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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Lautsprechers und die folgende Durchsage: »Fisher Bas möchte sich umgehend im Büro des Direktors melden!«

DREIZEHNTES KAPITEL
    Der Direktor ist auch nur ein Mensch. Es ist sein Büro, das einem zu schaffen macht. Es steht da und grinst einen mit seiner Holzvertäfelung, den abgenutzten Möbeln und den Dutzenden von Büchern im Regal an und scheint zu sagen: »Ich war schon immer da und ich werde immer hier sein. Und ich warte. Warte auf jemanden wie dich.«
    Fisher Bas, Persönliche Aufzeichnungen
    Fisher drehte sich im Lüftungsschacht um und zerbrach sich den Kopf darüber, wie genau das Belüftungssystems wohl verlief. Während der Jubel und die Rufe noch immer durch die engen Metallrohre hallten, fing er an, die steile Neigung hinaufzukriechen, die er zuvor hinuntergepurzelt war.
    FF , noch immer im Bann des Spektakels in der Kantine, versuchte die ganze Zeit, sich durch den Abzug zu quetschen und zu drücken, um etwas von dem Essen abzubekommen. Es setzte seine Versuche fort, bis Fisher seine Hand nach ihm ausstreckte und ihn am Ringelschwänzchen mit sich zog.
    Oben angekommen, fiel der Tunnel erneut nach unten ab. Fisher robbte eilig weiter und FF rutschte auf dem Bauch hinter ihm her. Fisher nahm sich einen Moment Zeit und betrachtete die drei Verzweigungen des Luftschachts vor sich, machte die Augen zu, um sich den Lageplan vorzustellen, und wandte sich dann nach links.
    Fisher überprüfte jedes Klassenzimmer, über das er kroch, auf der Suche nach dem Zimmer des Direktors. Überall waren Kinder mit KoH -Pommes, die sich schmatzend Spicy-Soße von den Fingern schleckten und um eine Extraportion feilschten.
    »Wenn du mir die Hälfte von deinen Pommes gibst, mache ich drei Tage lang die Hausaufgaben für dich …«
    »Ich mach sie eine Woche lang!«
    »Kinder!« Herr Heuler, der Deutschlehrer hob eine Hand, um seine achte Klasse zur Ordnung zu rufen. Fisher erstarrte im Luftschacht. Heuler war nicht mal sein Lehrer, trotzdem graute es ihm vor ihm.
    »Ich gebe euch einen Monat lang keine Hausaufgaben auf, wenn ihr euch alle einverstanden erklärt, mir eure Pommes zu überlassen …«
    Fisher schüttelte ungläubig den Kopf und robbte weiter.
    Schließlich wurde er fündig: Er erkannte den Ledersessel und den riesigen Schreibtisch. Fisher war schon im Zimmer des Direktors gewesen (mehr als nur einmal war er freiwillig dorthingegangen, um den Wikingern aus dem Weg zu gehen), aber er war noch nie hinzitiert worden. Durch die engen Abluftschlitze sah er seinen Doppelgänger, der geduldig auf einem Stuhl saß und wartete.
    Fisher verschwendete keine Zeit. Aus einer seiner Hosentaschen holte er den Schrauben-Verflüssiger, den er in seinem Labor zu Hause entwickelt hatte, und saugte die vier Schrauben, die den Abzug in der Decke verankerten, in eine kleine Flasche.
    »Bleib, wo du bist, Kleiner«, befahl er FF .
    Vorsichtig entfernte er den Abzug, schlüpfte hindurch und schob, sich mit einer Hand an die Kante klammernd, den Lüftungsdeckel ungeschickt wieder an seinen Platz.
    »Argh!« Die Kraft in Fishers Arm ließ nach und er fiel von der Decke und landete mitten im Büro. Zwo sprang auf und grinste breit.
    »Bruder!«, rief er. »Bist du gekommen, um mir bei den Ermitt…«
    Doch bevor er seine Frage zu Ende stellen konnte, explodierte Fisher. »Nix Bruder! Was hast du dir bloß dabei gedacht? Du solltest doch vermeiden, Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen, und jetzt ist die ganze Schule in Aufruhr!«
    »Ich konnte doch nicht zulassen, dass die Wikinger mich weiterhin so herumschubsen«, sagte Zwo, der ganz offensichtlich sehr zufrieden mit sich selbst war. »Wie Napoleon schon sagte: Tritt auf keine Schnecke, es sei denn, du willst Schleim an den Schuhen.«
    »Das hat Napoleon sicher nicht gesagt!« Fisher ballte die Fäuste.
    »Aber auf Wikipedia …«
    Fisher schnitt ihm das Wort ab. »Und was sollte das ganze Spektakel in der Kantine überhaupt? Wir befinden uns in einer extrem heiklen Situation, und jedes Mal wenn du so etwas abziehst, lenkst du doch nur aller Augen auf dich. Wer weiß, was du als Nächstes ausheckst?«
    Zwos Grinsen erlosch. Er wurde ernst.
    »Dies ist ein schlimmer Ort, aber viele der Kids hier sind trotzdem gut! Es wäre doch sehr egoistisch, nur für unsere eigenen Ziele zu arbeiten, wenn wir stattdessen die böse Macht derjenigen, die hier das Sagen haben, untergraben und andere wie uns befreien können.«
    Fisher war nahe daran, damit herauszuplatzen, dass er die bösen

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