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Mein Traum wohnt nebenan

Mein Traum wohnt nebenan

Titel: Mein Traum wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Nein“, bestätigte er, denn er glaubte ihr. „Diese Art von Spiel beherrschst du nicht, was?“
    Eine andere Frau hatte es beherrscht, das wurde Cybil plötzlich klar. Und mit einem Mal ahnte sie, warum er so war, wie er war. „Ich weiß nicht. Ich habe es noch nie gespielt.“
    Er machte einen Schritt nach hinten und schien sich plötzlich wieder ganz unter Kontrolle zu haben.
    „Ich brauche Zeit, bevor ich so etwas tue. Mit jemandem zu schlafen ist ein Geschenk, das man nicht gedankenlos vergeben sollte“, flüsterte sie.
    „Das wird es aber oft.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nicht von mir.“
    Er hakte die Daumen in die Hosentaschen. „Soll ich mich darüber jetzt freuen?“
    „Du sollst verstehen, warum ich Nein sage, obwohl ich viel lieber Ja sagen würde.“
    Sein Atem ging schneller. „Deine Ehrlichkeit ist nicht ungefährlich.“
    „Du brauchst die Wahrheit.“ Sie kannte niemanden, der Ehrlichkeit dringender brauchte. „Und ich lüge keinen Mann an, mit dem ich irgendwann intim werden möchte.“
    Er trat wieder auf sie zu. „Du brauchst Zeit. Kannst du einschätzen, wie viel?“
    „Nein.“ Sie rang sich ein Lächeln ab. „Aber sobald ich es weiß, wirst du es als Erster erfahren.“
    „Wie wäre es mit einer Woche“, murmelte er und küsste sie.
    Als er sich von ihr löste, legte sie eine Hand auf ihr Herz. „Zwei.“ Sie atmete tief durch. „Ich habe so viel eingekauft.“ Sie zeigte auf die leeren Tüten. „Ich dachte mir, ich mache etwas zu essen. Möchtest du bleiben?“
    Er trank einen Schluck Bier und lehnte sich an den Tresen. „Darf ich dir beim Kochen zugucken?“
    „Sicher. Du könntest dich setzen und Gemüse schneiden.“
    „Okay.“ Er setzte sich auf einen Hocker. „Kochst du oft?“
    „Ja. Ich koche gern. Es ist kreativ und abenteuerlich, finde ich.“
    „Und … kochst du manchmal nackt?“
    Sie schnupperte gerade an einer Paprikaschote. Lachend legte sie die rote Frucht auf den Tresen. „McQuinn, du hast einen Scherz gemacht.“ Sie griff nach seiner Hand. „Ich bin so stolz auf dich!“
    „Das war kein Scherz, sondern eine ernst gemeinte Frage.“
    Sie nahm sein Gesicht zwischen die Hände und gab ihm einen geräuschvollen Kuss auf den Mund.
    „Was ist nun? Tust du es manchmal?“
    „Nicht, wenn ich Fleisch in Öl anbrate. Und genau das werde ich jetzt tun. Möchtest du Wein?“
    Er hob sein noch fast volles Glas Bier.
    „Ach ja.“ Sie nahm eine Flasche Weißwein aus dem Kühlschrank. „Hör auf damit.“
    „Womit?“
    „Mir das Gefühl zu geben, ich wäre nackt. Mach Musik, ja?“ Sie zeigte ins Wohnzimmer hinüber. „Oder mach ein Fenster auf. Es ist heiß hier.“
    Er ging ihre CDs durch. „Nicht schlecht“, murmelte er und entschied sich für B. B. King.
    Sie nickte zustimmend. „Kannst du Karotten in kleine Streifen schneiden?“
    „Das habe ich noch nie gemacht.“
    „Dann sieh mir zu. Das nächste Mal wird das deine Aufgabe sein.“ Geschickt schälte sie eine Karotte und sah ihn an. „Bin ich immer noch nackt?“
    „Möchtest du es sein?“
    Lachend goss sie sich ein Glas Wein ein.
    Es war ein einfaches Gericht, aber es zuzubereiten dauerte länger als sonst, weil sie sich nur schwer aufs Kochen konzentrieren konnte. Das Gespräch, Prestons viel sagende Blicke und seine zärtlichen Berührungen lenkten sie immer wieder ab.
    Und es dauerte noch länger, es zu essen, da sie drauf und dran war, sich in den Mann von gegenüber zu verlieben.

6. KAPITEL
    Sein Haar war noch feucht vom Duschen, als Preston sich in seiner Küche auf den Hocker setzte, den Cybil ihm mitgegeben hatte. Er überflog die Zeitung, während er kalte Cornflakes und eine Banane aß. Auch die hatte er von ihr bekommen, nachdem sie einen Blick in seine leeren Schränke geworfen hatte.
    Er sah über die Schulter in sein Wohnzimmer und verstand noch immer nicht, wie sie ihn dazu gebracht hatte, sich eine Lampe zu kaufen. Noch dazu eine, deren Fuß aus einem bronzenen Frosch bestand. Und dann hatte sie ihn überredet, Mrs. Wolinsky den Sessel abzukaufen, den sie unbedingt loswerden wollte.
    Zu Recht, dachte er. Wer wollte schon so ein grüngelb kariertes Monstrum in seiner Wohnung? Das Ding sah grässlich aus, war aber erstaunlich bequem.
    Und wenn man eine Lampe und einen Sessel hatte, brauchte man natürlich auch einen Tisch. Seiner war ein nachgemachter Chippendale und musste dringend aufgearbeitet werden. Deshalb war er auch so preisgünstig gewesen, hatte Cybil

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