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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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sind sie die besten Freunde, am nächsten zanken sie sich wie die Kesselflicker.«

    »Erzähl doch mal«, sage ich interessiert. »Hat sie viel von der Schule gesprochen?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Und hast du ihre Freunde kennengelernt?«
    »Sie ist so oft umgezogen, dass es, glaube ich, schwer für sie war, Freunde zu finden. Deshalb sind wir uns wahrscheinlich auch so nahe – na ja, so nahe es eben geht, wenn man in verschiedenen Ländern wohnt.«
    »Hast du viel mit ihr über mich gesprochen?«
    »Schon«, sagt er.
    »Schon?«, drängle ich.
    »Möchtest du Komplimente hören?« Er streicht mir mit dem Finger über die Nase. »Na gut, also, ich habe sie ein- oder zweimal damit gelangweilt, wie wunderbar du bist, wie verrückt ich nach dir bin, wie schön du bist und welches Glück ich hatte, dich zu finden.«
    »Und was hast du ihr sonst noch so über mich erzählt?«, insistiere ich weiter, und er sieht mich überrascht an, als hätte er ein exquisites Festmahl für mich zubereitet und ich fragte nach Pommes und Ketchup.
    »Entschuldige bitte.« Ich werde rot und beiße mir auf die Unterlippe. »Ich weiß nur so wenig von ihr …«
    »Und da hast du dich gefragt, ob sie vielleicht schon im Vorteil ist und deine gesamte Lebensgeschichte kennt?« Er nickt verständnisvoll. »Mach dir keine Sorgen, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass sich immer, wenn ich von dir spreche, mein gesunder Menschenverstand verabschiedet und ich nur Schmeichelhaftes herausbringe, also weiß sie nichts Tiefgründigeres, als dass dein Haar wie gesponnenes Gold glänzt, du die süßesten Ohrläppchen hast, die ich je gesehen habe, und dass dein Hintern die Form eines perfekten Pfirsichs hat …«
    »Sol!«, rufe ich erschrocken.

    »War das zu persönlich?«, fragt er mit hochgezogenen Augenbrauen und einem entschuldigenden, aber verschmitzten Lächeln. »Wenn ich dir ein Geheimnis über sie verriete, würdest du dich dann besser fühlen?«
    »Vielleicht«, sage ich zögerlich.
    »Sie ist ja nun schon ewig mit Jonathan zusammen, aber nur wenige wissen, dass sie vorher eine lange Zeit mit Haut und Haaren in jemand anderen verliebt war …«
    Ich warte auf den Namen Nicholas Tremaine, aber was Sol wirklich sagt, ist mehr als eine Überraschung.
    »Der einzigartige Aidan McKenzie.«
    »Dein Aidan?«
    Er nickt ernst. »Sie hatte sogar so etwas wie einen Schrein in ihrem Zimmer aufgebaut, mit Fotos, geklauten Socken von ihm und so was.«
    »Ehrlich?«
    »Ja. Hat aber nichts geholfen.« Jetzt grinst er wieder. »Sie ist nicht wirklich sein Typ, weißt du.«
    »Ob der Schrein wohl immer noch in ihrem Zimmer ist?«, versuche ich möglichst scherzhaft zu sagen. Jetzt bin ich erst recht neugierig auf das, was sich auf der anderen Seite dieser Tür verbirgt.
    »Das ist dreizehn Jahre her, Vi. Andererseits ist sie eher der Typ, der alles und jedes aufhebt.« Er zuckt mit den Schultern. »Man kann ja nie wissen.«
    »Das Zimmer von jemandem verrät immer eine ganze Menge über ihn«, murmle ich und blicke auf die verschlossene Tür.
    »Und du versuchst so viel wie möglich über sie herauszufinden, weil du total nervös deswegen bist, sie bald kennenzulernen«, sagt er, und einer seiner Mundwinkel verzieht sich zu einem halben Lächeln.

    »Wie kommst du denn darauf?«, frage ich, während ich auf meiner Unterlippe herumkaue.
    »Ich schließe das aus der Unmenge an Fragen, die du mir seit unserer Ankunft über sie gestellt hast. Es gibt wirklich keinen Grund zur Beunruhigung, ihr werdet die dicksten Freundinnen sein.«
    »Aber ich wollte doch nicht mehr so viel essen, und …«
    »Den Witz hast du schon einmal gemacht«, unterbricht er mich.
    »Ich bin eben umweltbewusst und versuche zu recyceln«, erwidere ich nervös.
    Er sieht erst mich an und dann die verschlossene Tür. »Willst du es sehen?«
    »Dürfen wir denn?« Ich versuche, nicht zu erpicht zu erscheinen.
    »Es wird ihr nichts ausmachen. Sie ist sowieso sehr offenherzig und für andere ein offenes Buch.«
    Ja, schade nur, dass es von Stephen King ist, schießt es mir durch den Kopf.
    Er drückt die Klinke herunter. »Komisch.«
    »Was denn?«
    »Es ist abgeschlossen. Normalerweise schließt sie nie ab.«
    »Sie muss geahnt haben, dass wir versuchen würden, bei ihr herumzuschnüffeln«, antworte ich künstlich gut gelaunt und zwinge mich, nicht zu enttäuscht auszusehen, als wir die Treppen wieder hinunterlaufen.
    Warum nur war ich so scharf darauf, in Pippas Zimmer zu gehen? Was

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