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Mein Traum wohnt nebenan

Mein Traum wohnt nebenan

Titel: Mein Traum wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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für immer bei ihr blieb.
    „Sag mal, was war denn beim Tee mit deinem Großvater los?“ fragte Preston unvermittelt.
    „Was meinst du?“ Sie hob den Kopf, sah ihn fragend an und verdrehte die Augen. „Ach, das. Ich habe dich nicht vorgewarnt, weil ich dachte, es wäre nicht nötig. Tut mir Leid, ich war einfach zu optimistisch.“
    Sie schob sich auf ihn. „Weißt du eigentlich, dass du wunderbare Augen hast, McQuinn?“
    „Ist das ein echtes Kompliment, oder versuchst du gerade, meiner Frage auszuweichen?“
    „Beides.“ Sie setzte sich auf und griff nach dem Bademantel, den sie am Fußende abgelegt hatte.
    „Warum verhüllst du dich regelmäßig, sobald wir ernsthaft miteinander reden?“
    Zu seiner Überraschung errötete sie ein wenig. „Vielleicht ein letzter Rest an Schamhaftigkeit, der tief in mir schlummert?“
    „Sehr tief“, meinte er und lächelte nur, als sie den Gürtel verknotete. „Aber jetzt zu deinem Großvater und seinem plötzlichen Interesse an meiner Herkunft…“
    „Na ja, McQuinn, du bist nun mal Schotte.“
    „Einer, dessen Familie seit drei Generationen in den USA lebt.“
    „Das siehst du zu eng.“ Sie stand auf und goss ihnen ein Glas Wasser aus dem Krug auf dem Nachttisch ein. „Grandpa meint es nur gut. Er liebt mich, und er hätte das bestimmt nicht getan, wenn er dich nicht mögen würde.“
    In Prestons Magen machte sich ein nervöses Gefühl breit. „Was hätte er nicht getan?“
    „Als du beiläufig erwähnt hast, dass ihr euch kennt und er dir die Wohnung gegenüber von meiner angeboten hat… Da hätte ich es begreifen sollen.“
    „Was, Cybil?“
    Sie sah ihm in die Augen. „Dass er dich ausgesucht hat… für mich, verstehst du? Weißt du, er liebt mich“, fügte sie rasch hinzu. „Er will mein Bestes … oder das, was er dafür hält. Ehe, Familie, Heim … und all das scheinst du zu sein.“
    „Wie um alles kommt er denn darauf?“ fragte er scharf und stellte das Glas heftig ab.
    „Das ist keine Beleidigung, McQuinn“, erwiderte sie kühl, „sondern ein Kompliment. Wie gesagt, er liebt mich sehr, und offenbar hält er dich für einen guten Ehemann für mich und einen guten Vater für all die Urgroßenkel, die er sich von mir wünscht.“
    „Ich dachte, du willst nicht heiraten.“
    „Will ich auch nicht, aber er will es.“ Sie stand auf, ging zur Kommode und bürstete sich das Haar. „Und dass es dich so entsetzt, verletzt mich“, fügte sie gekränkt hinzu.
    „Soll ich es etwa süß finden, dass dein über neunzigjähriger Großvater dir deine Heiratskandidaten aussucht?“
    „Keine Panik, McQuinn. Ich habe weder ein Brautkleid gekauft noch eine Hochzeitskapelle gebucht. Wenn ich heiraten will, werde ich mir selbst einen suchen. Und wie ich bereits sagte, das ist noch lange nicht der Fall.“
    Weil ihr nichts Besseres einfiel, cremte sie sich die Hände ein. „Jetzt bin ich müde und möchte ins Bett. Und da du keinen Wert darauf legst, nach dem Sex mit mir zusammen einzuschlafen, solltest du jetzt gehen.“
    War sie nur schlecht gelaunt, oder steckte mehr dahinter? „Warum bist du mir böse?“
    „Warum ich dir böse bin?“ wiederholte sie leise und wusste nicht, ob sie schreien oder weinen sollte. „Wie kann jemand, der so einfühlsam über Menschen schreibt, eine solche Frage stellen? Was glaubst du, warum ich böse bin, Preston?“
    Sie drehte sich zu ihm um. „Weil du da in dem Bett sitzt, das noch warm von mir ist, und entsetzt bist darüber, dass jemand, der mich liebt, glaubt, es könne zwischen uns beiden mehr als Sex geben.“
    „Natürlich gibt es zwischen uns mehr als Sex“, entgegnete er, stand auf und zog wütend seine Jeans an.
    „Wirklich?“
    Er sah sie an und spürte, wie sein Schuldgefühl sich regte. „Du bist mir wichtig, Cybil, das weißt du.“
    „Du findest mich amüsant, das ist etwas anderes.“
    Sie war verletzt, das war nicht zu überhören. Irgendwie musste er ihr wehgetan haben. Er nahm ihren Arm und zog sie an sich. „Du bist mir wichtig.“
    Sie drückte seine Hand und ließ sie los. „Na gut, vergessen wir es einfach.“ Mit diesen Worten trat sie ans Fenster.
    Das hätte er gern getan, doch das Lächeln, das sie ihm zugeworfen hatte, war bitter gewesen. „Cybil, mehr als das habe ich nicht.“
    „Ich habe auch nicht mehr verlangt. Der Mond ist aufgegangen, und die Wolken sind fort. Morgen können wir spazieren gehen.“ Sie rieb sich die Arme. „Es ist kühl. Ich glauben, wir sollten Holz

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