteren gegenseitigen Beschuldigungen. Sie verkündete, Teddy würde unten weinen. Ich ließ Grant am Türrahmen lehnend zurück und lief hinunter, wo sich Elsie vor Teddy aufgebaut hatte.
    »Schauen Sie sich den an!«, rief sie in empörtem Ton. »Der hat doch in so einem schönen Haus nichts verloren! Schauen Sie, was er gemacht hat.«
    »Schon in Ordnung, Elsie, ich kümmere mich darum.«
    Die Zugehfrau drehte sich zu mir um, das ganze Gesicht eine einzige Missbilligung, und mir ging auf, dass ich noch immer nicht die Zeit gefunden hatte, mich anzukleiden.
    »Tut mir leid, Mrs.Richardson, aber der Gestank ist nicht auszuhalten. Und es ist ja nicht nur das. Der ganze Wirtschaftsraum ist voller hereingeschlepptem Stroh, in der Küche stehen benutzte Müslischalen herum …«
    »Elsie«, gurrte ich. »Genau deshalb brauchen wir ja jemanden so Erfahrenes und Professionelles wie Sie! Wie Sie wissen, hat uns das Kindermädchen verlassen, und ich komme gerade erst aus dem Krankenhaus. Mr.Richardson fühlt sich heute Morgen auch nicht wohl. Ich kümmere mich jetzt um Teddy, wenn Sie also so gut wie möglich bei den anderen Sachen helfen könnten. Wir wissen alles, was Sie tun, wirklich zu schätzen. Ohne Sie wären wir verloren.«
    Ich beobachtete, wie Elsie die Lippen schürzte und nickte, durch das Lob offensichtlich beschwichtigt.
    »Dann nehme ich mir mal die Küche vor«, verkündete sie mit einem letzten angewiderten Blick auf Teddy. »Machen Sie sich mal keine Sorgen, Mrs.Richardson.«
    Sie watschelte davon, und ich konnte mich endlich Teddy zuwenden.
    »Schhh, nicht weinen. Es war nicht deine Schuld. Papa hat sich unwohl gefühlt, und ich habe noch geschlafen. Komm, es ist wieder Badezeit, und du kannst deinen Lieblingsball mitnehmen, wenn du magst.«
    Ich wandte mich an die anderen, bevor ich mit Teddy den Raum verließ.
    »Während ich mich um Teddy kümmere, möchte ich, dass jeder von euch ein Bild davon malt, was er auf der Welt am liebsten mag. Mir ist es gleich, ob’s ein Ort ist, eine Person oder ein Spielzeug, Hauptsache es ist kunterbunt. Und dann gehen wir raus, schauen nach den Tieren und spielen in der Sandkiste, okay?«
    Sophie und Nicole nickten begeistert und gingen zu dem Spielschrank, in dem wohl Stifte und Papier aufbewahrt wurden.
    »Du auch, Toby. Ich bin mir sicher, du kannst gut malen. Ich komme dann später runter und schaue mir dein Bild an.«
    Teddy sauberzukriegen war eine nicht zu unterschätzende Aufgabe, aber mit Hilfe von fast einer ganzen Rolle Toilettenpapier und dem Bad danach, sah er bald wieder menschlich aus.
    »So«, meinte ich, als ich ihn fertig angezogen hatte. »Fühlst du dich jetzt besser?«
    Er nickte, und ich umarmte ihn, obgleich er in meinen Armen steif und reserviert blieb.
    »Gehst du schon mal allein runter, während ich mich anziehe?«
    Er nickte feierlich.
    »Und mal mir ein Bild, Teddy. Mal ein Bild von dem, was du auf der Welt am liebsten magst. Deinen Ball vielleicht?«
    Als ich mir den verweilenden Geruch abschrubbte und etwas zum Anziehen heraussuchte, war von Grant keine Spur zu sehen. Ich fragte mich, wie Lauren mit Teddy fertig geworden war, oder ob sie alles dem Kindermädchen überlassen hatte. Ich begann, mich zu der armen jungen Frau hingezogen zu fühlen, wer auch immer sie gewesen sein mochte. Dies war Elternschaft in seiner herausforderndsten Form, und sie traf mich wahrlich völlig unvorbereitet.
    Als ich so dastand und Lauren in ihrem Ganzkörperspiegel betrachtete, stöhnte ich innerlich. Es war fast Mittagszeit, und ich hatte bislang nichts weiter zuwege gebracht, als mich und Teddy anzuziehen. Der Himmel wusste, wann ich die Zeit dazu finden sollte, den Kindern ein Mittagessen zuzubereiten, vor allem, weil ich der Meinung war, ich sollte in ihren Ferien bewusst Zeit mit ihnen verbringen anstatt sie fernsehen zu lassen, während ich kochte und hinterher abräumte.
    Unvermittelt sehnte ich mich nach der Einfachheit meines anderen Lebens. Stephen war ein schwieriger Chef, und ich

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