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Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Muster auf seinem Teller zu legen.
    Er hatte noch nie an Karma geglaubt. Aber jetzt fragte er sich zum ersten Mal, ob er vielleicht dafür bestraft wurde, dass er Zwo geschaffen hatte. Fisher hatte einen Doppelgänger gewollt, um Aufmerksamkeit zu vermeiden . Aber Zwo befand sich noch keine Woche in Los Angeles und schon war er im Begriff, richtig berühmt zu werden. Die Leute hofierten ihn. Ältere Mädchen umschwärmten ihn. Kasper Keels persönlich blieb stehen, um ihm Hallo zu sagen. Bibi Bolitzki führte sich auf, als wäre sie gern seine Mutter.
    Unterdessen verlor Fisher Veronica langsam, aber sicher an einen Popstar, der seine schrecklichen Songs noch nicht mal selbst sang. Er wurde von Spionen kreuz und quer durch Kalifornien gejagt, und jetzt war auch noch sein bester Freund auf der Welt – und im Moment vermutlich auch sein einziger – spurlos verschwunden. Es wäre töricht, nicht anzunehmen, dass FF s Verschwinden etwas mit den Agenten zu tun hatte, die ihn verfolgten. Diese Schlussfolgerung half ihm aber kein Stück bei der Überlegung, was er jetzt tun sollte.
    So oder so musste er aktiv werden, und zwar noch heute Nacht. Er würde allein losziehen müssen, ohne die Hilfe von Amanda oder sonst wem. Das hieß der Wildnis von Los Angeles nach Einbruch der Dunkelheit zu trotzen. Und falls die Crew von Wilde Wissenschaft FF derweil fand und bei Frau Snapper anrief, würde sie rausfinden, dass Fisher das Hotel ohne Erlaubnis verlassen hatte. Dann steckte er ganz tief in der Tinte.
    Auch wenn Fisher keinen Bissen seiner Pommes mit Spezialsoße gegessen hatte, fühlte sich sein Magen an wie mit Zement ausgegossen. Jetzt wusste er, was es bedeutete, wenn die Leute davon sprachen, dass sie »am Tiefpunkt« waren. Es konnte nicht mehr schlimmer kommen. Zwo konnte überall sein. FF konnte irgendwo sein.
    Fisher wollte gern glauben, dass die Agenten, die hinter ihm her waren, einem unschuldigen Tier nichts tun würden, aber wenn sie am helllichten Tag ein Kind verfolgten, dann konnte man nicht wissen, wie weit sie gehen würden.
    Und dann stolzierte auch noch Kasper Keels durch die Tür herein und Fishers Laune rutschte endgültig in den Keller.
    Alle kreischten und riefen. Keels war umgeben von seiner üblichen Entourage aus Anhängern, Managern, Bodyguards und Agenten, die in ihre Handys quasselten. Bibi, darüber war Fisher sehr froh, befand sich nicht unter ihnen.

    Fisher sah, wie Veronicas Augen sofort zu leuchten begannen. Als eilig ein Tisch für Kasper geräumt wurde, blickte Fisher zwischen dem Popstar und Veronica hin und her, dann seufzte er. Irgendwie hatte er seine einzige Verbündete verprellt, er hatte seinen Klon verloren und sein Untergang schien kurz bevorzustehen.
    Fisher hatte das Gefühl, für ihn sei alles vorbei. Er hatte Zwo im Stich gelassen. Früher oder später würde die Existenz seines Doppelgängers ans Licht kommen und dann würde er seziert wie ein Frosch im Biounterricht und all das war Fishers Schuld. Und wenn das Geheimnis um Zwo erst einmal aufgeflogen wäre, dann würden sein Eltern ihn umbringen, noch bevor die Behörden ihn in die Finger bekämen. Oder ihn in ein Aquarium sperren zusammen mit dem musikalischen Tintenfisch. Was ungefähr genauso schlimm wäre.
    Das Mindeste, was er mit der wenigen ihm noch verbleibenden Zeit tun konnte, war es, Veronica – die schöne, wundervolle, für ihn völlig unerreichbare Veronica – glücklich zu machen.
    Fisher stand auf, ging am Tisch vorbei und nahm Veronicas Hand. Er versuchte, das Beben zu ignorieren, das allein diese Berührung in ihm auslöste.
    »Komm mit«, sagte er und zwang sich zu einem Lächeln. Er sah sich nicht mehr um, als er sie hinüber an Kasper Keels Tisch führte.

    »Basley, Kumpel!«, rief Kasper, als Fisher an ihn herantrat.
    »Hey, Kasper«, sagte Fisher und versuchte, denselben coolen Ton wie der Sänger anzuschlagen. »Ich dachte mir, ich mach dich mal mit einer Freundin von mir bekannt. Das ist Veronica.« Fisher trat einen Schritt zur Seite, und Veronica, die mit offenem Mund dastand, winkte kichernd. »Sie hat ein Händchen für Sprache«, fügte Fisher noch hinzu. »Vielleicht kann sie dir mit deinen Liedtexten helfen. Also dann, man sieht sich.«
    Er drehte sich um und spürte, wie sein Herz verdampfte. Ich weiß, was du bist, du mieser Schwindler , dachte er so fest er konnte und stellte sich vor, Kasper Keels könnte es hören. Ich mache das bloß, weil sie es so will. Besser, du enttäuschst sie

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