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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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Schottland, und du reist ausgerechnet nach London!«
    »Blödes Timing, da hast du recht. Aber es hat sich alles erst in letzter Minute ergeben. Mein Chef hätte eigentlich fahren sollen, aber er hat sich letztes Wochenende beim Bergsteigen das Bein gebrochen, und zwar gleich dreifach. Also ehrlich, diese supersportlichen Typen. Wo ist der Mann, der sich lieber aufs Sofa legt, als über Felsen zu klettern, Paragliding zu machen, Rennrad zu fahren, Kajaktouren zu unternehmen oder irgend so einen anderen Fitnesskram? Mein letzter Freund war der absolute Mountainbike-Fanatiker, das hat mich wahnsinnig gemacht. Es gab keine Samstage, an denen wir einfach durch die Stadt laufen und in einem kleinen Bistro brunchen konnten, keine gemütlichen Sonntage mit Zeitunglesen zu Hause und späterem Essen in einem hübschen Lokal am Flussufer. Nein, wir mussten in aller Herrgottsfrühe aufstehen, um hundert Kilometer zu fahren und auf irgendeinen Berg hochzuradeln …«
    Er unterbricht sich, als er merkt, dass ich ihn mit offenem Mund anstarre.
    »Was ist denn los, Liebes?«, fragt er mich, aber sein Augenzwinkern verrät mir, dass er die Antwort schon kennt.
    »Freund?«, sage ich nur und muss ziemlich schockiert aussehen, denn er bricht in schallendes Gelächter aus und sagt in seinem schönsten schottischen Akzent: »Aha, er hat es dir also nicht erzählt! Ich trage meinen Kilt nicht nur aus lokalpatriotischen
Gründen, sondern auch, weil es die einzige Möglichkeit ist, mal im Rock rumzulaufen!«
    Ich gucke wohl immer noch ziemlich dämlich aus der Wäsche, denn er fährt fort: »Ich bin schwul, Schätzchen. Die meisten Männer stehen ja auf Angelina Jolie, aber ich stehe eben auf Brad Pitt.«
    »Wenn das so ist, dann bin ich auch schwul«, sage ich grinsend, und er lacht noch lauter und wirft seine Arme um mich, um mich fest zu umarmen und mir ein paar Küsschen auf beide Wangen zu drücken.
    »Ich wusste, dass wir uns gut verstehen würden. Spätestens seit du am Telefon ›Stand By Your Man‹ weitergesungen hast, nachdem ich es angestimmt hatte.«
    »Ach, das war also ein Test?«
    »Jeder hat doch so seine kleinen Tricks, um herauszufinden, ob jemand zu einem passt. Wenn jemand mit mir auf der gleichen Wellenlänge sein will, muss er schon die besonderen Qualitäten von Dolly Parton zu schätzen wissen.«
    »Meinst du nicht, dass viele Männer die besonderen Qualitäten von Dolly Parton zu schätzen wissen?«
    »Ich meine Musik, nicht Milchdrüsen.« Er grinst mich an. »Also wirklich, Violet, ich dachte, du wärst ein anständiges Mädchen.«
    »Und ich dachte, du wärst hetero.« Ich grinse zurück.
    »Und das, obwohl ich dir schon meine Liebe zu der einzigartigen, wundervollen Dolly Parton gestanden habe!« Er beugt sich verschwörerisch vor. »Also, wie ist es dir denn bisher ergangen mit der Familie?«
    Er weiß, dass ich nervös deswegen war, ich habe es ihm vorher gestanden.
    »Oh, super!« Und das ist eine ehrliche Antwort, denn ich habe ja noch nicht alle Familienmitglieder getroffen.

    »Ich hab dir doch gesagt, dass sie toll sind.«
    »Ich weiß, aber es hätte ja auch sein können, dass du mich bloß beruhigen wolltest.«
    »Stimmt, wollte ich auch, aber wahr ist es trotzdem.«
    »Meinst du, sie mögen mich?«
    »Musst du das wirklich noch fragen?«
    »Na ja, ich glaube, sie finden mich ganz in Ordnung.«
    »Ich habe den starken Eindruck, sie sind mit dir einverstanden.«
    »Nur einverstanden?«
    »Oh, Violet, Schätzchen, schmeiß deine Bedenken über Bord. Sie lieben dich jetzt schon.«
    »Und glaubst du, der Rest der Familie wird mich auch mögen?«
    »Also, du wirst dich mit einer Horde trunksüchtiger Cousins zweiten Grades herumschlagen müssen, aber das dürfte für dich kein Problem sein; außerdem mögen sie jeden nach den ersten Drinks. Wegen Adam musst du dir auch keine Sorgen machen, und Mistral und Fleur können keiner Fliege was zuleide tun. Und Sophie kommt ja nicht, was für alle glaub ich eine kleine Erleichterung ist …«
    »Und Pi … Ich meine Philly«, korrigiere ich mich schnell.
    »Du machst dir doch nicht etwa Sorgen wegen Pippa, oder?« Zu meiner Überraschung nennt er sie bei dem Namen, unter dem ich sie kenne und den ich beinahe auch ausgesprochen hätte. »Doch, das tust du. Es steht dir ins Gesicht geschrieben …« Seine Stimme ist neckend, aber liebevoll. »Worüber machst du dir Gedanken, Liebes? Du wirst mit Pippa klarkommen. Sie ist ein Schmusekätzchen, super umgänglich, und

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