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Mein Traum wohnt nebenan

Mein Traum wohnt nebenan

Titel: Mein Traum wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Feinde waren. Sie war die Enkeltochter eines Mannes, den er bewunderte und respektierte. Daniel MacGregor würde dieses Kompliment wohl kaum erwidern, wenn er erfuhr, dass Preston McQuinn seine geliebte Enkelin zum Weinen gebracht hatte.
    Dabei war ihm wichtig, was Daniel MacGregor von ihm hielt.
    Und auch, das wurde ihm jetzt bewusst, was Cybil über ihn dachte.
    Bestimmt war sie inzwischen in der Lage, über die ganze Sache zu lachen. Eine Frau mit einem so fröhlichen Wesen konnte ihm nicht ewig böse sein.
    Er wäre überrascht gewesen, wenn er gesehen hätte, mit was für einer finsteren Miene Cybil in diesem Moment im Fahrstuhl nach oben fuhr.
    Es ärgerte sie zutiefst, dass sie an der Tür von diesem McQuinn vorbei musste, um zu ihrer eigenen zu gelangen. Sie verlagerte das Gewicht der vier Einkaufstüten, die sie trug, um den Schlüssel herauszuholen. Sie hatte keine Lust, auch nur eine Sekunde länger als nötig auf dem Hausflur herumzustehen.
    Sie suchte noch immer nach dem Schlüssel, als sie den Fahrstuhl verließ. Ihr Blick wurde frostig, als sie ihren Nachbarn sah.
    „Cybil.“ Die Kälte in ihrem Blick brachte ihn beinahe aus der Fassung. „Lass mich dir die Tüten abnehmen.“
    „Nicht nötig, danke.“ Hoffentlich tauchten diese verdammten Schlüssel bald auf.
    „Doch, das ist es, wenn du weiter in deiner Handtasche wühlst.“
    Er griff nach einer ihrer Tüten, aber Cybil ließ sie nicht los. Schließlich entriss er sie ihr einfach. „Verdammt noch mal, ich habe mich doch entschuldigt. Was muss ich denn sonst noch tun?“
    „Lass mich in Ruhe“, entgegnete sie. „Wie oft muss ich das noch sagen?“
    Endlich fand sie den Schlüssel und steckte ihn ins Schloss. „Gib mir die Tüte wieder.“
    „Ich trage sie dir hinein.“
    „Gib mir die verdammte Tüte.“ Er tat es nicht. „Dann behalt sie.“
    Sie stieß die Tür auf, doch bevor sie sie wieder schließen konnte, hatte er sich in ihre Wohnung gedrängt. Ihre Blicke trafen sich, und Cybils Augen glitzerten gefährlich.
    „Vergiss es“, warnte er. „Ich bin kein unterernährter Straßenräuber.“
    Kopfschüttelnd ging sie in die Küche und stellte ihre Tüten auf den Tresen. Er folgte ihr und stellte seine dazu.
    „Danke. Willst du ein Trinkgeld?“
    „Sehr komisch. Wo wir gerade von Geld reden …“ Er holte den Hundertdollarschein, den sie ihm gegeben hatte, aus seiner Hosentasche. „Hier.“
    „Das nehme ich nicht zurück. Du hast es dir verdient.“
    „Ich behalte dein Geld nicht. Nicht nach diesem schlechten Scherz.“
    „Schlechter Scherz!“ Ihre Augen funkelten. „Das war es also für dich, ja? Na schön, ich schulde dir noch fünfzig Dollar mehr, nicht wahr?“
    Das traf ihn. „Übertreib es nicht, Cybil. Nimm das verdammte Geld zurück.“
    „Nein.“
    „Nimm es.“ Er packte ihren Arm und drückte ihr den Schein in die Hand. „Na also“, sagte er zufrieden. Und dann sah er verblüfft, wie sie die Banknote genüsslich in Streifen riss.
    „So, das Problem wäre gelöst“, meinte sie gelassen.
    Er holte tief Luft. „Das war unglaublich dumm von dir.“
    „Findest du? Ich wollte dich nicht enttäuschen. Du kannst jetzt gehen.“
    Ihre Stimme klang plötzlich wie die einer Königin, die mit einem Lakaien sprach.
    Vor Erstaunen verschlug es ihm die Sprache.
    Dann drehte sie sich einfach um, marschierte um den Tre sen herum und begann, ihre Einkäufe in den Schränken zu verstauen. Vielleicht würde er verschwinden, wenn sie ihn einfach ignorierte.
    Es hätte funktioniert, wenn er nicht bemerkt hätte, dass ihre Finger zitterten, als sie eine Schachtel auf ein Regal schob. Sofort verschwand all seine Wut und Empörung. Zurück blieb nur das schlechte Gewissen.
    „Cybil, es tut mir Leid.“ Er beobachtete, wie sie zögerte, bevor sie eine Dosensuppe aus einer der Tüten nahm. „Die ganze Sache hat ein Eigenleben entwickelt, und ich habe es nicht verhindert. Das hätte ich aber tun sollen.“
    „Du hättest mich nicht anzulügen brauchen. Ich hätte dich in Ruhe gelassen.“
    „Ich habe nicht gelogen, aber ich habe zugelassen, dass du etwas Falsches glaubtest. Ich möchte nur ungestört arbeiten.“
    „Ich hindere dich nicht daran. Wer hat sich denn gerade in eine fremde Wohnung gedrängt?“
    Preston schob die Hände in die Hosentaschen, nahm sie wieder heraus und legte sie auf den Tresen. „Ich habe dich verletzt. Und es wäre nicht nötig gewesen. Das tut mir Leid.“
    Sie schloss die Augen, als sie spürte,

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